Blitzkrieg, „Blitzkrieg“. Es wird angenommen, dass Panzer bei dieser aggressiven Strategie der Wehrmacht eine wichtige Rolle spielten. Tatsächlich basierte der Blitzkrieg auf einer Kombination fortgeschrittener Errungenschaften in allen Bereichen militärischer Angelegenheiten – beim Einsatz von Aufklärung, Luftfahrt, Funkkommunikation …

Sergej Iwanow

Einundvierzigster Juli. Die Panzerarmadas von Kleist, Hoth, Guderian dringen nach dem Grenzübertritt tief in sowjetisches Gebiet vor. Motorradfahrer, Maschinengewehrschützen auf Schützenpanzern und Panzer, Panzer, Panzer ... Unsere Panzer sind besser, aber es gibt zu wenige davon. Einheiten der Roten Armee, die nach Hitlers plötzlichem Angriff nicht zur Besinnung kommen, halten ihre Verteidigung heldenhaft aufrecht. Doch was können Maschinengewehre und Gewehre gegen Panzerungen ausrichten? Sie verwenden Granaten und Flaschen mit einer brennbaren Mischung ... Dies geht bis zu den Annäherungen an Moskau weiter, wo deutsche Panzer erneut von einer Handvoll Infanteristen - 28 Panfilov-Helden - aufgehalten werden ...

Vielleicht ist dieses Bild etwas übertrieben. Aber genau so wurde der Beginn des Großen Vaterländischen Krieges nicht nur von sowjetischen Historikern und Propagandisten, sondern auch von Schriftstellern und Filmregisseuren dargestellt – im Allgemeinen ist genau dieses Bild des Krieges in das Massenbewusstsein gelangt. Das alles passt nicht wirklich zu den Zahlen. Bis zum 22. Juni 1941 bestand die Gruppe der sowjetischen Truppen an der Westgrenze aus 15.687 Panzern. Auf der anderen Seite der Grenze bereitete sich eine Invasionsarmee auf einen Angriff vor, die über 4.171 Panzer verfügte, darunter auch Sturmgeschütze. Auch bei Flugzeugen hatte die UdSSR einen Vorteil. Aber hier ist alles klar: Die Piloten der Luftwaffe erlangten dank der Zerstörung eines erheblichen Teils der sowjetischen Luftwaffe durch einen plötzlichen Angriff auf Flugplätze die Luftherrschaft. Wohin gingen die sowjetischen Panzer?

Es geht nicht um die Panzer

Schauen wir etwas tiefer in die Geschichte. Mai 1940. Die Panzergruppe desselben Guderian durchschneidet die alliierten Truppen und geht ins Meer. Die Briten sind gezwungen, Nordfrankreich eilig zu evakuieren, und die Franzosen versuchen, eine neue Verteidigungslinie aufzubauen. Da sie Paris nicht in Schutt und Asche legen wollen, werden sie bald ihre Hauptstadt zur offenen Stadt erklären und sie dem Feind übergeben ... Wieder entschieden die Panzer alles.

Unterdessen galt die französische Armee vor dem Zweiten Weltkrieg als die stärkste in Europa! Vielleicht hatte Frankreich keine Panzer oder waren sie wertlos? Es stellte sich heraus, dass es mehr französische als deutsche Panzer gab, und sie waren gar nicht so schlecht. Vergessen Sie nicht, dass die deutschen Panzertruppen 1940 noch weniger beeindruckend aussahen als 1941. Ein erheblicher Teil davon waren leichte Pz. II, bewaffnet mit einer 20-mm-Kanone. Zu den Kampfeinheiten gehörten auch Maschinengewehr-Pz. I, die im Allgemeinen nur für Trainingszwecke konzipiert waren, aber auf dem Schlachtfeld landeten (und sie kämpften auch in Russland).

In der Geschichte des siegreichen Durchbruchs der Panzerwaffe zum Ärmelkanal gibt es eine Episode, in der eine Kolonne deutscher Panzer plötzlich von den Briten angegriffen wurde. Die deutschen Panzerbesatzungen waren erstaunt, als sie sahen, dass ihre Granaten von der Panzerung des britischen Mk. abprallten. II Matilda. Nur durch den Einsatz von Sturzkampfbombern konnte die Lage bewältigt werden. Etwas mehr als ein Jahr später wiederholte sich die Geschichte – Granaten deutscher Panzergeschütze konnten die Panzerung sowjetischer KVs und T-34 nicht durchdringen …

Infolgedessen wurde fast ganz Europa erobert und Truppen erreichten Moskau ... bewaffnet mit sehr mittelmäßigen Panzern, von denen es auch nur wenige gab. Ja, sie verfügten über eine ausgezeichnete taktische Ausbildung und eine Blitzkriegsstrategie. Aber was ist ein Blitzkrieg? Tiefer Durchbruch der Panzerkeile. Helfen Ihnen Taktiken beim Durchbruch, wenn die verteidigende Seite über stärkere und mehr Panzer verfügt? Wird helfen. Paradoxerweise, aber wahr: Deutsche Panzerdivisionen waren zu dieser Zeit tatsächlich das beste Instrument der mobilen Kriegsführung, trotz ihrer schlechten Panzer und ihrer geringen Anzahl. Denn der Blitzkrieg war nicht nur eine Strategie, sondern auch eine Kriegstechnologie – über die bis 1942 kein kriegführender Staat außer Deutschland verfügte.

Blitzkrieg auf Russisch

Es gibt ein Sprichwort, dass sich das Militär immer nicht auf einen zukünftigen Krieg vorbereitet, sondern auf einen vergangenen. Natürlich gab es in allen Ländern diejenigen, die die neu erschienenen Panzerfahrzeuge als eigenständiges Mittel zur Erzielung entscheidender Kriegserfolge bewerteten. Aber die meisten europäischen Stabsdenker (auch in Deutschland) operierten in den dreißiger Jahren in Kategorien der Stellungskriegsführung, basierend auf den Erfahrungen des Ersten Weltkriegs. Sie glaubten, dass Panzer nur zur Unterstützung von Infanterieeinheiten eingesetzt werden sollten.

Nur in der UdSSR vertraute man auf die Erfahrung des Bürgerkriegs – und glaubte, dass auch der zukünftige Krieg manövrierfähig sein würde. Was in Deutschland „Blitzkrieg“ genannt würde, wurde genau in der UdSSR entwickelt! Nur hier nannten wir es die „Theorie der Tiefenoffensive“. „Panzer dringen schnell und mutig in die Tiefen der Marschformationen des Feindes ein, ohne sich auf eine lange Schlacht einzulassen, und bringen Unordnung in die Reihen des Feindes, säen Panik und stören die Kontrolle über die zum Kampf eingesetzten Truppen ...“ Dieses Zitat, das beschreibt perfekt die Essenz des Blitzkriegs und wurde nicht Guderians berühmtem Buch „Achtung, Panzer!“ und dem sowjetischen Lehrbuch über die Taktik von Panzereinheiten, Ausgabe 1935, entnommen.

Die UdSSR produzierte auch Ausrüstung, die sich ideal für den Blitzkrieg eignete. Dies sind die berühmten BT-Panzer; sie konnten sich sowohl auf Ketten als auch auf Rädern bewegen. Der Höhepunkt der Entwicklung dieses Kampffahrzeugtyps war der BT-7M mit einem 500 PS starken V2-Dieselmotor (Geschwindigkeit 62 km/h auf Ketten und 86 km/h auf Rädern – nicht schlechter als jedes andere Fahrzeug dieser Art). Zeit). Wenn man bedenkt, dass die sowjetischen Marschälle „mit wenig Blut und auf fremdem Boden“ kämpfen würden, wo die Straßen besser waren als die inländischen, dann kann man sich vorstellen, wie schneidig diese Panzer hinter die feindlichen Linien vordringen konnten ... Und natürlich Unsere gepanzerten Fahrzeuge waren für tiefe Panzerdurchbrüche viel besser geeignet als selbst die modernsten deutschen Pz-Panzer. III und Pz. IV (mit einer maximalen Autobahngeschwindigkeit von ca. 40 km/h). In der UdSSR wird die Idee, den Feind mit Hilfe mächtiger Panzerkeile zu zerschlagen, seit den 1920er Jahren auf höchster Ebene unterstützt.

Was ist gut an Panzern?

Doch in Deutschland musste der Panzertruppen-Enthusiast Heinz Guderian lange Zeit den Widerstand seines Stabes überwinden. Der Inspekteur der motorisierten Verbände der Reichswehr, Otto von Stülpnagel, sagte ihm: „Glauben Sie mir, weder Sie noch ich werden die Zeit erleben, in der Deutschland über eigene Panzertruppen verfügen wird.“ Nach der Machtübernahme der Nazis änderte sich alles. An der Spitze der neuen Führung fanden Guderians Ideen volle Zustimmung. Durch den Verstoß gegen die Beschränkungen des Versailler Vertrags konnte Deutschland Panzer und andere Ausrüstung herstellen. Das fortgeschrittene militärische Denken verschiedener Länder wurde untersucht.

1934 ernannte Ribbentrop „Colonel de Gaulle“ zum besten französischen Technikexperten. Tatsächlich war der zukünftige Anführer des Widerstands zu diesem Zeitpunkt kein Oberst. Der Generalstab war seiner Artikel und Projekte so überdrüssig, dass er 12 Jahre lang im Rang eines Hauptmanns mariniert wurde ... Aber Charles de Gaulle schlug ungefähr das Gleiche vor wie Guderian! Zu Hause hörten sie nicht auf ihn, was den zukünftigen Untergang Frankreichs vorhersagte.

De Gaulle forderte die Schaffung spezialisierter Panzerdivisionen, anstatt Panzerbrigaden auf Infanterieformationen zu verteilen. Es war die Konzentration der mobilen Kräfte in Richtung des Hauptangriffs, die es ermöglichte, jede starke Verteidigung zu überwinden! Der Erste Weltkrieg hatte überwiegend „Schützengraben“-Charakter. Obwohl man zu dieser Zeit wusste, wie man feindliche Soldaten aus Schützengräben und Unterständen raucht, Minenfelder und Stacheldrahthindernisse zerstört, erforderte dies eine langfristige, manchmal mehrere Tage dauernde Artillerievorbereitung. Aber es zeigte, wo der Schlag erfolgen würde, und während die Granaten die Frontlinie der Verteidigung durchpflügten, wurden feindliche Reserven hastig an den Ort des Angriffs herangezogen.

Das Aufkommen mobiler Truppen, deren Hauptstreitkräfte Panzer waren, ermöglichte ein völlig anderes Vorgehen: große Kräfte heimlich an den richtigen Ort zu verlegen und ohne Artillerievorbereitung anzugreifen! Die verteidigende Seite hatte keine Zeit, etwas zu verstehen, und ihre Verteidigungslinie wurde bereits durchbrochen. Feindliche Panzer stürmten nach hinten, suchten nach Hauptquartieren und versuchten, diejenigen einzukreisen, die noch ihre Stellungen hielten... Um dem entgegenzuwirken, waren mobile Einheiten mit einer großen Anzahl von Panzern erforderlich – um auf den Durchbruch zu reagieren und Gegenmaßnahmen zu organisieren. Auch die durchgebrochenen Panzergruppen sind äußerst verwundbar – niemand deckt ihre Flanken. Doch die langsamen Gegner waren nicht in der Lage, einen Teil der Abenteuerlust des Blitzkrieges für ihre eigenen Zwecke zu nutzen. Deshalb fielen Polen, Griechenland und Jugoslawien so schnell ... Ja, Frankreich hatte Panzer, konnte sie aber nicht richtig einsetzen.

Was ist in der UdSSR passiert? Es scheint, dass unsere Militärführer in den gleichen Kategorien dachten wie die deutschen. Die Struktur der Roten Armee hatte noch mächtigere Formationen als die deutschen – mechanisierte Korps. Vielleicht ist es ein Überraschungsangriff Deutschlands?

Wie die Strategie funktioniert

„Ich habe das Wort ‚Blitzkrieg‘ nie verwendet, weil es völlig idiotisch ist!“ - Hitler hat einmal gesagt. Aber auch wenn dem Führer das Wort selbst nicht gefiel, dürfen wir nicht vergessen, wem genau die „Blitzkrieg“-Strategie diente. Der NS-Staat griff an, ohne den Krieg zu erklären, und die Überraschungsinvasion wurde zu einem integralen Bestandteil des Blitzkriegs. Allerdings sollte nicht alles auf Plötzlichkeit reduziert werden. England und Frankreich befanden sich seit September 1939 im Krieg mit Deutschland und hatten bis zum Frühjahr 1940 Gelegenheit, sich auf deutsche Angriffe vorzubereiten. Die UdSSR wurde plötzlich angegriffen, aber das allein kann nicht erklären, dass die Deutschen Moskau und Stalingrad erreichten.

Es geht um die technische Ausstattung und Organisationsstruktur der in Panzergruppen zusammengefassten deutschen Divisionen. Wie kann man die Verteidigung des Feindes hacken? Sie können an dem von Ihren Vorgesetzten festgelegten Ort angreifen. Oder Sie können – dort, wo der Feind die schwächste Verteidigung hat. Wo wird der Angriff effektiver sein? Das Problem besteht darin, dass gefährdete Verteidigungspunkte von der Front oder dem Armeehauptquartier aus nicht sichtbar sind. Der Divisionskommandeur braucht Unabhängigkeit, um Entscheidungen zu treffen – und Informationen, um sicherzustellen, dass die Entscheidungen richtig sind. Die Wehrmacht hat das Prinzip der „Kartoffelstrategie“ aus dem Film „Chapaev“ umgesetzt – „der Kommandant steht vorne auf einem schneidigen Pferd“. Zwar wurde das Pferd durch einen Schützenpanzer ersetzt, aber in den beweglichen Teilen war der Platz der Kommandeure immer in den angreifenden Formationen. Auch in Deutschland war sich nicht jeder der Bedeutung dessen bewusst. Generalstabschef Beck fragte Guderian: „Wie werden sie den Kampf ohne einen Tisch mit Karten oder ein Telefon führen?“ Der berühmte Erwin Rommel, der in Nordafrika kämpfte, ließ einen Tisch zusammenstellen ... direkt in einem offenen Horch-Wagen! Und die Telefonkommunikation wurde durch Radio ersetzt.

Die Funkabdeckung deutscher Panzerdivisionen ist ein oft unterschätzter Faktor. Eine solche Division war wie ein Oktopus, der mit Tentakeln, die von mobilen Aufklärungseinheiten gespielt wurden, nach der Position des Feindes tastete. Der Kommandant, der Funknachrichten von ihnen empfing, hatte eine klare Vorstellung von der Situation. Und am Ort des entscheidenden Angriffs war der deutsche General persönlich anwesend und beobachtete mit eigenen Augen die Entwicklung der Ereignisse. Er wusste genau, wo sich jede Einheit befand: Die Funkgesellschaft hielt ständigen Kontakt mit ihnen. Enigma-Maschinen trugen dazu bei, Befehle unzugänglich zu machen, selbst wenn der Feind sie abfing. Im Gegenzug lauschten Funkaufklärungszüge den Verhandlungen auf der anderen Seite der Front.

Der Luftwaffenvertreter, der sich in den vordersten Einheiten der Angreifer befand, hielt ständigen Funkkontakt mit den Flugzeugen und dirigierte die Bomber zu ihren Zielen. „Unsere Aufgabe ist es, den Feind vor den Schlagkeile unserer Armeen anzugreifen. Unsere Ziele sind immer die gleichen: Panzer, Fahrzeuge, Brücken, Feldbefestigungen und Flugabwehrbatterien. Der Widerstand vor unseren Keilen muss gebrochen werden, um die Geschwindigkeit und Stärke unserer Offensive zu erhöhen“... – so beschreibt Sturzbomber Hans-Ulrich Rudel die ersten Tage des Krieges mit der UdSSR.

Deshalb hat die relative Schwäche der deutschen Panzer die Schlagkraft der Panzerdivisionen nicht beeinträchtigt! Eine wirksame Luftunterstützung ermöglichte es, den Feind zu schwächen, noch bevor er angegriffen wurde, und Aufklärung (einschließlich Luftaufklärung) identifizierte die verletzlichsten Stellen, die für einen Angriff geeignet waren.

Gegenmittel

Was ist mit unserem mechanisierten Korps? Die Deutschen in der Panzerdivision verfügten über alle motorisierten Einheiten – Infanterie, Pioniere, Reparaturteams, Artillerie, Treibstoff- und Munitionsversorgungsdienste. Unsere Panzer waren schneller, aber das Heck blieb immer hinter ihnen zurück. Es ist schwierig, die Panzerung des T-34 zu durchdringen, aber ohne Granaten, Treibstoff und Ersatzteile verwandelt er sich in eine stationäre Panzerkiste... Der Panzerkommandant kontrollierte seine Panzer durch Flaggensignale, das Hauptquartier schickte „Kommunikationsdelegierte“ und Der Aufklärungsjäger, der über keinen Radiosender verfügte, konnte Geheimdienstinformationen nur an seine eigenen Vorgesetzten auf dem Flugplatz weitergeben (während die Armeekommandanten sie brauchten). Der Mangel an zuverlässiger Funkkommunikation führte zum „Verlust“ von Regimentern, Divisionen und sogar Korps. Darüber hinaus wurde den unmittelbaren Kommandeuren jegliche Unabhängigkeit bei Entscheidungen entzogen. Hier ist ein typischer Fall...

Ein Axiom der Panzerkriegsführung ist, dass Einheiten mit voller Konzentration in die Schlacht gezogen werden müssen und den Feind mit aller Kraft angreifen müssen. Das wusste natürlich auch der Kommandeur des 8. Mechanisierten Korps, Dmitri Rjabyschew. Sein Korps verfügte über mehr als 800 Panzer, darunter KV und T-34. Eine riesige Streitmacht, die im Ausmaß einer ganzen Front eine entscheidende Rolle spielen könnte!

In den ersten Kriegstagen führte das Korps widersprüchliche Befehle von oben aus und führte eine Reihe bedeutungsloser Manöver durch, bei denen Ausrüstung verloren ging, Treibstoff verschwendet wurde und Menschen erschöpft waren. Doch schließlich war der Moment für eine Gegenoffensive gekommen, die den deutschen Panzerkeil an der Basis durchtrennen konnte ...

Rjabyschew wartete, bis alle seine Divisionen eintrafen, aber in diesem Moment traf ein Mitglied des Militärrats der Front, Waschugin (mit anderen Worten ein Parteikommissar an der Front), ein. Er kam nicht allein an – mit einem Staatsanwalt und einem Zug des Kommandanten, und drohte, Rjabyschew auf der Stelle zu erschießen, wenn die Offensive nicht sofort beginnen würde: „Sie, ein Verräter des Vaterlandes, werden vor einem Feldgericht vernommen.“ Hier, unter der Kiefer, werden wir lauschen und auf die Kiefer schießen ...“ Wir mussten diejenigen, die zur Hand waren, in die Schlacht schicken. Die erste Gruppe (eine verstärkte Panzerdivision), die sofort zum Angriff startete, wurde abgeschnitten und konnte der Einkesselung schließlich zu Fuß entkommen. Es gingen also 238 Panzer verloren! Bezeichnend ist, dass die Gruppe nur einen Radiosender hatte. Und dem Gruppenkommandanten, Nikolai Poppel, gelang es lediglich, Kontakt zu ... einem deutschen Funkgeheimdienstoffizier aufzunehmen, der auf Russisch versuchte, den Standort des Hauptquartiers herauszufinden, und sich als Rjabyschew ausgab ...

Das war überall der Fall – Sie sollten sich also nicht über die kolossalen Verluste sowjetischer Panzer wundern. Und doch waren es genau solche schlecht organisierten und oft selbstmörderischen Gegenangriffe zu Beginn des Krieges, die letztlich das Scheitern des Blitzkrieges vorhersagten. In Frankreich wurden erfolgreiche Gegenangriffe gegen die Deutschen nur von der 4. Panzerdivision unter dem Kommando von Charles de Gaulle durchgeführt, der zu diesem Zeitpunkt dennoch zum Oberst aufgestiegen war. Jeder hat uns angegriffen. Es war unmöglich, den Blitzkrieg durch Verteidigung zu bewältigen! Die ständigen Gegenangriffe der sowjetischen Truppen im Sommer 1941 sahen vielleicht sinnlos aus – aber sie waren es, die die Deutschen schon in der ersten Phase des Krieges dazu zwangen, ihre Kräfte zu vergeuden. Natürlich waren die Opfer der Roten Armee noch schwerwiegender, aber sie ließen den Krieg bis zum Herbsttauwetter in die Länge ziehen, als die „Blitzgeschwindigkeit“ der deutschen Panzer augenblicklich nachließ.

„Sie sollten nicht mit den Russen kämpfen: Sie werden auf jede Ihrer List mit ihrer Dummheit reagieren!“ - Bismarck warnte einmal. Im klugen Europa wurde kein Gegenmittel gegen den listigen deutschen Blitzkrieg gefunden. Und die Art und Weise, wie sie in Russland versuchten, ihm zu widerstehen, hielten die Deutschen für Dummheit. Doch der Krieg endete dennoch in Berlin...

„Wir hatten keine Zeit zum Schlafen, da wir rund um die Uhr unterwegs waren.“

(Panzerzugkommandant)

Feldmarschall von Bock, Kommandeur der Heeresgruppe Mitte, war wütend, als das OKH-Hauptquartier ihm befahl, die 2. und 3. Panzergruppe auszuschalten, um die Einkesselung zu schließen und so den ersten Kessel des Russlandfeldzugs zu schaffen. Der Grund für seine Verärgerung war, dass diese Entscheidung den Angriff auf Smolensk verzögerte, das Bock als strategisch wichtiges Ziel ansah. Die Wehrmacht erzielte jedoch beeindruckende Erfolge. „Ich komme immer noch nicht über diesen plötzlichen Befehl zur Umkehr hinweg“, schrieb von Bock in sein Kriegstagebuch, und als Feldmarschall von Brauchitsch eintraf, begrüßte ihn der Kommandeur der Heeresgruppe Mitte mit einem ziemlich unhöflichen Satz: „Ich hoffe, es gibt keine mehr.“ Überraschungen!“ Zu diesem Zeitpunkt drehten sich die Panzerdivisionen, die 250–300 km tief in sowjetisches Gebiet vorgedrungen waren, bereits aufeinander zu und schlossen einen Ring um 27 sowjetische Divisionen.

Major Graf Johann von Kielmanseg, Kommandeur einer Panzereinheit der 6. Panzerdivision, argumentierte anschließend, dass die Nazi-Presse der Welt ein völlig verzerrtes Bild der Kampfhandlungen der Bodentruppen präsentierte. Von leichten Siegen war keine Rede. Zweifellos seien die in den Grenzgebieten konzentrierten sowjetischen Truppen „überrascht“ worden, sagt von Kielmanzeg, „aber sie waren keineswegs bereit, sich zu ergeben.“ Der gleichen Meinung war auch Leutnant Helmut Ritgen, der ebenfalls in der 6. Panzerdivision kämpfte:

„Niemand hat kapituliert, also gab es praktisch keine Gefangenen. Übrigens haben unsere Panzer ziemlich schnell ihre gesamte Munition verschossen, und das ist nirgendwo passiert – weder in Polen noch in Frankreich.“

Die Anfangsphase des Krieges, in der die Panzerdivisionen der Wehrmacht wie am Schnürchen schnell vorrückten, „bestand aus zwei Etappen“, so Kielmanzeg.

„Die Kämpfe, die direkt an der Grenze ausbrachen, waren zunächst äußerst heftig. Dann mussten wir große Anstrengungen an der „Stalin-Linie“ unternehmen – der befestigten russischen Linie. Goebbels redete ständig davon, den Feind zu besiegen, aber davon fehlte jede Spur.“

Die anfänglichen Erfolge der Wehrmacht lassen sich durch die taktische Überlegenheit der deutschen Führung erklären, die wiederum das Ergebnis der in früheren Feldzügen gesammelten Kampferfahrungen war. „Im Laufe von drei Tagen konnte ich höchstens ein paar Stunden einschlafen, die Angriffe folgten einem nach dem anderen“, schrieb der Kriegsberichterstatter Arthur Grimm, der zusammen mit Einheiten der 1. Panzergruppe von Kleist an der Offensive teilnahm der Sektor der Heeresgruppe Süd.

„Der Feind kann uns nicht zurückhalten und versucht ständig, uns in große Schlachten zu verwickeln. Aber wir wurden immer im Voraus über seine Absichten gewarnt und gingen bei den Nachtmärschen an ihm vorbei.“

Die von der eigenen Überlegenheit überzeugten deutschen Panzerbesatzungen erlebten schon bald nach Kriegsbeginn eine unangenehme Überraschung, als sie auf neuartige sowjetische Panzer trafen. Bereits am zweiten Tag des Feldzugs schoss im Einsatzgebiet der 6. Panzerdivision ein einzelner sowjetischer schwerer Panzer eine Kolonne von 12 Lastwagen ab. Der Panzer befand sich südlich des Flusses Dubissa in der Nähe von Raseiny im Hinterhalt. Zu diesem Zeitpunkt hatten zwei deutsche Bataillone Brückenköpfe auf der anderen Seite des Flusses erobert und bereiteten sich darauf vor, einen Gegenangriff sowjetischer Panzer abzuwehren, den ersten in allen Kämpfen an der Ostfront. Daher war es notwendig, ihre ununterbrochene Munitionsversorgung sicherzustellen . Um den russischen Panzer zu zerstören, stellten die Deutschen eine Batterie 50-mm-Panzerabwehrkanonen auf.

Den Geschütztrupps gelang es, heimlich auf eine Entfernung von 600 Metern vorzudringen. Die ersten drei Granaten trafen sofort das Ziel, doch die Freude der Kanoniere ließ sofort nach, da der Panzer keinen sichtbaren Schaden erlitt. Die Batterie eröffnete Schnellfeuer, aber auch die nächsten fünf Granaten prallten von der Panzerung ab und gingen in den Himmel. Der Panzerturm begann sich in Richtung der deutschen Geschütze zu drehen, und dann ertönte der erste Schuss seiner 76-mm-Kanone. Innerhalb weniger Minuten wurde die Batterie zerstört und die Deutschen erlitten schwere Verluste.

Unterdessen zog ein schwerer Traktor im Schutz brennender deutscher Lastwagen eine sorgfältig getarnte 88-mm-Flugabwehrkanone heran. Bald wurde aus einer Entfernung von 900 m das Feuer auf den Panzer eröffnet. Aber... die allererste 76-mm-Granate traf ein deutsches Flugabwehrgeschütz und schleuderte es in einen Straßengraben. Die Waffenmannschaft blieb wie durch ein Wunder unverletzt. Sobald die Artilleristen jedoch versuchten, das Geschütz erneut einzusetzen, wurden sie von einem stählernen Feuerschauer aus Doppelpanzer-Maschinengewehren buchstäblich mitgerissen. Der Panzer schlug ohne Fehlschlag ein und erlaubte den Deutschen nicht, den Kopf zu heben. Erst mit Einbruch der Nacht gelang es ihnen im Schutz der Dunkelheit, die Toten und einen Teil der überlebenden Waffen wegzuschleppen.

Noch in derselben Nacht beschlossen die Deutschen, anders vorzugehen. Eine Gruppe von Pionieren, die sich auf den Weg zum Panzer gemacht hatten (welchen Typ sie nicht bestimmen konnten), pflanzte zwei mächtige Sprengladungen darunter. Als sie in die Luft gesprengt wurden, machte das Gegenfeuer der Panzerkanone deutlich, dass der Panzer noch kampfbereit war. Darüber hinaus konnten die Russen drei Angriffe abwehren. Die Deutschen versuchten, Sturzkampfbomber herbeizurufen, doch es gelang ihnen nicht. Dann starteten fünf leichte Panzer, unterstützt von einer weiteren 88-mm-Flugabwehrkanone, einen weiteren Angriff auf den unverwundbaren sowjetischen Panzer.

Deutsche Panzer, die sich hinter den Bäumen versteckten, eröffneten sofort aus drei Richtungen gleichzeitig das Feuer. Der russische Panzer geriet in ein Duell, öffnete jedoch beim Manöver das Heck, wo zwei 88-mm-Geschützgranaten einschlugen. Innerhalb weniger Sekunden schlug ein Granatenhagel auf seine Rüstung ein. Der Turm drehte sich um und erstarrte. Die deutschen Geschütze feuerten weiterhin eine Granate nach der anderen auf das stationäre Ziel ab. Kein einziges Anzeichen dafür, dass das Auto Feuer fing, nur das Kreischen abprallender Granaten. Plötzlich fiel das Geschütz des Panzers hilflos zu Boden. Da sie dachten, der Panzer sei endlich außer Gefecht gesetzt worden, näherten sich die Deutschen ihrem seltsamen Opfer.

Sie redeten aufgeregt und verbargen ihre Überraschung nicht, als sie auf die Rüstung kletterten. So etwas hatten sie noch nie gesehen. Und dann drehte sich der Turm, stark zitternd, erneut. Die verängstigten deutschen Soldaten wurden vom Wind verweht. Zwei Pioniere warfen, ohne verwirrt zu sein, durch ein Loch im Turm eine Handgranate in den Panzer. Zwei dumpfe Explosionen waren zu hören, eine Druckwelle warf den Lukendeckel zurück und dichter Rauch strömte aus dem Inneren. Als die Pioniere durch die Luke schauten, bot sich ihnen ein schrecklicher Anblick: Von der Besatzung des unverwundbaren Fahrzeugs waren nur noch blutige Körperfetzen übrig. So gelang es einem einzigen Panzer, den Vormarsch der vorgeschobenen Einheiten der 6. Panzerdivision zwei Tage lang aufzuhalten. Nur zwei 88-mm-Flugabwehrgranaten konnten seine Panzerung durchschlagen, die anderen fünf hinterließen nur tiefe Rillen in der Panzerung. Und nur bläuliche Schuppenflecken deuteten auf den Einschlag von 50-mm-Panzerabwehrgeschossen hin. Was die Trefferspuren deutscher Panzergranaten betrifft, so gab es überhaupt keine mehr, obwohl solche Treffer verzeichnet wurden, und zwar mehr als einen.

Die Schlussfolgerung war offensichtlich, dass die Panzerbedrohung des Feindes deutlich unterschätzt wurde. An diesem Abend schrieb General Halder in sein Tagebuch:

„An der Front der Heeresgruppen Süd und Nord wurde ein russischer schwerer Panzer neuen Typs gesichtet, der offenbar über ein Geschütz des Kalibers 80 mm verfügt (nach einem Bericht des Hauptquartiers der Heeresgruppe Nord sogar 150 mm, was allerdings … , ist unwahrscheinlich)."

Es handelte sich um einen sowjetischen KV-1-Panzer (Klim Woroschilow), der mit einer 76,2-mm-Panzerkanone bewaffnet war. Sein größerer Bruder, der KV-2, hatte eine 152-mm-Haubitze. Im Jahr 1940 wurden 243 KV-2- und 115 T-34-Fahrzeuge produziert, und 1941 stieg ihre Zahl auf 582 bzw. 1200. Im Jahr 1941 hatten die Russen sowohl quantitativ als auch qualitativ einen erheblichen Panzervorteil. Die Rote Armee verfügte über 18.782 Fahrzeuge verschiedener Typen gegenüber 3.648 bei den Deutschen. Deutsche Panzer waren den sowjetischen in Bezug auf Gewicht, Bewaffnung, Reichweite, Geschwindigkeit und eine Reihe anderer Indikatoren deutlich unterlegen.

Das bloße Erscheinen des 34 Tonnen schweren, neuesten sowjetischen Panzers T-34 sorgte bei deutschen Tankern für Bestürzung. Die Entwicklung dieser Maschine erfolgte unter völliger Geheimhaltung und wurde Mitte der 30er Jahre abgeschlossen. Sein 76-mm-Geschütz war zu dieser Zeit das stärkste der Welt (natürlich mit Ausnahme des 150-mm-Geschützes eines anderen sowjetischen Wunderpanzers, des KV-2). Die schräge Panzerung stellte eine revolutionäre Veränderung im Panzerbau dar und zeichnete sich durch eine erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Flächenfeuer aus Panzerabwehrkanonen aus – Granaten prallten ab, ohne sichtbare Schäden am Fahrzeug zu verursachen. Josef Deck, ein deutscher Artillerist (71. Regiment), der in der Heeresgruppe Mitte kämpfte, ärgerte sich darüber, dass die Granaten einer herkömmlichen 37-mm-Panzerabwehrkanone „wie Erbsen“ von der Panzerung des T-34 flogen. Durch Verbesserungen des von den Amerikanern übernommenen Christie-Panzers, insbesondere des Aufhängungssystems, wurde der T-34 mit seinen breiten Ketten, seinem leistungsstarken Dieselmotor und seiner extrem hohen Manövrierfähigkeit zum fortschrittlichsten Panzer seiner Zeit. Der Kommandant der T-34-Panzerbesatzung, Alexander Fadin, bemerkte:

„Wenn man den Motor startet, spürt man dieses charakteristische Zittern und es ist, als würde man selbst Teil des Autos werden. Du nimmst Fahrt auf und nichts kann dich aufhalten. Sogar die Bäume.

Die erhebliche quantitative Überlegenheit der Roten Armee bei Panzern wurde zu 75 % durch T-26-Panzer (von denen es etwa 12.000 gab) geschaffen, weitere 5.000 Fahrzeuge waren BT-2-, BT-5- und BT-7-Panzer. Als nächstes 1200 T-34 und 582 schwere Panzer KV-1 und KV-2. Infolgedessen verfügten die Sowjets über 17.000 Panzer, die in ihrer Leistung den deutschen Panzern T-III (970 Fahrzeuge) und T-IV (444 Einheiten) entsprachen oder ihnen leicht unterlegen waren und denen der T-II (743 Einheiten) überlegen waren T-38 (t) (651 Panzer). Bei den übrigen deutschen Panzern handelte es sich in der Regel um eindeutig veraltete Typen oder Stabsvarianten. Darüber hinaus verfügte die Wehrmacht über 250 mit einer 75-mm-Kanone bewaffnete Sturmgeschütze, die auf Basis des T-III hergestellt wurden. Selbstfahrende Geschütze galten als russische Jagdpanzer und wurden meist zur Unterstützung der vorrückenden Infanterie eingesetzt. Die Überlegenheit der deutschen Panzerkräfte wurde nicht durch eine fortschrittlichere Ausrüstung, sondern durch die höhere Kampfausbildung der Besatzungen sichergestellt. Deutsche Panzer waren mit modernen Funkgeräten ausgestattet, während die Russen in dieser Hinsicht deutlich im Rückstand waren. Sie kommunizierten über Signalflaggen. Daher die offensichtliche Verzögerung bei der Ausführung von Befehlen in einer sich schnell ändernden Umgebung.

Wir sollten nicht vergessen, dass die deutschen Panzerbesatzungen über Erfahrungen aus früheren Feldzügen verfügten; vielen Panzerkommandanten gelang es trotz ihrer Jugend, praktische Erfahrungen bei der Teilnahme an Feindseligkeiten zu sammeln. Russische Panzerbesatzungen hingegen suchten fleißig das Gelände nach einem Ziel ab und erwiesen sich oft als leichte Ziele für deutsche Panzer. Die Panzertruppen der Roten Armee befanden sich in der Phase der Reorganisation und massive Truppenverlegungen in Grenzgebiete mit anschließendem Einsatz widersprachen oft grundlegenden taktischen und Führungsprinzipien. Zu Beginn der Hitler-Invasion musste eine beträchtliche Anzahl veralteter russischer Panzer (ungefähr 29 %) dringend überholt werden, 44 % erforderten routinemäßige Wartung. Der Hauptgrund für die schrecklichen Verluste der sowjetischen Panzertruppen war die deutsche Luftüberlegenheit. Russische Panzerkolonnen wurden regelmäßig von Jagdflugzeugen und Sturzkampfbombern der Luftwaffe angegriffen, mit katastrophalen Folgen.

Deutsche Panzerbesatzungen waren unangenehm überrascht, als sie in Gefechten auf sowjetische schwere Panzer neuester Bauart trafen, die ihren Fahrzeugen hinsichtlich taktischer und technischer Indikatoren deutlich überlegen waren. All dies passte nicht gut zum Konzept der „Untermenschen“, die laut Nazi-Propaganda in überfüllten Arbeitslagern aufgezogen wurden. Das deutsche Kino verspottete in Wochenschauen oft das sogenannte „Paradies für sowjetische Arbeiter“ und überzeugte die „Kaiserdeutschen“ von der unerreichbaren Perfektion der deutschen Technologie. Im Radio hieß es, dass Granaten „deutscher Panzer russische Fahrzeuge nicht nur in Brand steckten, sondern auch durchschlugen“. Leutnant Helmut Ritgen von der 6. Panzerdivision gab zu, dass bei einem Zusammenstoß mit neuen und unbekannten russischen Panzern:

„...das Konzept der Panzerkriegsführung hat sich radikal verändert; die KV-Fahrzeuge weisen ein völlig anderes Niveau der Bewaffnung, des Panzerungsschutzes und des Panzergewichts auf. Deutsche Panzer wurden sofort zu ausschließlichen Antipersonenwaffen ... Von nun an wurden feindliche Panzer zur Hauptbedrohung, und um sie zu bekämpfen, waren neue Waffen erforderlich – leistungsstarke Langlaufgeschütze größeren Kalibers.“

Die deutschen Panzertruppen traten mit dem festen Vertrauen in den Krieg in den Krieg, dass sie ihre taktische und technische Überlegenheit in den vergangenen Feldzügen unter Beweis gestellt hatten. Panzerschütze Karl Fuchs, der in einem relativ schwachen T-38(t) tschechoslowakischer Produktion als Teil der 7. Panzerdivision (Heeresgruppe Mitte) kämpfte, schrieb Ende Juni an seine Frau:

„Bisher ist unseren Truppen etwas gelungen. Das Gleiche gilt auch für uns Tanker. Aber egal, wir werden es diesen bolschewistischen Narren zeigen! Sie kämpfen wie eine Art Söldner und nicht wie Soldaten.“

Curizio Malaparte, ein italienischer Kriegskorrespondent, der Teil einer deutschen Panzerkolonne in Bessarabien war, beschrieb, wie eine Gruppe Deutscher einen beschädigten sowjetischen Panzer inspizierte:

„Sie sahen sehr aus wie Ermittler, die einen Tatort untersuchen. Sie interessierten sich vor allem für das Material des Feindes und dessen Einsatz im Kampf ... Sie schüttelten den Kopf und murmelten nachdenklich: „Alles ist wahr, aber ...“

Stolz erzählte Karl Fuchs seiner Frau: „Wir kämpfen jetzt schon seit mehreren Tagen und haben den Feind immer besiegt, wo immer wir ihm begegneten.“ Ein besonderer, „siegreicher“ Jargon kam in Mode und wurde zu einem festen Bestandteil der Soldatenuniform. Sowjetische BT-7-Panzer, die in großer Zahl zerstört wurden, erhielten wegen ihrer Verwundbarkeit den Spitznamen „Micky Maus“. Und das alles, weil die zusammengeklappten Luken des beschädigten Autos auffallend an die hervorstehenden Ohren der berühmten Disney-Zeichentrickfigur erinnerten.

Der Kriegsberichterstatter Arthur Grimm war als Teil der 11. Panzerdivision der Heeresgruppe Süd am 23. Juni auf dem Weg zum Ort der ersten Panzerschlacht. Eine Kolonne aus gepanzerten Halbkettenfahrzeugen voller Infanteristen wirbelte Staub auf, als sie über eine ausgetretene Landstraße raste, „als Späher per Funk meldeten, dass etwa 120 russische Panzer in Richtung des Dorfes Radtschikowa vorrückten.“ Gegen 5 Uhr morgens „fuhren wir durch nebelverhangene Weizenfelder. T-III- und T-IV-Panzer überholten uns, ihre dunklen Silhouetten hoben sich vom hellen Hintergrund des Weizens ab.“ Rechts bemerkten sie eine Ansammlung russischer Panzer, „darunter einige der schwersten und modernsten Fahrzeuge“.

Blitzkrieg - Blitzkrieg. Dem unaufhaltsamen Angriff der deutschen Streitkräfte in alle Richtungen des Hauptangriffs gingen Artillerievorbereitung und Luftangriff auf feindliche Streitkräfte und Einrichtungen voraus, gefolgt von einer entscheidenden Infanterieoffensive. Panzer stürmten durch die zerstörte feindliche Verteidigungslinie, drangen tief in die feindlichen Linien vor und operierten mit intensiver Unterstützung durch taktische Luftfahrt und motorisierte Artillerie. Ihre Aufgabe bestand darin, feindliche Hauptquartiere zu erreichen, sie zu besiegen und das militärische Nachschubsystem zu stören. Panzertruppen bildeten Keile, umschlossen die willkürlich zurückweichenden russischen Streitkräfte auf beiden Seiten und schlossen sie in einen Ring ein. Dann traf die Infanterie rechtzeitig ein, um sie zu erledigen.

Zwischen den verstreuten Dorfhäusern sah Grimm dunkle Punkte – sich bewegende sowjetische Panzer. Um 5:20 Uhr schlug eine Angriffsgruppe einer deutschen Panzereinheit den Russen in die Flanke. Es gab einen Blitz, eine Explosion, und schwarzer Rauch begann langsam nach oben zu steigen und nahm allmählich die Form eines riesigen Pilzes an. Offenbar traf eine Granate eines deutschen Panzers „das Munitionsregal“ – die Explosion war heftig. Die ersten Panzer, denen die Deutschen begegneten, waren leichte T-26. Grimm, der etwas hinter der Führungseinheit stand, machte mehrere Fotos. Rauch, verdrehtes Metall, mit einem Wort, ein Schlachtfeld.

„Es waren mindestens zwei Dutzend Volltreffer nötig, um einen schweren Panzer aufzuhalten“, kommentierte Grimm und fotografierte einen beschädigten T-34. „Bald gab es eine schreckliche Explosion – die Munition explodierte“, fährt Grimm mit dem Bericht fort, den er für das Sprachrohr der NS-Propaganda, die Illustrierte, vorbereitete "Signal", der das Können und den Mut der deutschen Panzerbesatzungen beschreibt, denen es gelang, einen gepanzerten Riesen eines völlig unbekannten Typs zu vernichten. Wesentlich objektiver beschrieb Leutnant Ritgen von der 6. Panzerdivision den Kampf mit KB-Panzern bei Raseiniai:

„Diese bisher unbekannten sowjetischen Panzer verursachten eine Krise in der Angriffsgruppe Seckendorf, da sie nicht über Waffen verfügte, die ihre Panzerung durchdringen konnten. Die Granaten prallten einfach von den sowjetischen Panzern ab. Der Einsatz von 88-mm-Flugabwehrgeschützen war bisher nicht möglich. Während eines russischen Panzerangriffs begannen die Infanteristen panisch den Rückzug. Superschwere sowjetische KB rückten auf unsere Panzer zu und unser dichter Beschuss brachte keine Ergebnisse. Das KB rammte den Kommandopanzer und warf ihn um, der Kommandant wurde verwundet.“

Sowjetische Panzerkolonne bombardiert eine der Straßen

Trotz der Überlegenheit der sowjetischen Panzer zeigten die Kampfausbildung der Deutschen und ihre Erfahrung im Kampfeinsatz dennoch Wirkung. Der Kommandant des sowjetischen T-34-Panzers, Alexander Fadin, beschrieb, was die Panzerbesatzung während der Schlacht erlebte:

„Bei der Suche nach einem Ziel stößt die Aufregung an ihre Grenzen. Und so kriechen Sie, nachdem Sie es entdeckt haben, näher heran, dann gibt es einen plötzlichen Ruck nach vorne, der Motor heult, das Auto hüpft auf Schlaglöchern. Sie zielen und der Fahrer ruft „Feuer!“

Die abgefeuerte Patrone fällt klirrend zu Boden, der Turm wackelt und bei jedem Schuss füllt sich der Turm mit dem charakteristischen Geruch von Schießpulver, dem Geruch der Schlacht. Fadin fährt fort:

„Wenn man einen deutschen Panzer trifft und er explodiert, wählt man kein anderes Ziel, sondern öffnet die Luke und klettert heraus, um sicherzustellen, dass man ihn trifft!“

Die Besatzungen deutscher Panzer verfügten über eine gute Berufsausbildung. Leutnant Ritgen: „Die sowjetischen Panzerbesatzungen hatten nicht einmal Zeit, sich mit der Bewaffnung ihrer Fahrzeuge vertraut zu machen, es gab keine Zeit, die Geschütze auf Null zu stellen, daher mangelte es ihren Schüssen eindeutig an Genauigkeit … Außerdem war ihre Fahrweise lahm.“ Gegen Mittag des 23. Juni beobachtete Arthur Grimm, wie eine riesige Rauchwolke über den roten Flammen aufstieg. Deutsche Verstärkungen wurden nicht benötigt und blieben während dieser Schlacht lediglich Zuschauer. Allerdings behauptet Leutnant Ritgen, dass die 6. Armee im Grenzgebiet Probleme beim Zusammentreffen mit russischen Panzern gehabt habe.

„Einer der Offiziere der Reserveeinheiten – heute ein in ganz Deutschland bekannter Schriftsteller – verlor die Fassung. Unter Missachtung der Unterordnung eilte er zum Kommandoposten von General Hoepner [Kommandeur der 4. Panzergruppe]. - Notiz Auto] und berichtete, dass „alles verloren war“.

Mit der Zeit begannen die deutschen Erfahrungen Früchte zu tragen. „Trotz der Tatsache, dass sie so dickhäutig waren“, fährt Ritgen fort, „haben wir es dennoch geschafft, sie außer Gefecht zu setzen, indem wir das Feuer auf ein Auto konzentrierten.“ Wir haben versucht, an gefährdete Stellen zu gelangen – wir sind auf Luken und Risse im Rumpf gestoßen.“

Am 23. Juni 1941 um 16 Uhr sah Kriegsberichterstatter Grimm mit eigenen Augen, dass „die dichte Rauchwolke über dem Schlachtfeld zunahm“. Die T-IV-Panzer mussten das Feuer einstellen, weil sie ihre Munition auffüllten. Die Taktik der Panzerschlachten hing vom Einfallsreichtum der Besatzungen ab. „Es gelang uns, mehrere feindliche Panzer in Brand zu setzen, andere wurden vom Rauch geblendet. Als sie versuchten umzudrehen, wurde klar, dass sie von hinten zerstört werden konnten.“ Ähnliche Lehren wurden schnell zu Beginn des Russlandfeldzugs gezogen.

Hauptmann Eduard Lingenhal vom 15. Panzerregiment sagte: „Die Besatzungen der T-IV-Panzer haben völlig zufällig erkannt, dass hochexplosive Splittergranaten mit einer Verzögerung von 0,25 Sekunden in der Lage sind, wenn sie das Heck des T-34-Panzers treffen.“ Dadurch kann der Motor beschädigt oder Kraftstoff entzündet werden, der auf die Luftschlitze gelangt.“

Um 21 Uhr war die Panzerschlacht vorbei. Die 11. Panzerdivision zerstörte 46 feindliche Panzer auf den Höhen südwestlich des Dorfes Radchikova. Aber es gab keinen Grund für besondere Begeisterung – obwohl der Propagandaapparat natürlich nicht an Begeisterung sparte. Drei Tage später sagte Major Kielmanzeg in einem Gespräch mit dem Kommandeur der 6. Panzerdivision, in dem er die Einzelheiten des ersten Gefechts mit schweren sowjetischen Panzern besprach: „Herr General, dieser Krieg ist anders als der, den wir in Polen oder Frankreich geführt haben.“ .“ Im aktuellen Fall mussten wir uns einem starken Feind stellen, und nicht einmal alle Offiziere waren darauf vorbereitet. Und nur „dank des Mutes der Kommandeure ist es uns gelungen, die Panik unter Kontrolle zu bringen.“ Kielmanzeg beurteilte die Lage nüchtern:

„Auf Divisionsebene hatten wir zum ersten Mal in diesem gesamten Krieg die Gelegenheit zu überprüfen, dass die Gefahr einer Niederlage durchaus real ist. Es war einer der schwersten Momente, die ich während der Kriegsjahre ertragen musste.“

Der einzige Trost war die Meldung, dass eines „dieser schweren Monster“ endlich außer Gefecht gesetzt wurde. Einem Leutnant gelang es, eine Mine unter seiner Spur zu platzieren.

Natürlich hat Arthur Grimm seine Berichterstattung für das illustrierte Magazin abgeschlossen "Signal" in einem sehr fröhlichen Ton.

„Nach einem elfstündigen Duell blieben mehr als 40 sowjetische Panzer für immer auf dem Schlachtfeld. Die Verfolgung des sich zurückziehenden Feindes geht weiter. Wir hatten nur fünf Panzer außer Gefecht gesetzt.“

Heftige Panzerkämpfe in den Grenzgebieten gingen einher mit ungehinderten Vorstößen auf andere Frontabschnitte, zunächst nach Minsk und dann nach Smolensk. Allerdings hatte dieser Fortschritt auch seine Schwierigkeiten. Graf von Strachowitz – damals Oberleutnant des Panzerregiments 15 – erinnerte sich: „Wir hatten keine Zeit zum Schlafen, da wir rund um die Uhr unterwegs waren.“ Dem Feind wurde keine Zeit gelassen, sich auszuruhen oder zu versuchen, die Initiative zu ergreifen. Anatoli Kruschin, Hauptmann der Roten Armee, beschrieb die heftigen Angriffe der Einheiten der Heeresgruppe Nord wie folgt:

„In den ersten Kriegstagen rückte die deutsche Armee sehr schnell vor. Unser Schock hielt lange an. Es scheint mir, dass die Rote Armee erst im Juli und vielleicht sogar erst Anfang August verteidigungsbereit war. Dies geschah nur in der Nähe von Nowgorod, in der Gegend von Staraja Russa. Aber früher, im Juli, war die Rote Armee auf dem Rückzug, es herrschte echtes Chaos. An der Nordwestfront wurde die Aufklärung durch Spezialeinheiten durchgeführt, aber sie fanden nicht heraus, wo sich die Deutschen befanden, nein. Sie suchten nach dem Standort ihrer eigenen Truppen!“

Etwas Ähnliches wurde am Stadtrand von Lemberg im Einsatzgebiet der 32. sowjetischen Panzerdivision beobachtet. Stefan Matysh, ein Artillerieoffizier, konnte davon überzeugt sein, dass die viel fortschrittlicheren Panzer T-34 und KB beeindruckende Verluste erlitten. Die sowjetischen Panzerbesatzungen waren sich bewusst, dass ihre Fahrzeuge den deutschen überlegen waren, „manchmal rammten sie sogar die Deutschen“, doch die schreckliche Anspannung mehrerer Tage forderte ihren Tribut.

„Endlose Märsche, Hitze und ständige Kämpfe erschöpften die Panzerbesatzungen. Seit Kriegsbeginn hatten sie keinen Moment der Ruhe, sie aßen und schliefen stoßweise. Unsere Kraft verließ uns. Wir brauchten Ruhe.“

Oberst Sandalov, Stabschef der 4. Armee, lokalisierte das Hauptquartier der Armee im Wald östlich von Sinyavka. Da er keine Möglichkeit zur Funkkommunikation hatte, war er nur auf Boten angewiesen. Er berichtete, dass Guderians 2. Panzergruppe, die in zentraler Richtung vorrückte, den Truppen der Armee mehrere schwere Schläge zufügte. „Die Reste der 6. und 42. Schützendivision der 4. Armee, die ihre Kampffähigkeit verloren hatten, zogen sich nach Osten zurück.“ Die 55. Schützendivision wurde nach dem Entladen aus Fahrzeugen aus hastig ausgerüsteten Verteidigungsstellungen geschlagen, da sie „den Angriffen feindlicher Infanterie, die mit Unterstützung von mechanisierten Einheiten und der Luftfahrt operierte, nicht standhalten konnte“. Von Beginn der Invasion an gab es keine Informationen vom Kommando der 49. Infanteriedivision. Das 14. Mechanisierte Korps „verteidigte sich hartnäckig und startete mehrmals Gegenangriffe, erlitt schwere Verluste an Personal und Ausrüstung“ und verfügte am 25. Juni „nicht über die Mittel, um Kampfhandlungen durchzuführen“. Die sowjetische Verteidigung wurde von einer Lähmung erfasst:

„Durch die unaufhörlichen Bombenangriffe ist die Infanterie demoralisiert und zeigt keine ausreichende Standhaftigkeit in der Verteidigung. Die Kommandeure aller Einheiten und Formationen sind gezwungen, Versuche eines ungeordneten Rückzugs persönlich zu stoppen und an die Front zurückzubringen. Die aufgeführten Methoden hatten jedoch trotz des Einsatzes von Waffen nicht die gewünschte Wirkung.“

Konstantin Simonov, der auf der Minsker Autobahn bombardiert wurde, erinnert sich, wie ein Soldat, offensichtlich infolge der Erschütterung durch einen Granateneinschlag, plötzlich rief: „Rettet euch alle! Rette dich selbst! Die Deutschen haben uns umzingelt! Wir sind fertig! Als Reaktion darauf befahl ein Offizier der Roten Armee, den Panikmacher zu erschießen! Schüsse fielen, aber der zu Tode erschrockene Soldat begann zu rennen, während ihm die Augen aus den Augenhöhlen hervorsprangen.

„Wir konnten ihn nie festnehmen. Ein Kapitän versuchte, ihm sein Gewehr wegzunehmen. Der Soldat feuerte und wirbelte, noch verängstigter durch diesen Schuss, herum wie ein gefangenes Tier, woraufhin er den Kapitän mit einem Bajonett attackierte. Er zog eine Pistole und schoss auf ihn. Drei oder vier Soldaten der Roten Armee hoben lautlos die Leiche hoch und schleiften sie an den Straßenrand.“

Die Katastrophe schien unvermeidlich.

An der Spitze der vorrückenden deutschen Panzerverbände stand in der Regel ein Aufklärungsbataillon, dem leichte Panzerfahrzeuge und Motorradfahrer angehörten. Dies waren die „Augen und Ohren“ der Einheiten, die ihnen folgten ( siehe Zeichnung). Die Anzahl solcher Einheiten konnte bis zu einem Panzerbataillon, manchmal sogar einem Panzerregiment, betragen, das von einem Bataillon oder Regiment motorisierter Infanterie auf Schützenpanzern unterstützt wurde. Als nächstes kam eine Artilleriebatterie – manchmal ein Regiment – ​​zur Feuerunterstützung. Leichte Panzer oder gepanzerte Halbkettenfahrzeuge bewegten sich normalerweise parallel zur Hauptkolonne und schützten deren Flanken.

Im Diagramm sehen Sie den Vormarsch der Panzerkräfte. Die vorderen Einheiten sind eine gemischte Streitmacht: leichte Panzer und motorisierte Infanterie – sie suchen nach der Linie des geringsten Widerstands. Mit Beginn des Gefechts scheinen die vordersten Einheiten das Ziel zu „fixieren“, während die schwereren Fahrzeuge, die ihnen folgen, den Feind mit Unterstützung der Einheiten der nächsten Staffel umgehen, umkreisen und zerstören. In einer Schlacht versuchen Nachwuchskommandeure, die Initiative zu ergreifen, um den anfänglichen Druck der Offensive aufrechtzuerhalten

Abhängig von der Beschaffenheit und dem Profil des Geländes erstreckte sich die Säule manchmal über mehrere Kilometer. Aufklärungseinheiten rückten auf breiter Front weit vor. Wenn die Bedingungen es erlaubten, bewegten sich diese drei Säulen parallel, aber oft waren solche Bedingungen nicht gegeben. Die Beamten mussten im schrecklichen Staub die Route anhand von Karten überprüfen. Was ist mit den Infanteristen? Sie mussten sich ausruhen, wo immer sie konnten; trotz Hitze, Staub und gnadenlosem Schütteln schliefen sie oft direkt auf den Lastwagen ein. In bewaldeten oder buschigen Gebieten folgte meist die Infanterie voraus. Sie machte Durchgänge für Panzer frei, und diese wiederum waren jederzeit bereit, sie mit Feuer zu unterstützen. In offenen Gebieten, zum Beispiel in der Steppe, rückten Panzer vor. Der Kriegsberichterstatter Arthur Grimm, der Ende Juni 1941 Teil eines solchen Panzerkeils war, beschrieb ausführlich den Vormarsch der Einheiten an der Spitze des Hauptangriffs:

„Vor uns liegt eine Ebene, die hier und da von niedrigen Hügeln durchzogen ist. Seltene Bäume, kleine Haine. Auf den Blättern der Bäume liegt eine dicke Staubschicht, die ihnen in den Strahlen der sengenden Sonne ein seltsames Aussehen verleiht. Hier auf dem Land dominieren drei Farben: Braun, Grau und Grün, gelegentlich verdünnt mit dem Goldgelb des Roggens. Und darüber hinaus steigen Rauchwolken aus zerstörten Panzern und brennenden Dörfern in den Himmel.“

Natürlich sahen die Tanker aus ihren Eisenkästen alles in einem ganz anderen Licht als die Infanterie, die sich auf eigenen Beinen bewegte. Und aufgrund der hohen Mobilität verändert sich die Szene ständig. Ständige Überprüfung der Gegend anhand der Karte, Schätzung der zurückgelegten Zeit und der zurückgelegten Kilometer. Panzer verschlingen buchstäblich die auf der Karte markierten Gebiete. Betäubt von der Hitze und dem Zittern blicken die Infanteristen träge und gleichgültig auf die sich verändernden Horizonte. Gepanzerte Fahrzeuge vermitteln den Infanteristen Vertrauen in ihre Fähigkeiten, sie fühlen sich irgendwie ruhiger, obwohl dies oft ein Missverständnis ist, mehr nicht. Jeder zurückgelegte Kilometer, jede Kurve war voller Überraschungen. Und eine Bedrohung. Panzerfahrer haben ihren eigenen Krieg; sie sind mit Nahkämpfen nicht vertraut. Die Wunder der modernen Technologie haben den Begriff „Kampfkontakt mit dem Feind“ zu einem relativen Konzept gemacht: Schlagen Sie Ihren Feind mit Kanonen aus respektvoller Entfernung. Es kommt natürlich vor, dass man aus nächster Nähe auf den Feind schießt, und dann wird der Kampf wirklich zu einem Kampf mit dem Feind. Grimm fährt fort:

„Die kargen Wälder und riesigen Weizenfelder sind zwar äußerlich friedlich, bergen jedoch eine Bedrohung für uns. Hinter jedem Baum oder Strauch, aus dem Ährendickicht kann man einen Schuss erwarten.“

Für die begleitende Infanterie – ja, manchmal müssen sie dem Feind direkt ins Gesicht schauen. Ein Panzerschütze erinnert sich an den bleibenden Eindruck, den der verzweifelte russische Widerstand in den ersten Kriegsstunden auf ihn und seine Kameraden machte:

„Während des Angriffs stießen wir auf einen leichten russischen T-26-Panzer, den wir sofort direkt aus der 37-mm-Kanone beschossen. Als wir uns näherten, beugte sich ein Russe hüfthoch aus der Turmluke und eröffnete mit einer Pistole das Feuer auf uns. Es stellte sich schnell heraus, dass ihm die Beine fehlten; sie waren ihm beim Aufprall auf den Panzer abgerissen worden. Und trotzdem hat er mit einer Pistole auf uns geschossen!“

Von diesen schrecklichen „Stahlsärgen“ – Panzern – ist nicht viel zu sehen. Es war notwendig, den Verlauf der Schlacht aus einem verkohlten und nach Schießpulver stankenden Abteil durch einen schmalen Spalt zu verfolgen, der einem Briefkasten ähnelte. Und außerdem ist der beengte Raum furchtbar – man kann sich nicht umdrehen. Der Schütze musste bei der Meldung laut schreien, die Besatzung war vom Klirren des Turmmaschinengewehrs taub und erstickte im Pulverrauch. Anspannung und Angst werden durch die minutiöse Gefahr, zum Ziel von Panzerabwehrgranaten zu werden, noch verstärkt. Sie sind deutlich sichtbar, sie sausen mit weißglühenden Pfeilen über das Schlachtfeld, bereit, die erbärmliche Rüstung zu durchdringen und jeden in den Himmel zu schicken, der versucht, sich dahinter zu verstecken. Wenn eine Granate einschlägt, detoniert die Munition – es gibt einen Blitz, eine Explosion und alles fliegt in die Luft, allen voran der Turm.

Vom Gefechtslärm blieb die Panzerbesatzung bis zu einem gewissen Grad verschont – alles wurde vom Metallklirren und dem Dröhnen des Motors übertönt. Panzerschütze Karl Fuchs vom Panzerregiment 25 teilte seiner Frau mit:

„Der Eindruck, den die Panzerschlachten bei mir hinterlassen haben, wird für den Rest meines Lebens bleiben. Glauben Sie mir, mein Lieber, Sie werden gleich einen anderen Menschen sehen, einen, der gelernt hat, dem Ruf zu gehorchen: „Ich werde überleben!“ Im Krieg hat man nicht den Luxus, sich zu entspannen, sonst stirbt man.“

Todesmüdigkeit und Angst gehen Hand in Hand. Unteroffizier Hans Becker von der 12. Panzerdivision spricht über die Panzerschlachten bei Tarnopol und Dubno:

„Dort mussten wir drei Tage lang ohne Schlaf auskommen; zum Auftanken und Auffüllen unserer Munition fuhren wir mit dem Auto davon, um dann sofort wieder in die Schlacht zu stürzen. Ich habe einen feindlichen Panzer in der Nähe von Tarnopol und vier weitere in der Nähe von Dubno ausgeschaltet, es gab echte Hölle, Tod und Grauen.“

Für die motorisierte Infanterie war es nicht einfacher. Hauptsturmführer Klinter, Kompaniechef eines motorisierten Regiments der SS-Totenkopf-Division der Heeresgruppe Nord, erinnert sich an die ersten Wochen des Russlandfeldzugs, als „alle meine bisherigen taktischen Fähigkeiten vergessen werden mussten“. Es gab keine Aufklärung als solche, es gab keine genaue Beobachtung der Kampfformationen, es gab keine Berichte – die Panzer stürmten vorwärts, ohne anzuhalten, die Situation änderte sich ständig. „Eine echte Fuchsjagd, und zwar eine erfolgreiche“, sagt Clinter. „Und in einer völlig unbekannten Gegend, die Ihnen fremd ist, haben Sie sich an eines erinnert: Ihr Ziel ist St. Petersburg!“

Was die Karten angeht, haben sie schamlos gelogen. Infolgedessen trennten sich die Kolonnen auf dem Marsch und gingen Gott weiß wohin. Auch Verkehrsschilder waren in der sich stündlich ändernden Situation wenig hilfreich und nicht oft anzutreffen. „Und jeder Fahrer musste in völliger Dunkelheit, mit ständig wechselnder Geschwindigkeit und sogar unter Berücksichtigung aller Arten von Stromausfällen in Kolonnen hinterherfahren.“ Ohne anzuhalten stürmten die Panzer tagelang vorwärts, es fehlten Kraft und Nerven.

Das ist natürlich nicht schlecht, wenn man den Vormarsch der Panzertruppen mit einer „Fuchsjagd“ vergleicht, allerdings bringen höhere Geschwindigkeiten auch Probleme mit sich. Einschließlich der Funkkommunikation, die in der modernen Kriegsführung von entscheidender Bedeutung ist. Während sich die 7. Panzerdivision Ende Juni auf der Autobahn Moskau-Minsk bewegte, ereignete sich ein auffälliger, aber charakteristischer Vorfall. Als die deutschen Panzerbesatzungen Sloboda, etwa 20 km nordwestlich von Minsk, erreichten, stellten sie plötzlich fest, dass sich im Schutz der Dunkelheit russische Fahrzeuge in ihre Kolonne eingeschlichen hatten. Die ganze Idiotie der Situation bestand darin, dass russische und deutsche Panzer in derselben Kolonne und in dieselbe Richtung folgten! Ein russischer Fahrer erkannte, wo er war, drehte den Lastwagen in Panik um und rannte auf die Bewegung der deutschen Kolonne zu. Der Kriegsberichterstatter Bernd Overhues, der sich mit den vorgeschobenen Einheiten bewegte, erinnert sich, Schüsse gehört zu haben. „Russische Panzer sind voraus!“ Und dann pfiffen die Kugeln.

"Was ist passiert? Es stellt sich heraus, dass ein sowjetischer Panzer und ein Lastwagen irgendwie in der deutschen Kolonne gelandet sind. Anscheinend fuhren sie einige Zeit parallel und beschlossen dann, mit einem vierfachen Maschinengewehr, das hinten montiert war, das Feuer auf uns zu eröffnen. Ein knapper Befehl eines der Offiziere stellte die Ordnung wieder her. Sowohl der Panzer als auch der LKW wurden in Brand gesetzt und dadurch außer Gefecht gesetzt.“

Die vorgeschobenen Einheiten, mit denen Arthur Grimm folgte, entdeckten, nachdem sie eine Gruppe sowjetischer Soldaten, die sich in einem Weizenfeld niedergelassen hatten, in die Flucht geschlagen hatten, plötzlich auf der rechten Seite einen in Betrieb befindlichen russischen Flugplatz.

„Gerade in diesem Moment landete ein feindliches Flugzeug. Wir hatten keine Zeit, ihn zu fangen. Aber der zweite fiel sofort zu Boden, als wir ihn mit Leuchtspuren versorgten.“

Die Räumung des Dorfes wird durchgeführt, nachdem die Siedlung von Panzern umzingelt wurde. Motorisierte Infanterie führt mit Unterstützung von Panzern Aufräumarbeiten durch und rückt von den Flanken in einem spitzen Winkel auf die vorrückenden Truppen vor. Luftwaffenkräfte und Artillerie können eingesetzt werden, um einen Gegenangriff, eine Verstärkung oder einen Rückzug des Feindes zu verhindern. Die Hauptaufgabe besteht darin, taktische Überlegenheit zu erreichen

Eine leichte 20-mm-Flugabwehrkanone, montiert auf einem Halbkettenfahrzeug, fuhr auf die Landebahn und feuerte auf die in Reihen stehenden Flugzeuge. Die Soldaten sprangen zu Boden und beendeten ihre Arbeit mit Handgranaten und Maschinengewehrfeuer – alle 23 Fahrzeuge wurden außer Gefecht gesetzt. Die wertvollste Trophäe war die rauchende Feldküche. Der Inhalt wurde sofort verkostet. Brote und Trockenrationen lagen aufgetürmt direkt auf dem Boden. Sie wurden eingesammelt und in Panzer und Geländefahrzeuge geworfen. Und dann ging der Angriff weiter, aber mit vollem Magen.

Manchmal führte das rasende Tempo des Vormarsches zu schweren Tragödien. Oberst Rotenberg, sachkundiger und mutiger Kommandeur des 25. Panzerregiments, Inhaber des Ordens „Pour le Merite“ und Ritterkreuz, wurde durch die Explosion der Munition eines beschädigten russischen Panzers schwer verletzt. Er musste dringend nach hinten evakuiert werden. Doch durch den schnellen Marsch wurden die führenden Einheiten des Regiments deutlich von ihren eigenen getrennt. Rotenberg, der sich der Gefahr einer solchen Trennung bewusst war, lehnte die vom Divisionskommandeur zu seiner Abholung geschickte Fieseler Storch-Maschine ab. Er nahm zum Schutz auch keinen Schützenpanzer mit und ging mit nur zwei Stabsfahrzeugen nach hinten. Diese kleine Gruppe stieß auf eine Gruppe sowjetischer Soldaten, die im Gebiet zwischen der Haupt- und der vorgeschobenen deutschen Einheit umherwanderten. Infolge des Gefechts kamen Rotenberg und die ihn begleitenden Soldaten ums Leben. Ihre Leichen wurden erst am nächsten Tag nach dem Gegenangriff geborgen.

Die größte Schwierigkeit bei der Schnelloffensive bestand in der Konzentration der Angriffskräfte in Richtung des Hauptangriffs. Leutnant von Hofgarten, Kommandeur des 61. Motorradbataillons der 11. Panzerdivision, rückte nach Beginn der Operation Barbarossa vier Wochen nach der Überquerung des Bugs mit seinen Soldaten 510 km vor. Normalerweise gingen Panzer auf offenem Gelände voran, aber es kam vor, wie Hofgarten selbst erklärte, dass es auch notwendig war:

„... engere Interaktion zwischen Einheiten, die an verschiedenen Flanken vorrücken. Es war in schwierigem, unbekanntem, sich schnell veränderndem und ungewöhnlichem Gelände notwendig, bei der Überwindung von Wasserhindernissen, Minenfeldern und vom Feind besetzten Dörfern. Die parallel agierenden Kompanieführer mussten die bevorstehenden gemeinsamen Offensivoperationen sorgfältig planen. Das war nicht einfach angesichts unserer schlechten Karten, auf denen oft nur Hauptstraßen verzeichnet waren.“

Je nachdem, wie heftig der Feind Widerstand leistete, rückte die deutsche Infanterie entweder mit der Panzerung von Panzern oder auf Motorrädern auf das Schlachtfeld vor und trat dann in Kampfkontakt. Panzer sorgten für die nötige Feuerunterstützung und Deckung. Arthur Grimm, der mit der 11. Panzerdivision reiste, erinnert sich an die heftigen Kämpfe um russische Dörfer in der Nähe von Dubno in den ersten Tagen des Feldzugs:

„Und obwohl die Tanker die Infanterie auf dem offenen Feld nicht bemerkten, versteckten sich die sowjetischen Infanteristen im Weizen, sodass es äußerst schwierig oder sogar unmöglich war, sie zu bemerken.“

Nach der Einweisung zeichneten die Kommandeure der Panzerbesatzungen im Morgengrauen den taktischen Plan auf ihren Karten ein. Um 4:30 Uhr begann Grimm, Motorradfahrer zu fotografieren, die den Auftrag hatten, Felder in der Nähe eines Dorfes von feindlicher Infanterie zu räumen. Staub aufwirbelnd machte sich die Kolonne auf den Weg und verschwand bald im Dunst vor der Morgendämmerung.

Unteroffizier Robert Rupp von einer motorisierten Infanterieeinheit schilderte die Folgen der Schlacht um ein unbekanntes russisches Dorf. Die Panzer standen in voller Kampfbereitschaft am Stadtrand, in der Nähe befand sich eine Reserve – etwa ein halber Zug Infanteristen. Alle beobachten aufmerksam die beiden brennenden Hütten. Als die Aufräumgruppe begann, die Häuser zu durchkämmen, begannen die Bewohner, ihr Hab und Gut mitzunehmen und ihr Vieh an einen sicheren Ort zu bringen. Während der Operation wurden etwa 50 russische Soldaten entdeckt, die sich irgendwo versteckten – in Scheunen, Kellern und Dachböden von Häusern.

„Einer von ihnen wurde durch den Splitter einer Handgranate in die Wange geschnitten. Er bat mich um Wasser, ich gab ihm Tee und der Soldat begann gierig zu trinken. Der Major wandte sich in ihrer Muttersprache an die Russen und wollte herausfinden, wer von ihnen die Kommissare seien, doch es stellte sich heraus, dass von den Kommissaren keine Spur fehlte. Nachdem sich die Gefangenen etwas beruhigt hatten, begannen sie, die roten Sterne von ihren Mützen abzureißen. Der Verwundete saß lange Zeit auf der Straße und wartete darauf, dass er verbunden wurde. Zunächst kümmerte sich unser Arzt um seine Verwundeten. Einer meiner Kameraden, V., zeigte mir seine blutigen Hände und begann damit zu prahlen, dass er mehrere Russen getötet hatte – sie eröffneten das Feuer auf ihn, wie er behauptete.“

Rupp wurde später durch Schüsse geweckt. Es ist schon nach Mittag. Zwei Gefangene wurden erschossen und von ihren Kameraden sofort begraben. Einer von ihnen soll mit einer „Dum-Dum“-Kugel (Spezialgeschosse, die schreckliche Wunden verursachten) auf unseren Soldaten geschossen haben. Und der zweite versuchte, wie sie behaupteten, das Feuer zu eröffnen, nachdem er deutlich gemacht hatte, dass er sich ergeben würde. „Einer“, so Rupp, „lebte noch, weil er sogar in einem halbvollen Grab stöhnte, dann tauchte seine Hand unter einer Erdschicht hervor.“

Vier Russen erhielten den Befehl, ein weiteres Grab auszuheben. Für wen? - Rupp hat es nicht verstanden. Sie holten den Russen heraus, dem ich Tee gab, zwangen ihn, sich ins Grab zu legen, woraufhin der Unteroffizier ihn erschoss – es stellte sich heraus, dass er der auf mysteriöse Weise verschwundene Kommissar war. Dies geschah auf Befehl von General Halder, dem berüchtigten „Befehl über Kommissare“. Doch solche Repressalien, davon ist Rupp überzeugt, seien keineswegs an der Tagesordnung. Hier ist, was er dazu gesagt hat:

„Die Meinungen über die Notwendigkeit, die Kommissare zu erschießen, gingen völlig auseinander. Es gab einen Fall, in dem ein Bataillon Motorradfahrer die Bewohner eines Dorfes erschoss, darunter Frauen und Kinder. Zuvor waren sie gezwungen, ihre eigenen Gräber zu schaufeln. Dies geschah, weil die Bewohner dieses Dorfes den Russen halfen, einen Hinterhalt zu organisieren, bei dem mehrere unserer Motorradfahrer getötet wurden.“

Die Tanker konnten dies natürlich nicht übersehen, aber das Tempo des Vormarsches erlaubte ihnen nicht, lange an einem Ort zu bleiben. Es wurde der Infanterie überlassen, mit dem Feind fertig zu werden. Der Panzerkrieg schloss auch im Gefecht den direkten Kontakt mit dem Feind aus. Ein deutscher Offizier, der in einer Panzereinheit im Sektor der Heeresgruppe Mitte diente, teilte dem Kriegsberichterstatter Curizio Malaparte seine Meinung mit:

„Er argumentierte wie ein Soldat, vermied Epitheta und Metaphern und beschränkte sich nur auf Argumente, die in direktem Zusammenhang mit den diskutierten Themen standen. „Wir haben fast keine Gefangenen gemacht“, sagte er, „weil die Russen immer bis zum letzten Soldaten gekämpft haben.“ Sie haben nicht aufgegeben. Ihre Verhärtung ist mit unserer nicht zu vergleichen …“

Daher war die Aufgabe, den feindlichen Widerstand zu unterdrücken, unpersönlich. Vorwärts und nur vorwärts, manchmal kurze Gefechte. Doch die körperliche Erschöpfung ließ die Tanker nicht los.

„Das Dröhnen der Motoren, eine Wolke aus gelblichem Staub, die über den Hügeln aufsteigt ... Windböen, die eisig sind und dicken Staub ins Gesicht werfen. Sand im Mund, Schmerzen in den Augen, blutende Augenlider. Im Kalender ist es Juli, aber es ist immer noch kalt. Wie lange sind wir schon unterwegs? Wie viele Kilometer liegen zurück?

Der Panzerzug von Leutnant Horst Zobel vom Panzerregiment 6 der 2. Panzergruppe Guderians legte in 12 Tagen 600 km zurück, durchschnittlich 50 km täglich.

„Es kam vor, dass wir den ganzen Tag nicht aus den Tanks herauskamen. Nein, nein, glaube nicht, dass wir wirklich 24 Stunden lang ununterbrochen gekämpft haben, nein. Natürlich gab es Pausen, in denen man eine halbe Stunde lang ein Nickerchen machen konnte. Wir schliefen entweder in den Tanks, wo es Wärme vom Motor gab. Und manchmal hat man Gräben unter den Panzern ausgehoben und sie dort abgelegt, das war sicherer, man musste sich zumindest nicht vor Nachtbombern fürchten.“

Die Tanker teilten alles miteinander. Der Kameradschaftsgeist war extrem stark unter den Menschen, die Seite an Seite in einem engen, gepanzerten Kabuff auf Gleisen Gefahren ertragen mussten. "Signal", das luxuriös illustrierte Hochglanzmagazin des Reiches, veröffentlichte den Aufsatz „Fünf aus Panzer Nr. 11“. Darin wurden detailliert die Bedingungen beschrieben, unter denen die fünf Besatzungsmitglieder des Panzers T-IV (schwerer Panzer) des 15. Panzerregiments der 11. Panzerdivision operieren mussten.

„Diese fünf waren in der Vorkriegsvergangenheit eine Gruppe völlig unterschiedlicher Menschen. Jeder versteht, wer er für andere ist. Jeder ist ein Mensch, der seine eigenen Stärken und Schwächen hat, nicht anders als du und ich. Aber zusammen sind sie eine schreckliche Waffe, die den Feind vernichtet.“

Der Panzerkommandant oder „Alte Mann“ ist der 21-jährige Leutnant Graf von N. (Die Redaktion des Magazins behält sich das Recht vor, den richtigen Namen des Offiziers nicht zu nennen) [höchstwahrscheinlich handelt es sich um Graf Hyacinth von Strachwitz. - Notiz Auto]wurde am Vorabend des Jugoslawienfeldzugs im Frühjahr 1941 in Panzereinheiten eingesetzt. Sein Vater, der aus einer Adelsfamilie stammte, war Kommandeur eines Panzerbataillons.

Beim Schützen handelt es sich um den Unteroffizier Arno B., der „nach jedem Gefecht die Angewohnheit hatte, sich eine Zigarette in den Mund zu stecken“. Er ist 25 Jahre alt, drei seiner Brüder sind ebenfalls in der Wehrmacht. Außer ihnen hat er noch zwei weitere Schwestern. Nach dem Krieg will er Handlungsreisender werden, „am liebsten irgendwo in Afrika“. Im Panzer ist sein engster Assistent, Lader Adolf T. Er ist älter, Adolf ist bereits 32 Jahre alt, er ist ein ehemaliger Kampfflugzeug. Er ist verheiratet und hat zwei kleine Töchter. Seine Aufgabe ist es, das Projektil rechtzeitig in die Kanone zu treiben.

Kommunikation und alles, was damit zusammenhängt, ist das Thema des Funkers Walter D., einem Eisenbahner vor dem Krieg. Er hat sechs Brüder, von denen fünf zur Armee eingezogen wurden, der älteste ist Sergeant Major.

Unteroffizier Hans E., Fahrer, 26 Jahre alt, war im zivilen Leben Automechaniker, was er nach dem Krieg wieder sein möchte. Er ist verheiratet und trägt die Karte seines vierjährigen Sohnes immer bei sich.

Diese fünfköpfige Besatzung ist ein Mikrokosmos des Reiches, wie sie behaupten wollte "Signal", Propaganda vor allem. Jeder erhält ein Gehalt von 105–112 Reichsmark im Monat. Darüber hinaus wird eine Familienbeihilfe in Höhe von 150 Reichsmark gewährt. Den Großteil dieses Geldes schicken die Tanker an ihre Familien. Zum Vergleich: Arbeiter in den Fabriken des Reiches erhielten monatlich 80 Reichsmark (Männer) und 51,7 Reichsmark (Frauen). Es ist nicht bekannt, wie und wie der Krieg an der Ostfront für diese fünf endete. Aber die Wahrscheinlichkeit, zu überleben oder gesund zu bleiben, war für die Tanker praktisch gleich Null.

„Der erste, der an einer Haltestelle schläft, ist der Fahrer“, erklärt Leutnant Horst Zobel vom Panzerregiment 6. Wir müssen uns um ihn kümmern, wir versuchen sogar, ihn nicht auf der Hut zu halten.“ Stattdessen „kann der Panzerkommandant, entweder er selbst oder ein anderes Besatzungsmitglied, gehen.“ Um zu überleben, sind alle aufeinander angewiesen. Wie Zobel nicht müde wird zu wiederholen: „Im Kampf schießt der Feind immer zuerst. Er schießt, und es liegt an der Crew, auf diese Schießerei zu reagieren.“ Jeder Tag ist die gleiche Routine, die gleichen Aufgaben, die gleiche Kampfsicherheit und die untrennbare Verbindung mit den übrigen Einheiten des Regiments. Wir sind alle eins, wir erfüllen alle die gleichen Aufgaben. Ein typischer Tag in der 20. Panzerdivision sah nach dem Bericht eines Panzersoldaten etwa so aus:

„...und du bist immer bereit. Die Panzer sind voraus, die Offiziere erheben sich aus den Luken und beugen sich an die Okulare ihrer Ferngläser, um die Gegend sorgfältig zu untersuchen. Ein Offizier kommt vom Regimentshauptquartier mit neuen Befehlen für das Bataillon. Die Tanker kauen hastig ihre Sandwiches. Manche Leute legen sich hin und besprechen eifrig den Morgenangriff. Ein anderer lehnte sich an die Heizung, um einen Brief nach Hause zu schreiben. Die Kommandeure sind mit Tarnproblemen beschäftigt. Der Adjutant brauchte dringend eine Unterschrift, doch statt einer Unterschrift erhielt er folgende Antwort: „Im Sommer haben wir keine Zeit für Papierkram.“

Die deutschen Truppen rückten souverän vor, doch dieser Vormarsch hatte keinen hohen Preis. Der ursprüngliche Plan, die feindliche Gruppe aufgrund des verzweifelten Widerstands der Russen zunächst in der Nähe von Bialystok und dann in der Nähe von Wolkowysk in einem riesigen Gebiet zwischen Bialystok und Minsk einzukreisen, endete mit der Bildung mehrerer kleinerer „Kessel“. General Günther Blumentritt, Chef des Stabes der 4. Armee, erklärt:

„Das Verhalten der Russen unterschied sich bereits in der ersten Schlacht deutlich vom Verhalten der Polen und Verbündeten, die an der Westfront besiegt wurden. Selbst als sie umzingelt waren, verteidigten sich die Russen standhaft.“

Parlamentarier-Agitator fordert Soldaten der Roten Armee auf, „den sinnlosen Widerstand zu beenden“

Es gab nicht genügend Panzertruppen, um die Operation abzuschließen und die Einkesselung zu schließen. Da die motorisierten Verbände durch örtliche Kämpfe abgelenkt werden mussten, waren sie den Kolonnen der Russen, die sich im Dunkeln durch die Wälder im Osten bewegten, nicht gewachsen. Aufgrund der Zerstreuung der deutschen Streitkräfte in nicht von ihnen besetzte Gebiete fühlten sich die Russen wohl. Eines Tages fuhr das Regiment „Großdeutschland“ in von den Russen erbeuteten Lastwagen in ein Dorf und traf dort auf Russen, die ... in von den Deutschen erbeuteten Autos fuhren. „Es herrschte schreckliche Verwirrung, niemand wusste, auf wen er schießen sollte – echtes Chaos“, solche Zeilen sollten später in der Chronik der Einheit niedergeschrieben werden. In den östlichen Abschnitten der Kessel wurden die heftigsten Gegenangriffe sowjetischer Truppen beobachtet, die versuchten, die Einkreisung zu durchbrechen.

Die Wehrmachtsführung befand sich in einem Dilemma. Panzertruppen schnitten die Kommunikation der Russen ab und schufen so optimale Bedingungen für die Fortsetzung der Offensive. Aufgrund der Notwendigkeit, weiterzumachen, gelang es ihnen jedoch nicht, einen starken Einkesselungsring zu errichten und den Ausbruch der sowjetischen Truppen aus diesem Ring zu verhindern. Diese wenigen Gebiete konnten nur durch beschleunigtes Vorrücken der 32 Divisionen der Heeresgruppe Mitte eingeengt und verschlossen werden. Unerwartet schlechte Straßenverhältnisse und heftige Kämpfe an den Außengrenzen der Taschen brachten den Offensivplan durcheinander. Die Trennung der Infanterie von den Panzereinheiten nahm besorgniserregend zu. Inzwischen stellte die Infanterie den Kern der Kampfkraft der Wehrmacht dar; sie war es, die den Feind vernichten und seinen Widerstandswillen unterdrücken musste. Panzerkeile versetzten den Russen heftige Schläge, konnten die Zerstörung des eingekesselten Feindes jedoch nicht vollenden. Die Kommandeure der Panzergruppen taten alles, um das hohe Tempo der Offensive aufrechtzuerhalten. Dies war ihrer Meinung nach der Schlüssel zum Erfolg. Von Bock war sich der offensichtlichen Unfähigkeit des OKW bewusst, dieses Axiom der Strategie zu begreifen. Er schreibt in sein Tagebuch:

„Sie denken sogar darüber nach, die Panzergruppen zu stoppen. Wenn dies geschieht, bedeutet dies, dass wir den Sieg, den wir in der gerade zu Ende gegangenen Schlacht mit viel Blut errungen haben, aufgeben müssen; Dies wird auch eine Atempause für die Russen bedeuten, die es ihnen ermöglichen wird, eine Verteidigungsfront auf der Landenge Orscha-Witebsk zu bilden, mit anderen Worten, dies wird ein irreparabler Fehler sein! Meiner Meinung nach sind wir schon zu sehr damit beschäftigt zu warten.“

Es wurde entwaffnend klar, dass der Feind nicht einfach durch das Vorrücken in taktisch vorteilhaftere Positionen besiegt werden konnte.

Die Kämpfe im Sektor Bialystok-Minsk, die am 24. Juni begannen, standen am 8. Juli kurz vor ihrem Ende. Sie kosteten die Rote Armee 22 Gewehr-, 7 Panzer- und 3 Kavalleriedivisionen sowie 6 motorisierte Brigaden. Während der Kämpfe wurden zwei Panzergruppen, bestehend aus 9 Panzer- und 5 motorisierten Divisionen, damit beauftragt, die Einkreisung der genannten feindlichen Streitkräfte zu schließen. Den aufgeführten Verbänden schlossen sich dann 23 zusätzlich verlegte Infanteriedivisionen an und durch gemeinsame Anstrengungen wurde die riesige sowjetische Militärgruppe vernichtet.

Insgesamt war die Hälfte aller verfügbaren Kräfte der Heeresgruppe Mitte, also 51 Divisionen, damit beschäftigt, feindliche Kräfte gleicher Stärke zu vernichten. Die Schläge waren vernichtend. Die Erfahrung des polnischen und westlichen Feldzugs ließ darauf schließen, dass der Erfolg der Blitzkriegsstrategie darin bestand, sich durch geschickteres Manövrieren Vorteile zu verschaffen. Selbst wenn wir Ressourcen beiseite lassen, werden die Moral und der Widerstandswille des Feindes unter dem Druck enormer und sinnloser Verluste unweigerlich gebrochen. Dies ist die logische Folge der Massenkapitulation derjenigen, die von demoralisierten Soldaten umgeben sind. In Russland stellte sich heraus, dass diese „elementaren“ Wahrheiten durch den verzweifelten, manchmal bis zum Fanatismus reichenden Widerstand der Russen in scheinbar aussichtslosen Situationen auf den Kopf gestellt wurden. Aus diesem Grund wurde die Hälfte des Offensivpotenzials der Deutschen nicht darauf verwendet, dem gesetzten Ziel näherzukommen, sondern bestehende Erfolge zu festigen. Und das Ziel war die Smolensker Landenge, die mehr als einmal in der Geschichte der Kriege als Sprungbrett für weitere Angriffe auf die Hauptstadt Russlands und der Sowjetunion, Moskau, diente.

Und obwohl dieses Ziel für die Bodentruppen noch in weiter Ferne lag, fühlte sich die Luftwaffe im Himmel über Smolensk vollkommen wohl:

„Smolensk brennt – das war der Anblick heute Abend. Nach einem zweieinhalbstündigen Flug erreichten wir unser Ziel – schon von weitem konnten wir die Gebäude der Stadt sehen, die wie Fackeln brannten.“

Durch geschickte Flugabwehrmanöver gelang es Hans-August Vorwinkels Heinkel-111, russischen Flugabwehrgranaten auszuweichen und nicht ins Fadenkreuz der Suchscheinwerfer zu geraten. „Die Hütte war taghell“, schrieb er später an seine Frau. Als sein Flugzeug auf dem Rückweg zum Flugplatz die Beresina überquerte, erinnerte sich Vorwinkel unwillkürlich an Napoleon.

„Smolensk – das einst zum Todesort des großen Eroberers wurde; Beresina, wo die Niederlage vollendet wurde. Sobald ich diese beiden Namen zu mir selbst sagte, hatte ich das Gefühl, in die Tiefen der Geschichte geblickt zu haben. Aber die historischen Ereignisse dieser Zeit sind nicht dazu bestimmt, sich zu wiederholen; ihre Bedeutung und Bedeutung ist jetzt völlig anders.“

„Es ist nicht möglich, diesen Unfall zu untersuchen, und aufgrund der für Russland typischen riesigen Gebiete und Entfernungen kann ich nicht mit Sicherheit sagen, dass die Flugzeugwracks und die Leichen der Piloten dort geborgen werden können.“ vorhersehbare Zukunft."

Als am 9. Juli die Vernichtung der bei Minsk eingekesselten sowjetischen Verbände endete, war General Günther von Kluge bereits weit voraus und bereitete eine neue Operation im Raum Smolensk vor, bei der noch größere Truppenteile der Roten Armee eingekesselt werden sollten. Zwei Panzergruppen, die 2. und die 3., bewegten sich trotz aller Schwierigkeiten mit den eingekesselten feindlichen Truppen weiter nach Osten. Das Risiko war völlig gerechtfertigt. Am 3. Juli fusionierte der Oberbefehlshaber der Bodentruppen, Walter von Brauchitsch, zwei Panzerangriffsgruppen zur 4. Panzerarmee unter dem Kommando von Kluge, um einen Durchbruch in Richtung Moskau zu erreichen. Den Infanteriedivisionen wurde befohlen, den Panzereinheiten mit größtmöglicher Geschwindigkeit, aber mit einigem Abstand zu folgen. Einheiten der 4. Armee wurden dem Kommando der 2. Armee (Freiherr, General Maximilian von Weichs) zugeteilt.

Ein Kameramann einer Propagandafirma filmt eine Straßenschlägerei in Ulla

Am 10. und 11. Juli 1941 überquerte die 2. Panzergruppe nach heftigen Kämpfen erfolgreich den Dnjepr auf beiden Seiten von Mogilev, bei Stary Bykhov und Shklov. Unterdessen wurde die 3. Panzergruppe, die der Dwina zwischen Polozk und Witebsk folgte, mit dem Durchbruch nördlich von Smolensk beauftragt. Am 9. Juli besetzten die Deutschen Witebsk. Daran erinnert sich Soldat Erhard Schaumann, Zeuge der Einnahme dieser Stadt:

„Als wir durch Witebsk fuhren, befanden wir uns plötzlich im Epizentrum eines Feuers. Alles drumherum brannte. Wir drehten uns um und versuchten, aus diesem Feuermeer herauszukommen, es war nicht einfach, und es schien uns bereits, als würden wir in dieser brennenden Stadt lebendig verbrennen. Die Autos waren heiß, ich dachte, wir würden in die Luft fliegen. Aber wir hatten wie durch ein Wunder Glück. Wir griffen die Stadt von Westen her an und die Russen erwarteten uns von Süden. So wurde Witebsk eingenommen.“

Fahrzeuge der 2. Panzergruppe fahren auf der Autobahn Moskau-Minsk

Der 3. Panzergruppe gelang es, die feindlichen Streitkräfte auf der Autobahn Orscha-Smolensk zu umgehen. Sie überwand den heftigen feindlichen Widerstand und begann am 13. Juli mit der Einkreisung von Smolensk. Zwei Tage später wurde die Stadt durch eine gewagte Operation erobert.

Am 17. Juli entstand auf der Landenge Dnjepr-Dwina ein neuer Einkesselungsring. 25 sowjetische Divisionen, konzentriert zwischen Witebsk, Mogilev und Smolensk, fielen in den Kessel. Den vorliegenden Daten zufolge betrug die Größe der eingekesselten feindlichen Gruppe 300.000 Menschen. Von Bocks Infanterieverbände befanden sich etwa 320 km von den vorgeschobenen Panzereinheiten entfernt, von denen viele zur Bewachung der Einkesselung abgelenkt werden mussten. Die Panzer- und Motoreinheiten der 4. Panzerarmee zogen die Schlinge enger, versuchten, die Grenzen des Kessels zu verengen und warteten auf das Herannahen der Infanterie. Am 18. Juli standen 12 sowjetischen Divisionen nur 6 deutsche Divisionen gegenüber. Der Ansturm der sowjetischen Truppen verstärkte sich täglich. Jetzt hing alles davon ab, wie schnell die Infanterie eintreffen würde. Die Frage stellte sich mit aller Dringlichkeit: Wo ist sie?

Deutsche Generäle planten bereits eine Operation zur Einkesselung sowjetischer Truppen in der Nähe von Smolensk, und die 45. Infanteriedivision der Wehrmacht konnte den Widerstand der am ersten Kriegstag umzingelten Soldaten der Roten Armee nicht brechen.

Bis Ende Juli verschwanden in Brest unter dem Druck der Deutschen nach und nach vereinzelte Widerstandsnester. Die Kämpfe gingen immer wieder in Nahkämpfe über, und die Deutschen erlitten schwere Verluste. Die Gegner erwarteten keine Gnade voneinander. Krankenschwester K. Leshneva aus einem Krankenhaus auf der Südinsel erinnert sich:

„Nachdem die Nazis uns eine Woche lang belagert hatten, drangen sie in die Festung ein. Alle Verwundeten sowie Frauen und Kinder wurden vor unseren Augen kaltblütig erschossen. Wir Krankenschwestern, gekleidet in weiße Hüte und Schürzen des Roten Kreuzes, versuchten einzugreifen, weil wir glaubten, dass uns zugehört würde. Aber die Nazis haben nur meine 28 Verwundeten erschossen und die noch Lebenden mit Handgranaten beworfen.“

Am 29. Juni, dem achten Tag der Belagerung, um 8 Uhr morgens fand endlich der lang erwartete Besuch der Luftwaffe statt. Ein einzelner Bomber warf eine 500-kg-Bombe auf das East Fort. Man glaubte, auf diese Weise die Verteidiger der Zitadelle zur Kapitulation bewegen und so das Leben deutscher Soldaten retten zu können. Doch die Explosion einer Hochleistungsbombe beschädigte die dicken Backsteinmauern nur geringfügig. Am nächsten Tag liefen die Vorbereitungen für den Nahkampf mit Brandsätzen. Fässer und Flaschen wurden mit Benzin-Öl-Gemisch gefüllt. Sie sollten in Schützengräben gelegt und mit Handgranaten und Raketenwerfern in Brand gesteckt werden. Diese Aufgabe gefiel den Belagerern offensichtlich nicht. Wir beschlossen, den Luftwaffenpiloten eine letzte Chance zu geben.

Derselbe Bomber kreiste längere Zeit über der Festung und erhielt offenbar per Funk die neuesten Anweisungen. Die Aufmerksamkeit aller war auf das Ostfort gerichtet. Eine weitere 500-Kilogramm-Bombe schlug in die Mauern der Festung ein. Der Effekt ist minimal. Allmählich ähnelte alles einer wilden, surrealen Farce. Sie beschlossen, die Ereignisse im Film zu verewigen. Im Allgemeinen versammelten sich viele Schaulustige – Soldaten und Offiziere der 45. Division beobachteten das Geschehen von den Dächern der umliegenden Gebäude aus. Nachdem er noch ein wenig gekreist hatte, tauchte der Bomber ab und warf eine zweite Bombe ab. Diesmal 1800 kg. Sie brach an der Ecke einer massiven Mauer in der Nähe des Kanals zusammen. Eine schreckliche Explosion erschütterte alles um sich herum, und in Brest bebte das Glas in den Fenstern der Häuser. Menschen, die auf die Straße strömten, sahen eine riesige Rauchsäule über der Festung aufsteigen. Diesmal verursachte die Bombe enorme Zerstörungen und diese Episode markierte das Ende der Verteidigung der Brester Festung. Sowjetische Soldaten strömten aus der Festung, darunter Frauen und Kinder. Bis zum Abend hatten sich etwa 389 Menschen ergeben.

In den Morgenstunden des 30. Juni wurde das Ostfort geräumt und die Verwundeten herausgebracht. Schließlich bot sich die Gelegenheit, die überall verstreuten Leichen deutscher Soldaten zu begraben. Feuerstrahlen, die in schwarzen Rauch übergingen, markierten den Weg der Flammenwerfer, die die versteckten Ecken der Zitadelle auf der Suche nach denen durchstreiften, die ihre Waffen nicht niederlegen wollten. Es sieht so aus, als hätte die Wehrmacht endlich gesiegt. Von nun an waren sowohl die Autobahn als auch die Eisenbahnbrücke für den ungehinderten Truppen- und Güterverkehr geöffnet. Die Überreste zweier sowjetischer Divisionen, der 6. und der 42. – über 100 Offiziere und 7.122 Soldaten und Unteroffiziere – wurden gefangen genommen. Darüber hinaus erbeuteten die Deutschen 36 Raupenschlepper und 1.500 weitgehend beschädigte Lastwagen, 14.576 Gewehre, 1.327 Maschinengewehre und 103 Artilleriegeschütze verschiedener Kaliber. Obwohl der Sieg vollständig war und die vorgeschobenen Panzerformationen an den Mauern von Smolensk standen, waren die psychologischen Auswirkungen dieses Sieges minimal.

Kameramänner der Propagandaabteilung filmten die letzten Verteidiger, die aus den Ruinen der Ostfestung auftauchten. Schmutzig, verbunden blickten sie trotzig in die Linsen. Etwas aufgeheitert rauchten sie die ihm angebotenen Zigaretten und strahlten dabei eine düstere Zuversicht aus, die den Zuschauern der wöchentlichen deutschen Wochenschauen später nicht verborgen blieb.

Nach Aussage einiger Soldaten und Offiziere der 45. Division „ähnelten sie überhaupt nicht Menschen, die gebrochen und hungrig waren oder keine Ahnung von militärischer Disziplin hatten.“ Weder der Major noch der für die Verteidigung zuständige Kommissar konnten gefunden werden. Beide begingen Selbstmord.

Gefangene Frau. Der Sprecher der „Deutschen Wöchentlichen Filmkritik“ teilt den Deutschen mit, dass es sich um denselben „Untermenschen“ handele, der die ganze Welt versklaven wollte. Als Kontrast prangt im Hintergrund ein „reiner Arier“.

Die 45. Infanteriedivision begann den Krieg in Russland als Kampfveteran und ließ 462 Soldaten und Offiziere auf französischem Boden zurück. Und 450 Soldaten und 32 Offiziere wurden auf dem ersten Divisionsfriedhof dieses Feldzugs in Brest beigesetzt. Weitere 30 Offiziere und 1.000 Soldaten und Unteroffiziere wurden verwundet. In der Nähe der Festung wurden die Leichen von etwa 2.000 Russen entdeckt, den vorliegenden Daten zufolge starben jedoch über 3.500 Menschen. Und das Schicksal der 45. Division ist eine Art Mikrokosmos des Schicksals sehr, sehr vieler anderer deutscher Divisionen, die in Russland kämpften. Bei diesem ersten Einsatz des Feldzugs verlor die 45. Division mehr Personal als während der gesamten Kämpfe an der Westfront vor einem Jahr. Am 3. Juli wurde die 45. Division Teil der 2. Armee und marschierte bald im Rücken der umbenannten 4. Panzerarmee nach Osten, in deren Rahmen sie den aktuellen Feldzug begann.

Und auch nach dem 30. Juni und nach dem Abzug der 45. Division fühlten sich die deutschen Soldaten in der Nähe der Brester Zitadelle nicht ganz sicher – es blieben vereinzelte Widerstandsnester zurück. Die Verärgerung über die nach Meinung der Deutschen „unehrlichen“ Methoden der Kriegsführung wurde auf diejenigen übertragen, die nicht direkt an der Erstürmung der Festung beteiligt waren. Unteroffizier Willy Schadt von der 29. motorisierten Division erinnerte sich, wie der Unteroffizier Fettenborn von seiner Kompanie in Brest persönlich 15 Zivilisten erschoss, nur damit, wie er erklärte, „diese roten Schweine nichts taten, was sie wahrscheinlich geplant hatten“. Und in diesem Fall mussten die Unglücklichen ihre eigenen Gräber ausheben.

Erst Mitte Juli wurde es etwas ruhiger. Helmut K., ein 19-jähriger Fahrer der Kaiserlichen Arbeitsfront, der in den ersten Tagen nach dem deutschen Einmarsch in Russland ankam, schrieb an seine Eltern über die anhaltenden Widerstandsaktionen in Brest. Bereits nach dem Ende der Schlacht um Minsk schrieb er am 6. Juli, dass „die Zitadelle immer noch standhält“, das heißt, es blieben Widerstandsnester übrig. „Die Russen haben schon zweimal die weiße Fahne gehisst, jedes Mal haben sie danach eine SS-Kompanie dorthin geschickt, und die haben es in die Hose gemacht.“ Als Helmut eines Tages mit dem Auto zur Festung selbst fuhr, wäre er beinahe an den Folgen eines Sturzkampfbomberangriffs gestorben. Die Bombe explodierte etwa 300–400 Meter von ihm entfernt. „Ich habe mir, ehrlich gesagt, vor Schreck sogar in die Hose gemacht“, sagte Helmut K. Am 11. Juli wurde ein deutscher Offizier direkt auf der Stadtstraße von Brest erschossen. Helmut K. beschwerte sich in einem Brief am nächsten Tag:

„Hier wurden unterirdische Tunnel gegraben, die sich über eine Länge von bis zu drei Kilometern von der Festung bis zu den Kasernen erstrecken, und von dort aus können die Russen immer noch nicht ausgeräuchert werden.“ Und unsere Einheit befindet sich in einer dieser Baracken. Die Straßen hier sind voller Nägel, sie werden absichtlich verstreut. Ich habe schon so oft einen Reifenschaden erlitten ... und unsere Truppen sind bereits 300 Kilometer von hier entfernt auf dem Weg nach Moskau.“

Noch heute kann man die damals mit Bajonetten eingeritzten Worte auf den Mauern der Brester Zitadelle lesen. „Die Situation ist schwierig, aber wir verlieren nicht den Mut.“ „Wir werden sterben, aber wir werden nicht aufgeben.“ 07.20.41.“

Den ganzen Juli über kam es zu Scharmützeln. Die letzten Verteidiger starben im Dunkeln.

Anmerkungen:

Vielleicht sprechen wir über die polnische Stadt Wlodawa. (Anmerkung der Redaktion)

Das Prinzip des notwendigen Wissens ist eine Informationsschutzstrategie, nach der der Nutzer nur Zugriff auf die Daten erhält, die er zur Ausübung einer bestimmten Funktion unbedingt benötigt. (ungefähre Übersetzung)

Diese Meinung des Autors gilt nur in Bezug auf die neuesten Typen der sowjetischen Panzer T-34 und KV. Die übrigen bei der Roten Armee im Einsatz befindlichen Panzer waren den deutschen hinsichtlich taktischer und technischer Indikatoren entweder unterlegen oder hatten annähernd die gleichen Eigenschaften. - Ca. Hrsg.

Auf Basis des Christie-Panzers wurde in der Sowjetunion der BT-Panzer entwickelt. ¬ Hinweis Hrsg.

Die vom Autor angegebenen Zahlen weichen von den in der russischen Geschichtswissenschaft akzeptierten Zahlen ab. Laut der Zeitschrift „Armor Collection“ (Nr. 1, 1998) verfügten die Panzertruppen der Roten Armee am 1. Januar 1941 über 9665 T-26-Panzer aller Modifikationen. Davon befanden sich beispielsweise am 22. Juni 1941 im Westlichen Sondermilitärbezirk 1.136 T-26-Panzer – 52 % aller Panzer im Bezirk.

In den westlichen Grenzbezirken befanden sich 197 BT-2-, 507 BT-5- und 2785 BT-7-Panzer.

Bis zum 22. Juni 1941 wurden 1.225 T-34-Panzer produziert. Zu Beginn des Krieges gab es im Kiewer Sondermilitärbezirk 694 Panzer dieses Typs, im Westen 268 und im Baltikum 108.

Im Kiewer Sondermilitärbezirk gab es 320 KB-Panzer, im Westen 117 und im Baltikum 79. Hrsg.

Der Autor hat Unrecht. Tatsächlich wurden die 2. und 3. Panzergruppe dem Kommandeur der 4. Feldarmee, von Kluge, unterstellt und dementsprechend mehrere Einheiten davon in die 2. Armee von Weichs überführt. Etwas später, während des Angriffs auf Moskau, wurden Panzerarmeen der Wehrmacht aufgestellt. - Ca. Hrsg.

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Bedeutung des Wortes Blitzkrieg

Blitzkrieg im Kreuzworträtsel-Wörterbuch

Blitzkrieg

Neues erklärendes Wörterbuch der russischen Sprache, T. F. Efremova.

Blitzkrieg

m. Krieg, bei dem der Sieg über den Feind in kürzester Zeit errungen wird; Blitz Krieg.

Enzyklopädisches Wörterbuch, 1998

Blitzkrieg

"Blitzkrieg"(deutsch: Blitzkrieg), siehe Blitzkrieg.

Wikipedia

Blitzkrieg

Blitzkrieg(, aus Blitz- "Blitz" und Krieg- „Krieg“) ist eine Theorie der Führung eines flüchtigen Krieges, nach der der Sieg in einem Zeitraum von Tagen, Wochen oder Monaten errungen wird, bevor der Feind in der Lage ist, seine wichtigsten Streitkräfte zu mobilisieren und einzusetzen. Erstellt zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Alfred von Schlieffen.

Blitzkrieg (Spiel)

"Blitzkrieg" ist ein Computerspiel, ein Echtzeit-Militärstrategiespiel, das von Nival Interactive entwickelt und am 28. März 2003 von 1C veröffentlicht wurde.

Für das Spiel sind mehrere Ergänzungen erschienen: „Blitzkrieg: tödlicher Kampf“ – von 1 bis 5, „Operation Nord“ – basierend auf der Belagerung Leningrads, „Blitzkrieg. Burning Horizon“ – Kampagne für Rommel, „Blitzkrieg. Rumble of the Storm – Kampagne für Patton. Außerdem wurde eine große Anzahl von Spielen auf der Spiel-Engine erstellt: „Cubic Crisis“, „Stalingrad“, „Coyotes: Law of the Desert“, „Talvisota: Ice Hell“ usw. Es gibt auch einen zweiten Teil dieses Spiels

Blitzkrieg (Begriffsklärung)

Blitzkrieg:

• Blitzkrieg ist eine Theorie der kurzfristigen Kriegsführung.
• Blitzkrieg ist eine britische Heavy-Metal-Band.

Computerspiele:

• Blitzkrieg ist ein Computerspiel, das von Nival Interactive veröffentlicht wurde.
• Blitzkrieg II ist eine Fortsetzung des ersten Teils des Spiels.
  • Blitzkrieg II: Retribution ist eine thematische Ergänzung zum Computerspiel Blitzkrieg II.
  • Blitzkrieg II: Liberation ist eine thematische Ergänzung zum Computerspiel Blitzkrieg II.
• Blitzkrieg 3 ist ein Computerspiel im Genre der Multiplayer-Echtzeitstrategie.

Beispiele für die Verwendung des Wortes Blitzkrieg in der Literatur.

Da die Alliierten die Ardennen für eine ungeeignete Richtung für eine Offensive hielten, ignorierten sie sie fast als wahrscheinliche Angriffsrichtung des Feindes, obwohl die Deutschen sich dafür entschieden, hier ihre Angriffsrichtung zu starten Blitzkrieg vier Jahre zuvor, was 1940 zur Niederlage der Alliierten und zum Zusammenbruch des Westens führte.

Ich nenne die ersten zehn: Alkaloid, Anästhesie, Arkebuse, Archaisch, Areopag, Baobab, Druckkammer, Blitzkrieg, Blockhaus, Boulangerismus.

Der gesamte Operationsplan wird in Übereinstimmung mit den Grundsätzen entwickelt Blitzkrieg Mehr denn je sind Klarheit und Koordinierung der Maßnahmen erforderlich.

In den Nachkriegsjahren lebte er in Deutschland und bezog eine Rente, die ihm Adenauer und Strauss gewährt hatten, und schrieb Memoiren, in denen er das Versagen der Nazis betrauerte Blitzkrieg gegen die UdSSR.

Wie kam es dazu, dass das Land erklärte Blitzkrieg auf der Grundlage seiner Strategie viel weniger Geld für die Herstellung von Panzern ausgegeben hat als für die Entwicklung seiner keineswegs stärksten Flotte?

Wie war dieser sogenannte strategische Unterschied? Blitzkrieg durch die Aktionen der assyrischen, karthagischen, römischen, spartanischen oder mazedonischen Infanterie?

Auf dem Foto - 1941, Blitzkrieg, deutsche Soldaten marschieren auf sowjetischem Boden.

Und diese Armee wurde beschlossen, zu schaffen Blitzkrieg ohne das entsprechende Werkzeug zu haben.

Grundsätzlich besteht in Polen kein Bedarf an Stalin und Hitler Blitzkrieg und war nicht erforderlich.

Es war nicht üblich, darüber zu sprechen: aber der Deutsche Blitzkrieg in Polen gescheitert.

Die Rote Armee marschierte aus einem anderen Grund in Polen ein: als ob Hitler Blitzkrieg ist nicht ins Stocken geraten.

Sie selbst wählten Zeit, Ort und Methode der Militäreinsätze, aber aus irgendeinem Grund sie Blitzkrieg dauerte sechs Jahre.

Und die Hauptsache ist gegen die Sowjetunion Blitzkrieg war unmöglich.

Und das ist weder mehr noch weniger, sondern eine Anerkennung der subtilen Tatsache, dass Blitzkrieg beendet.

Der Besessene hält sich natürlich nicht für schuldig, aber er gibt seinen Generälen die Schuld: Sie haben sich vorbereitet Blitzkrieg, aber der Motorisierungsgrad der Truppen ist völlig unbefriedigend.

Die Hauptkriegsmethode des Dritten Reiches war aufgrund des Mangels an Ressourcen und der Tatsache, dass Deutschland aufgrund der Verbote des Versailler Vertrags erst vor relativ kurzer Zeit begann, seine militärische Macht aufzubauen, bis 1933 seine Fähigkeiten begrenzt waren, „ Blitzkrieg".

Die Wehrmacht versuchte, die Hauptkräfte des Feindes mit dem ersten Schlag zu vernichten, indem sie eine maximale Kräftekonzentration in den Hauptangriffsrichtungen erreichte. Am 3. April 1939 wurde der vom Hauptquartier der Bundeswehr entwickelte ursprüngliche Plan für den Krieg mit Polen, Plan Weiss – Der Weiße Plan, an die Kommandeure der Bodentruppen, der Luftwaffe und der Marine verschickt. Bis zum 1. Mai mussten die Kommandeure ihre Meinung zum Krieg mit Polen äußern. Auch das Datum des Angriffs auf die Polen wurde genannt – der 1. September 1939. Am 11. April erarbeitete das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) die „Richtlinie zur einheitlichen Vorbereitung der Wehrmacht auf den Krieg 1939–1940“, die von Adolf Hitler unterzeichnet wurde.

Grundlage des Weißen Plans war der Plan eines „Blitzkrieges“ – die polnischen Streitkräfte sollten mit schnellen, tiefen Schlägen zerstückeln, einkreisen und zerstören. Eine wesentliche Rolle sollten dabei Panzerverbände und die Luftwaffe spielen. Die Hauptangriffe sollten von der Heeresgruppe „Nord“ aus Pommern und Ostpreußen und „Süd“ aus dem Gebiet Mährens und Schlesiens ausgeführt werden. Sie sollten die Hauptkräfte der polnischen Armee westlich der Flüsse Weichsel und Narew besiegen. Die deutsche Marine sollte polnische Stützpunkte vom Meer aus blockieren, die polnische Marine zerstören und Bodentruppen unterstützen.

Die Niederlage und Eroberung Polens war nicht nur mit dem Ziel geplant, das Danzig-Problem zu lösen und die Gebiete der beiden Reichsteile zu verbinden (Ostpreußen war eine Enklave), sondern auch als Etappe im Kampf um die Weltherrschaft. Der wichtigste Schritt bei der Umsetzung des „Ostprogramms“ der Nazis war die Erweiterung des „Lebensraums“ der Deutschen. So sagte Hitler am 23. Mai 1939 bei einem Treffen mit dem Militär: „Danzig ist keineswegs das Ziel, für das alles getan wird.“ Für uns geht es um die Erweiterung des Lebensraums im Osten und die Bereitstellung von Nahrungsmitteln sowie um die Lösung des Ostseeproblems.“ Das heißt, es wurde nur über die Niederlage Polens und die Lösung des Danzig-Problems gesprochen, es gab keinen „polnischen Korridor“, von Anfang an planten sie, Polen seiner Staatlichkeit zu berauben, sie waren mit einer Politik des Völkermords und der Plünderung von Ressourcen konfrontiert zugunsten Deutschlands.

Darüber hinaus sollte das Territorium Polens ein wichtiges Sprungbrett für einen Angriff gegen die Sowjetunion werden. Die Niederlage Polens sollte der erste Schritt zur Vorbereitung eines Angriffs auf Frankreich sein.

Die Eroberung der Tschechoslowakei und der Memelinsel durch Deutschland erschwerte die militärisch-strategische Lage Polens erheblich; die Wehrmacht hatte die Möglichkeit, von Norden und Süden her anzugreifen. Mit der Eroberung der Tschechoslowakei stärkte die Wehrmacht ihre Fähigkeiten und eroberte eine mächtige tschechische Industrie und viel Ausrüstung.

Das Hauptproblem für die militärisch-politische Führung Deutschlands bestand darin, einen Krieg an zwei Fronten zu vermeiden – einen Angriff der französischen Armee aus dem Westen mit Unterstützung Englands. In Berlin glaubte man, dass Paris und London weiterhin am „Appeasement“-Kurs, dem Münchner Kurs, festhalten würden. So schrieb der Chef des Generalstabs der Bodentruppen Halder in sein Tagebuch, Hitler sei zuversichtlich, dass England drohen, den Handel für eine Weile einstellen und vielleicht den Botschafter zurückziehen werde, aber nicht in den Krieg eintreten werde. Dies bestätigt General K. Tippelskirch: „Trotz des bestehenden französisch-polnischen Bündnisses und der Garantien, die England Polen Ende März gab ... hoffte Hitler, dass es ihm gelungen sei, sich auf einen militärischen Konflikt allein mit Polen zu beschränken.“ Guderian: „Hitler und sein Außenminister Ribbentrop neigten zu der Annahme, dass die Westmächte es nicht wagen würden, einen Krieg gegen Deutschland zu beginnen, und daher freie Hand hätten, ihre Ziele in Osteuropa zu erreichen.“

Im Prinzip hatte Hitler recht, Paris und London „wahrten ihr Gesicht“, indem sie Deutschland den Krieg erklärten, aber in Wirklichkeit taten sie nichts, um Polen zu helfen – der sogenannte „seltsame Krieg“. Und es blieb die Gelegenheit, den unblutigen „Krieg“ zwischen Deutschland, Frankreich und England beizulegen.

Hitler nutzte auch die antisowjetischen Gefühle der Eliten Frankreichs und Englands, indem er den Angriff auf Polen als Vorbereitung für einen Angriff auf die Union darstellte und seine nächste Etappe auf dem Weg zur Vorherrschaft in Europa – die Niederlage Frankreichs – verheimlichte. Darüber hinaus sollte die schnelle und blitzschnelle Niederlage Polens eine tatsächliche Beteiligung der englisch-französischen Streitkräfte am Krieg mit Deutschland verhindern. Um die Westgrenze Deutschlands abzudecken, wurden daher ein Minimum an Kräften und Ressourcen ohne Panzer bereitgestellt. Dort waren nur 32 Divisionen mit 800 Flugzeugen im Einsatz – Heeresgruppe C, von denen nur 12 Divisionen voll ausgerüstet waren, der Rest war in seinen Kampffähigkeiten deutlich unterlegen. Sie konnten nur im Stellungskrieg und dann auch nur in sekundären Sektoren eingesetzt werden. Diese Divisionen sollten die Verteidigung an einer Grenze mit einer Länge von etwa 1390 km halten, wobei die befestigte Siegfried-Linie noch im Bau war und keine zuverlässige Unterstützung sein konnte.

Zu Beginn des Krieges in Polen verfügte Frankreich allein an der Ostgrenze über 78 Divisionen, mehr als 17.000 Geschütze und Mörser, etwa 2.000 Panzer (ohne leichte gepanzerte Fahrzeuge), 1.400 Erstlinienflugzeuge und 1.600 Flugzeuge in Reserve. Schon in den ersten Tagen hätte diese Gruppe deutlich gestärkt werden können. Plus Unterstützung durch die britische Marine und Luftwaffe.

Die deutschen Generäle waren sich all dessen bewusst und sehr nervös, wie Manstein schrieb: „Das Risiko, das das deutsche Kommando einging, war sehr groß ... Es besteht kein Zweifel, dass die französische Armee vom ersten Kriegstag an viele Male zurückgekehrt ist.“ den an der Westfront operierenden deutschen Streitkräften überlegen.“

Deutsche Soldaten an der polnischen Grenze.

Die Aufgabe ist eine vernichtende Niederlage der polnischen Armee, maximale Konzentration von Kräften und Mitteln

Die Aufgabe der völligen Niederlage und Vernichtung der polnischen Truppen wurde schließlich von A. Hitler bei einem Treffen mit den höchsten Generälen am 22. August 1939 formuliert: „Ziel: Vernichtung Polens, Vernichtung seiner Arbeitskräfte.“ Dabei geht es nicht darum, einen Meilenstein oder eine neue Grenze zu erreichen, sondern darum, den Feind zu vernichten, was mit allen Mitteln stetig angestrebt werden sollte ... Der Gewinner wird niemals beurteilt oder in Frage gestellt ...“ Auch die Weisung zum Angriffsplan auf Polen durch den Oberbefehlshaber der Bodentruppen, Generaloberst Brauchitsch, beginnt mit den Worten: „Ziel der Operation ist die Vernichtung der polnischen Streitkräfte.“

Um dies zu erreichen, konzentrierte die Wehrmacht ihre Kräfte und Ressourcen so weit wie möglich gegen Polen: Alle am besten ausgebildeten Divisionen, alle Panzer sowie die 1. und 4. Luftflotte wurden gegen Polen geschickt. Bis zum 1. September 1939 waren 54 Divisionen in voller Kampfbereitschaft konzentriert (mehrere weitere befanden sich in Reserve – insgesamt wurden 62 Divisionen gegen die Polen aufgestellt): in der Heeresgruppe Nord die 3. und 4. Armee, in der Heeresgruppe Süd 8, 10 , 14. Armee. Die Gesamtzahl der Invasionstruppen betrug 1,6 Millionen Menschen, 6.000. Artilleriegeschütze, 2.000 Flugzeuge und 2.800 Panzer. Darüber hinaus erleichterte das polnische Kommando der Wehrmacht die Arbeit, indem es seine Streitkräfte entlang der gesamten Grenze verteilte und versuchte, die gesamte Grenze abzudecken, anstatt zu versuchen, die Hauptrichtungen möglicher Angriffe streng abzuschotten und die größtmögliche Anzahl an Kräften auf sie zu konzentrieren und bedeutet.

Gerd von Rundstedt, Kommandeur der Heeresgruppe Süd, konzentriert: 21 Infanteriedivisionen, 4 Panzer-, 2 motorisierte, 4 leichte, 3 Gebirgsschützendivisionen; Es gibt 9 weitere Divisionen und mehr als 1000 Panzer in Reserve. Der Kommandeur der Heeresgruppe Nord, Theodor von Bock, verfügte über 14 Infanteriedivisionen, 2 Panzerdivisionen, 2 motorisierte Divisionen, 1 Kavalleriebrigade und 2 Divisionen in Reserve. Beide Heeresgruppen griffen in Richtung Warschau, Richtung Weichsel, an, bei der Heeresgruppe Süd rückte die 10. Armee auf Warschau vor, die schwächere 8. und 14. unterstützten sie mit Offensivaktionen. Im Zentrum konzentrierte die Wehrmacht relativ kleine Kräfte; sie sollten den Feind ablenken und ihn über die Hauptangriffsrichtungen täuschen.

Dadurch gelang es der Wehrmacht, eine überwältigende Überlegenheit in den Richtungen der Hauptangriffe zu konzentrieren: 8-fach bei Panzern, 4-fach bei Feldartillerie, 7-fach bei Panzerabwehrartillerie. Darüber hinaus wurden erfolgreich Maßnahmen zur Tarnung großer, auch mechanisierter Streitkräfte durchgeführt.

Das maximale Vorwärtstempo der Panzer- und Motordivisionen war geplant; sie wurden angewiesen, sich von der endgültigen Zerstörung der besiegten polnischen Einheiten nicht ablenken zu lassen, und übertrugen diese Aufgabe sowie die Deckung der Flanken und des Rückens den Infanteriedivisionen. Sie sollten verhindern, dass die polnische Führung Maßnahmen zur Mobilisierung, Konzentration und Umgruppierung der Truppen durchführt und die wichtigsten Wirtschaftsregionen intakt einnimmt. Am 14. August stellte Hitler die Aufgabe, Polen in kürzester Zeit – 8–14 Tage – zu besiegen, wonach die Hauptkräfte für mögliche Aktionen an anderen Fronten freigesetzt werden sollten. Am 22. August sagte Hitler: „Ein schneller Ausgang der Militäreinsätze ist notwendig... Die Hauptsache ist Schnelligkeit.“ Verfolgung bis zur völligen Zerstörung.“

Eine wichtige Rolle bei der Störung der Mobilisierungsaktivitäten des Feindes kam der Luftfahrt zu; sie sollte polnische Mobilisierungszentren angreifen, den Verkehr auf Eisenbahnen und Autobahnen stören und die Polen daran hindern, eine Truppengruppe in der Angriffszone der 10. Armee zu konzentrieren Westgalizien, westlich der Weichsel; die Organisation der Verteidigungsmaßnahmen im Angriffsgebiet der Heeresgruppe Nord an der Weichsel-Drevenez-Linie und am Narew stören.

Vernichtung des Feindes durch Einschließung und Einkreisung: Der Weiße Plan basierte auf der Idee einer tiefen Einschließung, Einkreisung und Vernichtung der Hauptkräfte der polnischen Streitkräfte westlich der Flüsse Weichsel und Narew. Dieser Plan wurde durch eine erfolgreiche strategische Position ins Leben gerufen – die Möglichkeit, Truppen auf dem Territorium der ehemaligen Tschechoslowakei zu stationieren. Übrigens hat die Slowakei auch ein paar Divisionen für den Krieg mit Polen bereitgestellt. Die Polen verärgerten sie mit ihren Gebietsansprüchen so sehr.

Infolgedessen griff die Wehrmacht mit zwei weit voneinander entfernten Flankengruppen an und gab größere Operationen im Zentrum fast vollständig auf.

Diplomatische Tarnung, Desinformationsmaßnahmen

Um einen möglichst plötzlichen Schlag ausführen zu können, verheimlichte Berlin seine Absichten sogar vor seinen Verbündeten Rom und Tokio. Gleichzeitig wurden Geheimverhandlungen mit England, Frankreich und Polen geführt, Bekenntniserklärungen zum Friedensgedanken verkündet, selbst der für September geplante Parteitag wurde als „Friedenskongress“ bezeichnet.

Um die Franzosen einzuschüchtern und sie von einem Kriegseintritt abzuhalten, besuchte Hitler Ende Juli demonstrativ die Siegfried-Linie, obwohl das Kommando und Hitler wussten, dass sie noch nicht bereit war, und im Radio und in den Medien viel Aufhebens um ihre Vollendung machte Bereitschaft und „Uneinnehmbarkeit“. Sogar die Fotos der „neuen“ Verteidigungsanlagen zeigten noch die alten Befestigungsanlagen – bis 1933. Gerüchte über die Konzentration großer Kräfte im Westen wurden verbreitet. Infolgedessen „schluckte Warschau den Köder“ und glaubte, dass bei Kriegsausbruch die Hauptkräfte Deutschlands im Westen kämpfen würden, es Hilfstruppen dagegen geben würde und dass sie sogar in der Lage wären, eine Offensivoperation durchzuführen gegen Ostpreußen selbst.

Berlin drängte Warschau wegen Danzig und dem Bau einer Eisenbahn und einer Autobahn im „polnischen Korridor“ und sprach gleichzeitig über die allgemeine Richtung des Kampfes – gegen die UdSSR, über einen möglichen gemeinsamen Feldzug nach Osten, den Polen wurden die Ukraine und der Zugang versprochen zum Schwarzen Meer. Damit würde Polen seine einzige Überlebenschance verlieren und sich bereit erklären, der UdSSR zu helfen, was es mehr als einmal anbot, bevor es einen Pakt mit Deutschland abschloss.

An der Grenze zu Polen begann der Bau von Verteidigungsanlagen, die die Wachsamkeit der Polen beruhigten. Dies war eine der größten und teuersten Maßnahmen, um Polen in die Irre zu führen. Seit dem Frühjahr 1939 wurde der sogenannte „Ostwall“ gebaut und das Bautempo war recht hoch; ganze Divisionen der Wehrmacht beteiligten sich am Bau. Gleichzeitig erklärte der Bau auch die hohe Konzentration der Wehrmachtstruppen an der Grenze zu Polen. Die Verlegung zusätzlicher Einheiten nach Ostpreußen wurde als Vorbereitung für die Feierlichkeiten zum 25. Jahrestag des Sieges über die russische Armee bei Tannenberg im August 1914 getarnt.

Polnische Kriegsgefangene in einem provisorischen deutschen Lager in Polen, September 1939.

Sogar die verdeckte Mobilisierung begann erst am 25. August; man ging davon aus, dass die verfügbaren Kräfte ausreichten und daher der vollständige Einsatz aller Kräfte vernachlässigt werden konnte. Deshalb haben wir beschlossen, vorübergehend auf die Aufstellung einer Reservearmee zu verzichten. Territoriale Gliederungen der Landwehr. Der Einsatz der Luftfahrt war erst am ersten Kriegstag geplant.

Infolgedessen konnte Berlin bereits vor der offiziellen Mobilisierung 35 % der Bodentruppen des Krieges, 85 % der Panzer, 100 % der motorisierten und leichten Divisionen und nur 63 % der Streitkräfte für die Invasion verlegen und einsetzen für den Krieg mit Polen vorgesehen. An den ersten Einsätzen gegen Polen konnten 100 % der motorisierten und 86 % der Panzerkräfte sowie nur 80 % der für den gesamten Feldzug gegen Polen vorgesehenen Kräfte teilnehmen. Dadurch war es möglich, den Erstschlag mit der gesamten Kraft der Hauptstreitkräfte durchzuführen, während die Polen bis zum 1. September nur 60 % des Mobilisierungsplans abschlossen und 70 % der Truppen stationierten.

Zeltlager deutscher Truppen nahe der Grenze zu Polen kurz vor dem deutschen Einmarsch. Drehzeit: 31.08.1939-01.09.1939.

Deutsche Junkers Ju-87 Sturzkampfbomber am Himmel über Polen, September 1939.

Endeffekt

Im Großen und Ganzen wurde der Plan umgesetzt, aber die Gründe dafür sind nicht nur die großartige Wehrmacht, sondern auch andere grundlegende Gründe: die Schwäche Polens selbst. Die polnische Elite hat im Vorkriegsstadium sowohl politisch als auch diplomatisch und militärisch völlig versagt. Sie suchten kein Bündnis mit der UdSSR, sie wurden schließlich zu ihrem Feind, sie machten keine Zugeständnisse in der Danzig-Frage und beim Bau einer Autobahn und einer Eisenbahn nach Ostpreußen – obwohl die Möglichkeit bestand, dass Berlin sich darauf beschränken würde und am Ende würde Polen, wie es wollte, ein Satellit Deutschlands im Krieg mit der UdSSR werden. Sie wählten die falsche Verteidigungsstrategie – sie verteilten ihre Streitkräfte vor dem Krieg über die gesamte Grenze und schenkten der Luftfahrt, den Luftverteidigungssystemen und der Panzerabwehrartillerie nicht genügend Aufmerksamkeit.

Die polnische militärisch-politische Führung verhielt sich abscheulich, nutzte nicht alle Kampfmöglichkeiten, ließ ihr Volk und ihre Armee noch während des Kampfes im Stich, rannte weg und brach damit endgültig den Widerstandswillen.

Berlin hatte Glück, dass es in Paris Menschen gab, die nicht wie de Gaulle waren; ein Schlag der französischen Armee hätte Deutschland an den Rand der Katastrophe gebracht; Es wäre dringend notwendig, Kräfte in den Westen zu verlegen, um den Vormarsch der französischen Armee zu stoppen, die Polen würden weiterhin Widerstand leisten. Hitler hätte einen echten Krieg an zwei Fronten bekommen, einen langwierigen, für den Deutschland nicht bereit gewesen wäre, einen Ausweg in der Diplomatie zu suchen;

Deutsche Soldaten inspizieren einen verlassenen polnischen Vickers-Panzer mit einem Turm. Er unterscheidet sich von einem normalen Panzer durch ein großes Lufteinlassgehäuse mit Gitter.

Von den Deutschen erbeutete polnische 7TP-Panzer marschieren bei der Parade zum ersten Jahrestag der Kapitulation der polnischen Truppen am 6. Oktober 1940 an den Haupttribünen vorbei. Auf der Tribüne sind Landeshauptmann Hans Frank und Generalfeldmarschall Wilhelm List anwesend. Zeitaufwand: 06.10.1940. Drehort: Warschau, Polen.

Die deutsche Armee marschiert durch das eroberte Warschau, die Hauptstadt Polens.

Quellen:
Dokumente und Materialien am Vorabend des Zweiten Weltkriegs. 1937-1939. In 2 Bänden. M., 1981.
Kurt von Tippelskirch. Zweiter Weltkrieg. Blitzkrieg. M., 2011.
Manstein E. Verlorene Siege. Erinnerungen eines Feldmarschalls. M., 2007.
Solovyov B.G. Plötzlichkeit des Angriffs ist eine Waffe der Aggression. M., 2002.
http://militera.lib.ru/db/halder/index.html
http://militera.lib.ru/h/tippelskirch/index.html
http://militera.lib.ru/memo/german/guderian/index.html
http://waralbum.ru/category/war/east/poland_1939/

Bei der Diskussion des Themas „Panzerarmeen als sowjetisch-deutsche Erfindung des Zweiten Weltkriegs“ entstand eine interessante Diskussion zu den Fragen: Was ist ein Blitzkrieg, wie beteiligen sich Panzertruppen daran und kann die UdSSR als Begründer davon angesehen werden? Blitzkrieg oder deutsche Taktik, Panzertruppen einzusetzen? Vielleicht haben die Deutschen einige der Grundlagen, die sie von sowjetischen Militärtheoretikern gelesen hatten, kreativ ergänzt und umgesetzt? In diesem Artikel werde ich versuchen, Antworten auf die aufgeworfenen Fragen zu geben, ohne den Anspruch zu erheben, die universelle Wahrheit zu sein, und im Rahmen meiner bescheidenen Möglichkeiten.

In den Jahren 1939-1945 erwies sich der Panzer als äußerst gefährliche Waffe und wurde zu einem der Symbole des Zweiten Weltkriegs. Panzer wurden in vielen Armeen eingesetzt, aber es besteht kein Zweifel, dass nur zwei Mächte in der Lage waren, wirklich wirksame Panzertruppen aufzustellen, die in der Lage waren, die Mechanisierung und Feuerkraft bei tiefgreifenden Einsätzen voll auszunutzen. Das sind die Mächte – Deutschland und die UdSSR. Wie erfolgte die Aufstellung ihrer Panzertruppen? Um das alles zu bewältigen, muss ich anfangen... aus der Ferne :)

Was ist Blitzkrieg? Blitzkrieg wird aus dem Deutschen übersetzt, Blitz – „Blitz“ und Krieg – „Krieg“. Ein Blitzkrieg, wenn man so will. Blitzkrieg ist eine Theorie der kurzfristigen Kriegsführung, nach der der Sieg errungen wird, bevor der Feind in der Lage ist, seine Hauptstreitkräfte zu mobilisieren und einzusetzen. Der Blitzkrieg als Theorie entstand lange vor dem Aufkommen von Panzern und Panzertruppen – sein Schöpfer ist kein geringerer als Alfred von Schlieffen, der berühmte deutsche Stratege, Chef des deutschen Generalstabs und Autor des berühmten Plans für den Krieg gegen die Engländer. Französisch-russische Koalition, nur „Schlieffen-Plan“ genannt.

Im Wesentlichen ist der Schlieffen-Plan die Quintessenz des Blitzkriegs.

Das Wesentliche dieses Plans ist Folgendes. Da Deutschland dem Bündnis aus England, Frankreich und Russland hinsichtlich seiner Ressourcen und der Anzahl seiner Armeen eindeutig unterlegen war, war es glatter Selbstmord, darauf zu warten, dass die genannten Länder ihre Armeen aufstellten und einen richtigen Krieg mit ihnen führten (was im Allgemeinen bewiesen wurde). durch den Ersten Weltkrieg) Die Armeen der Entente konnten jedoch nicht gleichzeitig eingesetzt werden - während die französische Armee in Mobilisierung und Einsatz in etwa der deutschen Armee entsprach, waren russische Truppen (aufgrund der großen Entfernungen von Russland und a kleinere Verkehrsinfrastruktur) waren im Einsatz gegenüber den deutschen Truppen deutlich verzögert. Bei der englischen Armee war es vielleicht noch schlimmer – bevor sie in Frankreich eingesetzt werden konnte, musste sie geschaffen und auf den Kontinent geliefert werden.

Das wollte sich Schlieffen zunutze machen. Sein Plan basierte auf der Tatsache, dass die Franzosen ihre Streitkräfte natürlich an der deutsch-französischen Grenze stationieren würden. Schlieffen hatte vor, sehr schwache Truppen gegen sie und gar nichts gegen Russland zurückzulassen. Er war bereit, Lothringen mit einem Minimum an Kräften zu verteidigen und sogar Ostpreußen kampflos zu ergeben ... Während alle Kräfte der deutschen Armee, zur Faust geballt, einen monströsen Schlag durch Belgien versetzen und den Rücken erreichen müssen Die französische Armee (und erobert dabei Paris) drückt es bis zur deutschen Grenze. Eine von ihrem Land abgeschnittene Armee ohne die Versorgung mit Granaten, Verstärkung und Nahrungsmitteln würde schnell vernichtet werden, was das Ende Frankreichs bedeuten würde – und erst danach sollte sie ihre Kräfte gegen Russland konzentrieren. Der Sinn des Schlieffen-Plans bestand darin, Risiken einzugehen und den Feind Stück für Stück zu besiegen. Für den gesamten Feldzug gegen Frankreich waren nur 42 Tage vorgesehen die ganze Macht der Truppen des Kaisers.

Laut Schlieffen wurde der Sieg errungen:

1. Konzentration der Kräfte am wichtigsten Punkt (sogar zum Nachteil der Verteidigung in anderen Bereichen)


2. Manövergeschwindigkeit


3. Der Einsatz riesiger militärischer Massen in bisher unvorstellbaren taktischen Tiefen (tief hinter den feindlichen Linien)


4. Und zu guter Letzt: Der Sieg wurde nicht dadurch errungen, dass man die feindlichen Truppen in einer allgemeinen Schlacht besiegte, sondern indem man sie einkesselte.

Das war es: ein Blitzkrieg. Es ist fraglich, ob Schlieffens Plan erfolgreich gewesen wäre, wenn man es gewagt hätte, ihn in die Tat umzusetzen, oder nicht. Aber dieser Plan allein kann nicht geleugnet werden – konzeptionell waren ALLE Elemente des Blitzkriegs darin vorhanden, neugieriges militärisches Denken hat dem Blitzkrieg nichts grundlegend Neues hinzugefügt.

Deshalb erkläre ich mit aller Verantwortung, dass der Blitzkrieg ein rein deutsches Konzept und eine deutsche Erfindung ist.

Aber auf keinen Fall sollten die Deutschen als solche Propheten betrachtet werden, die in der Lage sind, die Zukunft vorherzusehen und ein Konzept zu entwickeln, das der Entwicklung des militärischen Denkens in anderen Ländern um viele Jahrzehnte voraus war. Das ist nicht so. Tatsache ist, dass der Blitzkrieg eine offen gesagt erzwungene Maßnahme war – das Deutschland des Kaisers bereitete sich auf den Krieg mit einer ganzen Koalition von Mächten vor, die ihm an Ressourcen deutlich überlegen waren und in der Lage waren, (wenn auch nicht sofort) viel größere Armeen als die Deutschen ins Feld zu bringen tun könnte. Wenn man alleine ist und es mehrere Feinde gibt, dann ist „Wand an Wand“ eine bewusst verlierende Option, und deshalb hat sich Schlieffen (dessen Genialität ich in keiner Weise zu bestreiten wage) einen äußerst eleganten Plan ausgedacht, um in einer so nachteiligen Konfrontation den Sieg zu erringen für Deutschland. Der Schlieffen-Plan hatte nur einen Nachteil: Er war sehr riskant und ließ Deutschland keine Chance, wenn er scheiterte. Aber das war der Preis, den man zahlen musste: Wenn man gegen den Stärksten kämpfen will, muss man Risiken eingehen, sonst verliert man.

Blitzkrieg hätte in Russland nicht auftreten können. Ganz einfach, weil Russlands Aufgaben völlig andere waren – das Land verlor aufgrund seiner gigantischen Größe gegenüber Deutschland, was die Mobilisierung und den Einsatz von Truppen angeht. Dementsprechend gelang es den Deutschen mit dem gleichzeitigen Beginn der Mobilmachung, lange bevor die Russen ihre Regimenter kampfbereit machen konnten, umzudrehen und anzugreifen. Was ist das für ein Blitzkrieg? Wenn also die Deutschen nach einem Ausweg aus einer bestimmten Situation suchten, in der sich Deutschland befand, dann suchten die russischen Kommandeure nach einem Ausweg aus der Situation, in der sich Russland befand, und genau wie die Deutschen fanden die Russen diesen Weg aus. Es sollte Einheiten mit einer sehr hohen Friedensstärke an der Grenze zu Deutschland halten – dann konnten sie nach Ankündigung der Mobilisierung ihre Zusammensetzung schnell auf normale Stärke bringen und ... den Feind präventiv angreifen, ihn am Einsatz seiner Truppen hindern zuschlagen und dadurch Zeit bis zum Einsatz der gesamten russischen Armee gewinnen.

Übrigens waren die Militärpläne der UdSSR vor Beginn des Zweiten Weltkriegs nichts anderes als eine Neuauflage alter Pläne aus der Zarenzeit – angepasst an neue Zahlen, Positionen, Grenzen, Ausrüstung ... aber die Prinzipien waren die das gleiche wie im Zweiten Weltkrieg. Aber kommen wir zurück zum Blitzkrieg.

Wie ich bereits sagte, erschien der Blitzkrieg lange bevor der erste Panzer mit rasselnden Ketten die gemütliche Montagehalle verließ und sich der Welt offenbarte. Aber vom Moment seiner Geburt an (und anscheinend bis zu seinem Tod) suchte und wird das militärische Denken nach den effektivsten Formen des Einsatzes dieser Art von Waffe suchen und ihr Potenzial zu 110 % entfalten ...

Und jetzt lassen wir Schlieffen bei seiner Theorie und betrachten, was sie sich ausgedacht haben und wozu die deutschen und sowjetischen Panzertruppen im Zweiten Weltkrieg letztlich gelangten.

Ich wage zu behaupten, dass das ideale taktische Schema für Panzertruppen in der Sowjetunion erreicht wurde. In der Offensive sah dieses Schema so aus:

1. Kombinierte Armeen mit Bataillonen aus schweren Panzern und daran befestigten Selbstfahrlafetten durchbrechen die feindliche Verteidigung


2. Panzerarmeen werden in den Durchbruch eingeführt


3. Diese Panzerarmeen, die sich viel schneller bewegen als nicht mechanisierte Gewehr-/Infanteriedivisionen, kesseln große feindliche Truppenmassen ein


4. Panzerarmeen nehmen Verteidigungspositionen ein und verhindern so sowohl die Versuche der eingekesselten Truppen, aus dem Ring auszubrechen, als auch die Hilfsgruppen, die den Eingeschlossenen zu Hilfe kommen wollen


5. Geeignete Schützendivisionen kombinierter Waffenarmeen ersetzen Einheiten von Panzerarmeen in der Verteidigung und halten diese bis zur Kapitulation eingekesselt


6. Die freigelassenen Einheiten der Panzerarmeen starten entweder einen Angriff hinter die feindlichen Linien oder werden aus dem Kampfgebiet zurückgezogen, um für den nächsten Einsatz eingesetzt zu werden.

Nicht in allen Fällen versuchten die Panzertruppen, die den Durchbruch erreichten, den Feind einzukreisen – es gab oft Fälle, in denen anstelle der Aufgabe, eine Panzerarmee einzukreisen, die Aufgabe eines tiefen Überfalls gestellt werden konnte. Beispielsweise wurde eine sehr lange Front durchbrochen. Sie können versuchen, einen Teil der Truppen einzukreisen, aber in diesem Fall werden die Verluste des Feindes relativ gering sein. Oder Sie werfen eine Panzerarmee nach vorne, um mehrere Übergänge und Brücken über einen breiten Fluss zu erobern, der tief im Rücken des Feindes fließt und ihm den Rückzugsweg versperrt. Wenn dieses Ereignis erfolgreich ist, können viele Einheiten besiegt und erobert werden die sich nicht mehr rechtzeitig über den Fluss zurückziehen können.

Oder Sie können etwas anderes, aber auch strategisch Wichtiges hinter den feindlichen Linien erobern

Die deutsche Taktik stimmte fast vollständig mit der sowjetischen Taktik überein, jedoch mit einer kleinen Nuance: Die deutsche Panzerwaffe war selbst an der Organisation eines Durchbruchs der feindlichen Verteidigung beteiligt, während die militärischen Führer der UdSSR (und das völlig zu Recht) davon ausgingen, dass in dieser Phase Panzertruppen beteiligt gewesen seien Das Durchbrechen der feindlichen Verteidigung war ein grober Fehler, wodurch das Potenzial der Panzereinheiten stark geschwächt wurde (was durch die Praxis vollständig bestätigt wurde). Obwohl die Deutschen natürlich die ersten waren, die die richtige Taktik der Panzertruppen entdeckten, übertraf das sowjetische Militärdenken im Laufe der Zeit das deutsche.

Um auf die oben beschriebene Taktik zu verweisen, verwenden wir nicht den Begriff „Blitzkrieg“ – wie wir bereits gesehen haben, ist dies nicht ganz angemessen. Blitzkrieg ist ein weiter gefasster Begriff, der die schnelle Niederlage feindlicher Armeen beinhaltet, bevor der Feind die gesamte ihm zur Verfügung stehende Macht einsetzen und in die Schlacht werfen und ihn aufgrund einer solchen Niederlage zum Frieden zwingen kann. Ein Blitzkrieg ist ohne Panzertruppen durchaus möglich – Schlieffens Plan stützte sich überhaupt nicht auf Panzer; zu seiner Zeit gab es einfach keine Panzer. Daher erlaube ich mir, für die oben beschriebenen Taktiken einen neuen Begriff zu verwenden – Taktiken tiefer Operationen.

Die Taktik tiefgreifender Operationen kann natürlich ein wesentlicher Bestandteil des Blitzkriegs sein. Man kann auch sagen (und das ist wichtig), dass die Taktiken tiefer Operationen die Rolle und den Platz der Panzerkräfte in der Blitzkriegsstrategie bestimmen ... Aber die Taktiken tiefer Operationen haben einen intrinsischen Wert und können außerhalb des Blitzkriegs eingesetzt werden. Beispielsweise entsprechen die Operationen der Roten Armee im Jahr 1944 in keiner Weise der Definition eines Blitzkriegs – sie zielten darauf ab, einen Feind zu besiegen, der seine Armee schon vor langer Zeit stationiert und in das Gebiet der UdSSR eingedrungen war. Dennoch werden die Taktiken tiefer Operationen erfolgreich eingesetzt, um die Wehrmacht zu besiegen.

Es gibt einen weiteren wichtigen Unterschied zwischen einer Tiefenoperation und herkömmlichen Durchbrüchen in der feindlichen Verteidigung. Es besteht darin, dass Bei einem Tiefeinsatz der Panzertruppen wird ein strategisches Ergebnis erzielt- d.h. Es ist durchaus möglich, die Verteidigung zu durchbrechen, um den nahen Rücken des Feindes einfach leicht einzuklemmen oder ein taktisches oder sogar operatives Ergebnis zu erzielen. Dies gilt jedoch überhaupt nicht für die Taktik tiefer Operationen.

Ein Beispiel ist der berühmte britische Wüstenkommandant Montgomery. Wie A. Bolnykh sarkastisch schrieb (ich zitiere aus dem Gedächtnis): „Die Briten errangen, nachdem sie sehr große Streitkräfte in Afrika konzentriert hatten, immer noch den Sieg über Rommels Divisionen – und selbst das militärische Genie von Feldmarschall Montgomery konnte dies nicht.“ stören Das"

So durchbrach Montgomery wiederholt die Verteidigung des Feindes. Er konzentrierte überlegene Kräfte, schlug zu, nagte mühsam durch die Verteidigung, säumte feindliche Befestigungen mit den Leichen britischer Soldaten und den brennenden Skeletten von Panzern, wehrte Gegenangriffe noch lebender deutscher Panzer ab und ... als der Erfolg endlich erreicht war und er notwendig war Panzereinheiten nach vorne zu werfen, damit sie Rommels Rücken durcheinander brachten und ihm den Weg zum Rückzug versperrten, seine Truppen umzingelten und ihn Stück für Stück zerschmetterten ... dann handelte Montgomery so vorsichtig, dass es der überwältigenden Mehrheit der deutschen und italienischen Truppen gelang, einzudringen Aus dem Angriff herauskommen, sich zurückziehen und in der nächsten Verteidigungslinie Fuß fassen. Und dann brachte Montgomery seine Armee zu neuen Befestigungen – und alles begann von vorne. Obwohl die Briten die Verteidigung des Feindes mehr als ein- oder zweimal durchbrachen, einen taktischen Effekt in seinem Rücken und sogar einen operativen Effekt erzielten, zwangen sie den Feind zum Rückzug – entlang der gesamten Straße nach Tunesien gelang es den Briten nie um strategische Erfolge zu erzielen. Seine Panzereinheiten drangen nie tief hinter die feindlichen Linien vor. Und deshalb können die Aktionen der britischen Armee in der Wüste trotz der Anwesenheit vieler Panzer und wiederholter Durchbrüche in der Verteidigung keineswegs als Tiefpanzeroperationen betrachtet werden.

Versuchen wir nun, die Frage zu beantworten: Wie sollten die Panzerkräfte aussehen, um den Taktiken tiefgreifender Operationen am besten gerecht zu werden? Offensichtlich sollten sie es sein

1. Mobil, was eine vollständige Mechanisierung der Truppen impliziert


2. Geeignet für Angriff und Verteidigung, was die Vereinigung unterschiedlicher Kräfte innerhalb der Panzertruppen erfordert – Panzer, Artillerie, Infanterie, Panzerabwehrwaffen usw.


3. Autonom – d.h. sind in der Lage, das gesamte Spektrum ihrer Aufgaben zu erfüllen, während sie sich isoliert von ihren eigenen Hauptkräften hinter den feindlichen Linien befinden, was die Anwesenheit spezieller Unterstützungseinheiten erfordert – Pioniere, Transporter usw.

All dies ist äußerst wichtig und voneinander abhängig. Wir können Taktiken für den Einsatz von Panzertruppen entwickeln, aber wenn uns Einheiten zur Verfügung stehen, die den Aufgaben nicht entsprechen – zum Beispiel reine Panzerbrigaden, ohne motorisierte Infanterie, selbstfahrende Artillerie und andere Dinge, dann ist ein Versuch dazu Führen Sie sie in einen Durchbruch ein und senden Sie sie aus, um den Feind einzukreisen, was zu ihrem schnellen Tod führen wird. Umgekehrt wird die Schaffung möglichst ausgewogener Formationen, in denen die erforderlichen Truppentypen harmonisch kombiniert werden, nicht zum gewünschten Ergebnis führen, wenn diese Einheiten nicht gemäß der Taktik tiefer Operationen eingesetzt werden. Panzertruppen entstehen nur, wenn es den Streitkräften des Landes gelingt, eine optimale Kombination aus Struktur, Anzahl und Qualität des Materials der Panzereinheiten sowie der Taktik ihres Einsatzes zu schaffen.

Versuchen wir daher zu überlegen, wie sich Taktik und Struktur der Panzertruppen Deutschlands und der UdSSR vor dem Krieg entwickelten.

In taktischer Hinsicht sollte besonderes Augenmerk auf zwei Schlüsselfiguren gelegt werden, die die Theorie des Panzerkriegs in der UdSSR in den Zwischenkriegsjahren maßgeblich bestimmten: den stellvertretenden Generalstabschef V.K. Triandafilov und den Kommandeur der ersten Panzerbrigade der UdSSR. Chefinspektor der Panzertruppen K.B. Kalinovsky . Leider kamen diese beiden würdigen Anführer 1931 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben. Ihnen (und insbesondere V.K. Triandafilov) wird entweder die Schaffung der Theorie der Tiefenoperationen oder zumindest die Urheberschaft der Hauptpostulate dieser Theorie zugeschrieben.

Leider zeigt das Studium der Werke dieser herausragenden Militärführer deutlich, dass ihre Theorien absolut nichts mit der Taktik tiefgreifender Operationen, wie wir sie verstehen, zu tun haben. Warum?

Beginnen wir mit der Tatsache, dass Triandafilov und Kalinovsky einfach nicht genug Zeit hatten, um die Panzertheorie zu entwickeln – ich möchte Sie daran erinnern, dass ein Militärtheoretiker nicht von der militärischen Praxis getrennt werden kann. Wo konnte man die damals modernen Panzer praktizieren? Dies konnte nur durch die Bildung von Ausbildungs- und Versuchspanzereinheiten erreicht werden, die bestimmte Aufgaben und Konzepte in Übungen üben und so den auf dem Papier dargelegten Theorien eine solide Grundlage geben konnten. Und solche Formationen tauchten in der Roten Armee auf (übrigens auf direktes Drängen von Triandafilov) - aber leider war es für ihn und Kalinovsky zu spät. Erst am 17. Juni 1929 verabschiedete der Revolutionäre Militärrat auf Vorschlag von V.K. Triandafilov eine Resolution, in der es hieß: „In Anbetracht der Tatsache, dass der neue Waffentyp, bei dem es sich um gepanzerte Streitkräfte handelt, nicht ausreichend untersucht wurde.“ Aufgrund seines taktischen Einsatzes (für unabhängige und in Verbindung mit Infanterie und Kavallerie) und im Sinne der vorteilhaftesten Organisationsformen ist es notwendig, die Notwendigkeit zu erkennen, in den Jahren 1929-1930 eine ständige experimentelle mechanisierte Einheit zu organisieren. Einen Monat später wurde das Dokument vom Zentralkomitee der Allunionskommunistischen Partei der Bolschewiki genehmigt. Gemäß dem Erlass wurde 1929 ein erfahrenes mechanisiertes Regiment gebildet, das aus einem Bataillon MS-1-Panzern, einer BA-27-Panzerdivision, einem motorisierten Schützenbataillon und einer Luftabteilung bestand. Im selben Jahr nahm das Regiment an den Übungen des Weißrussischen Militärbezirks (BelVO) teil. Im Mai 1930 wurde das erfahrene mechanisierte Regiment zur 1. mechanisierten Brigade entsandt, die später den Namen K.B. Kalinovsky, den ersten Kommandeur der Brigade, erhielt. Seine anfängliche Zusammensetzung besteht aus einem Panzerregiment (zwei Bataillone), einem motorisierten Infanterieregiment, einem Aufklärungsbataillon, einer Artilleriedivision und Spezialeinheiten. Die Brigade war mit 60 MS-1, 32 Panzern, 17 BA-27, 264 Fahrzeugen und 12 Traktoren bewaffnet.

Gleichzeitig erschien 1929 die erste Ausgabe von Trianadafilovs berühmtem Buch „The Nature of Operations of Modern Armies“. Es muss gesagt werden, dass Triandafilov (nach Aussage der Leute, die mit ihm gedient haben) bis zu seinem tragischen Tod keine Minute aufgehört hat, an der Theorie der Militärtaktik zu arbeiten, aber wie viel konnte er seit den Experimenten mit Panzern erreichen? Einheiten bis zum schicksalhaften 12. Juli 1931 im Einsatz waren?

Sie können sich natürlich vorstellen, was dieser herausragende Militärtheoretiker hätte erfinden können, wenn er überlebt hätte. Aber leider kennt die Geschichte den Konjunktiv nicht. Triandafilov versuchte in seiner Theorie, sich nicht von der Praxis, von der ihm zur Verfügung stehenden Ausrüstung zu lösen, aber wie war es zum Zeitpunkt der Niederschrift seiner Werke?

Aufgrund ihrer Eigenschaften können Tanks nicht länger als zwei Tage ununterbrochen betrieben werden. Danach ist eine zweitägige Ruhepause erforderlich, um die Mechanismen zu untersuchen. Wenn also Panzer nicht für einen Durchbruch, sondern für die Teilnahme an der gesamten Operation benötigt werden, sollte die Verteilung der Panzerbataillone und die Reihenfolge, in der sie an die Front gebracht werden, einen Wechsel der Panzerbataillone der 1. Staffel alle zwei Tage gewährleisten.

Daher die Frage: Über welche Art von Tiefpanzerangriffen könnte Triandafilov schreiben, wenn das verfügbare Material „in zwei Tagen“ funktionieren würde? Es scheint offensichtlich, dass die Ausrüstung stoppt, sobald die Tankeinheit weit vom Vorrat entfernt ist und die „pferdelose“ Abteilung mit bloßen Händen erobert werden kann!

Im Wesentlichen ignoriert Triandafilovs Arbeit sowohl den Blitzkrieg als auch die Theorie der Tiefenoperationen völlig. Eine schnelle Niederlage des Feindes ist für Triandafilov nicht möglich

Der Erfolg in einem modernen Betrieb stellt sich langsam ein, nur durch enormen Aufwand und wiederholte Angriffe. Eine Operation (insbesondere eine Gegenoperation) erreicht ihren Höhepunkt ihrer Entwicklung erst lange nach ihrer Einleitung

Die Hauptform der Kampfhandlungen – eine Offensive – wird laut Triandafilov nicht mit dem Ziel durchgeführt, den Feind einzukreisen, sondern mit dem Ziel, die meisten seiner Streitkräfte „herauszuziehen“ und sie in einer bevorstehenden Schlacht zu besiegen.

Angesichts der modernen Länge der Fronten von Millionen von Armeen und der Stabilität der Verteidigung ist es unmöglich, diese Fronten mit Durchbrüchen auf engstem Raum zu durchbrechen.

Ein Angriff in einem engen Sektor betrifft zwar die gesamte Tiefe der Einsatzfront, betrifft jedoch nur einen sehr unbedeutenden Teil der feindlichen Streitkräfte, sowohl die Kräfte, die sich auf dem Rest der riesigen Front befinden, als auch zahlreiche Reserven der unmittelbare und tiefe hintere Teil bleibt davon unberührt. Diesen Kräften gelingt es nicht nur, eine neue Front um die durchgebrochenen angreifenden Truppen zu bilden, sondern auch einen Gegenangriff gegen sie zu organisieren

Diese. Anstatt überwältigende Kräfte auf einen kleinen Abschnitt der Front zu konzentrieren, die Verteidigung des Feindes schnell zu durchbrechen und ihm nicht die Möglichkeit zu geben, Reserven aufzustellen oder Verstärkungen aus Gebieten zu verlagern, die von der Offensive nicht betroffen sind, anstatt mechanisierte Formationen der Reihe nach in den resultierenden Durchbruch zu werfen Um den Feind einzukreisen, BEVOR er die eingekesselten Truppen in die Schlacht ziehen kann, glaubt Triandafilov, dass es notwendig ist, an einer möglichst breiten Front anzugreifen, um den Großteil der feindlichen Truppen in die Schlacht zu ziehen!

Um dem Feind die Möglichkeit eines weitreichenden Manövers mit Reserven zu nehmen, ist es notwendig, dass der erste Schlag mindestens die Hälfte, mindestens ⅓ der feindlichen Streitkräfte an einer bestimmten Front berührt. Dazu muss die Angriffsfront so breit sein, dass der resultierende Durchbruch die Vernichtung einer Streitmacht in Höhe eines weiteren Drittels oder der zweiten Hälfte seiner Truppen erfordern würde..

Natürlich ist Triandafilov weit davon entfernt, eine solche Taktik wie die Einkesselung feindlicher Truppen zu leugnen. Aber WIE wird dieses Umfeld entstehen? Triandafilov glaubt, dass die einzige Möglichkeit, die feindliche Gruppe einzukreisen, darin besteht, beide Flanken des Feindes anzugreifen. Warum?

Ein nur in eine Richtung agierender Widder ist nicht in der Lage, den Feind, der über einen offenen Rücken und freie Fluchtwege verfügt, zu zwingen, mit seinen Hauptkräften in den Kampf zu ziehen, wo es für den Angreifer vorteilhaft und für die Verteidigung nachteilig ist. Der Feind kann unter Platzverlust einem Angriff entkommen, er hat die Möglichkeit, sich schneller zu bewegen, 25-30-40 km pro Tag zurückzulegen und sogar Eisenbahnen zum Truppenabzug zu nutzen, während der Angreifer gezwungen ist, sich in Schlachten zu bewegen und durch die begrenzt wird Tempo der Offensive maximal 8-12 km pro Tag...

Mit anderen Worten, Triandafilov glaubt, dass selbst wenn ein Manöver zur Einkreisung durchgeführt wird, das Ergebnis eines solchen Manövers ein „Kampf mit den Hauptkräften“ sein wird! Und warum? Ja, denn Triandafilov ist von vornherein zuversichtlich, dass sich die angreifenden Gruppen viel LANGSAMER bewegen werden als die verteidigenden Gruppen! Da die Angreifer gestoppt werden, wird es für sie schwierig sein, vorwärts zu kommen. Gleichzeitig basiert die Theorie der Tiefenoperationen genau auf der Tatsache, dass Panzereinheiten SCHNELLER sind als der eingekesselte Feind und die Einkesselung abschließen können, noch bevor die feindlichen Truppen ihre Einkreisung irgendwie verhindern können.

Viele (oh viele) versuchen darin den Prototyp von Triandafilovs tiefgreifender Operationstaktik zu erkennen

Eine Lösung in einer modernen Operation zu erreichen bedeutet, die gesamte Tiefe der taktischen Position des Feindes zu überwinden und anschließend diejenigen Einheiten abzuwerfen, die während dieser Zeit in das Gebiet der folgenden Schlachten gebracht werden, durch Marschieren Auto und Bahn.

Aber hier muss man verstehen, dass das Ergebnis nach Triandafilovs Verständnis nicht darin besteht, dass die Verteidigung des Feindes durchbrochen wurde und es nun möglich ist, in den Operationsraum einzudringen, sondern dass beim Durchbruch der Verteidigung die Hauptkräfte des Feindes zerstört wurden. Und genau das ist der grundlegende Unterschied zwischen Triandafilovs Kriegslist und den Taktiken tiefgreifender Operationen und Blitzkriege.

Laut Triandafilov wird bei einem Durchbruch ein strategisches Ergebnis erzielt. Dann, so seine Annahme, würde der Feind den Großteil seiner Truppen in die Schlacht werfen und in der Schlacht würden seine Streitkräfte zerschlagen – nach Triandafilovs Verständnis würde der Durchbruch selbst zu einem strategischen Ergebnis, zum Selbstzweck der Danach hätten die verbleibenden feindlichen Einheiten keine andere Wahl, als sich zurückzuziehen oder zu fliehen. Gleichzeitig ist der Durchbruch selbst aus der Sicht einer Tiefenoperation nur eine der Voraussetzungen für strategischen Erfolg, nur eine notwendige Voraussetzung für die Einführung mechanisierter Einheiten hinter die feindlichen Linien.

Die Praxis hat deutlich gezeigt, dass Triandafilovs Konstruktionen falsch sind. Versuche unserer Truppen, auf breiter Front vorzudringen, führten zu großem oder sehr großem Blutvergießen. So überraschend es auch klingen mag, das Prinzip, Truppen auf einer relativ kleinen Frontbreite zum Durchbrechen feindlicher Verteidigungsanlagen zu konzentrieren, erwies sich für viele unserer Militärführer als neu.

Vielleicht möchte jemand meine Schlussfolgerungen in Frage stellen und seine Position mit Triandafilovs Anweisungen über die Notwendigkeit begründen, nach einem Durchbruch Panzerformationen einzusetzen, um im unmittelbaren Rücken des Feindes zu operieren, aber ... Eines kann hier nicht bestritten werden - Triandafilov sagt nichts über die Aktionen der mechanisierten Truppen nach dem Durchbruch der feindlichen Verteidigungsanlagen. Solche Maßnahmen, die zum Erreichen eines strategischen Ergebnisses führen könnten. Und dies allein schließt jeden Zusammenhang zwischen Triandafilovs Theorie und der Taktik einer tiefgreifenden Operation völlig aus.

Die Stoßarmee... ...das heißt die Armee, die in Richtung des Hauptangriffs agieren soll, muss so organisiert sein, dass sie aus eigener Kraft eine Reihe aufeinanderfolgender Operationen von Anfang bis Ende durchführen kann . Es muss über die Mittel verfügen, die es ihm ermöglichen, jeden feindlichen Widerstand sowohl zu Beginn als auch während der laufenden Operationen zu überwinden.

Es scheint, dass dies die Beschreibung der Panzerarmee der Zukunft ist! Wir lesen jedoch weiter

Somit benötigt eine Stoßarmee bestehend aus 4–5 Schützenkorps bis zu 4–5 Artilleriedivisionen (16–20 Artillerieregimenter), zusätzliche Artillerie und bis zu 8–12 Panzerbataillone.

Wir sind angekommen. 8-12 Panzerbataillone sind 240-360 Panzer, wenn überhaupt. Was schreibt Triandafilov über die Mechanisierung der Truppen?

Motorisierte Teile werden in Zukunft zweifellos weit verbreitet sein. Der Grad der Motorisierung wird durch die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit des jeweiligen Bundeslandes bestimmt. In Ländern wie England, Amerika und Frankreich könnte es in naher Zukunft zur Schaffung einer Reihe separater unabhängiger motorisierter Formationen (motorisierte Brigaden) kommen, die in der Lage sein werden, einen erheblichen Teil der bisher der strategischen Kavallerie zugewiesenen Aufgaben zu erfüllen. In weniger wohlhabenden Ländern werden motorisierte Einheiten weniger verbreitet sein. Die erste Stufe solcher Formationen ist die Bildung spezieller motorisierter Abteilungen als Teil einer Division (Korps) zu taktischen Aufklärungszwecken. Die folgenden Phasen sind die Motorisierung der Kommunikationseinheiten in der Division, dem Korps und der Armee; Motorisierung ganzer Maschinengewehrbataillone, Umstellung der Feldartillerie auf mechanische Traktion usw.

Wir erleben jetzt die ersten Experimente zur Motorisierung der Armee. Welche Ausmaße es in den einzelnen Bundesländern annehmen wird, ist derzeit noch schwer absehbar. Bei Berechnungen für die Zukunft sollte dies auf jeden Fall berücksichtigt werden

Diese. Triandafilov SIEHT KEINE vollständig motorisierten Formationen (Infanterie + Panzer + Geschütze); nach seinem Verständnis sollte der Prozess der Motorisierung durch die teilweise Überführung einiger Teile einer regulären Infanteriedivision in den Transport erfolgen – damit sie ihre Aufgaben innerhalb des Rahmens lösen können Aufgaben der Division INFANTERIE effektiver als bisher zu bewältigen.

Obwohl... das nicht ganz stimmt - an einer Stelle erwähnt Triandafilov vollmechanisierte Einheiten

Um die Einkreisung des Feindes zu erreichen und ihn daran zu hindern, dem Angriff zu entkommen, ist es notwendig, dass das Tempo der Offensive nicht nur nicht geringer ist, sondern die mögliche Rückzugsgeschwindigkeit des Feindes überschreitet. Andernfalls führt jede Operation (oder vielmehr eine Reihe aufeinanderfolgender Operationen), die darauf abzielt, den Feind einzuhüllen, zu umgehen oder einzukreisen, sehr schnell zu einem Frontalangriff. Normalerweise muss der Angreifer die Möglichkeit behalten, mit seinen Hauptkräften mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit anzugreifen, die der durchschnittlichen Bewegungsgeschwindigkeit großer militärischer Massen entspricht, d. h. weniger als 20–25 km pro Tag; Gleichzeitig müssen einzelne Teile der Armee (Kavallerie und motorisierte Einheiten) bis zu 35-50 km weit zurücklegen, um eine Stellung zu halten, die den tiefen Rücken des Feindes einhüllt oder bedroht, um die Möglichkeit zu gewährleisten, seinen Rücken zu erreichen und seine systematische Verhinderung zu verhindern Rückzug. Die Lösung dieses Problems hängt von der Lösung des Problems von Hochgeschwindigkeitspanzern mit großem Wirkungsbereich (Qualität und Quantität) und der Schaffung ausreichend zahlreicher motorisierter Einheiten ab. Zu diesen Maßnahmen muss auch die Motorisierung der strategischen Kavallerie gehören.

Es scheint, dass es das ist! Hier ist ein Prototyp der Panzerkräfte der Zukunft! Leider tötet Triandafilov mit dem nächsten Satz die schüchtern geborene Hoffnung im Keim

Nach der gegenwärtigen Lage ist nach einer Kollision mit einem vollständig neu gruppierten Feind nach der Niederlage seiner Hauptkräfte ein schnelles Angriffstempo möglich.