Siedlungen des Bezirks Tazovsky. Wo ist die Tazovsky-Halbinsel? Straße Tazovsky

Das Dorf Tazovsky ist das regionale Zentrum des Bezirks Tazovsky des Autonomen Kreises Jamal-Nenzen und liegt 200 Kilometer nördlich des Polarkreises. Die Fläche des Territoriums beträgt 4.133,08 Hektar. Die Entfernung zum Regionalzentrum Salechard auf dem Wasserweg beträgt 986 km, auf dem Luftweg 552 km, zum Regionalzentrum Tjumen auf dem Wasserweg 2755 km und auf dem Luftweg 1341 km. Der nächste Bahnhof in Korotchaevo ist 230 km entfernt.
Zum 1. Januar 2014 hat das Dorf 7.339 Einwohner.
Die erste Erwähnung des Gebiets, das heute zum Bezirk Tazovsky gehört, stammt aus dem 16. Jahrhundert, als die Handelsroute nach Mangazeya entlang des Flusses Taz verlief. Über das golden kochende Mangazeya wurden Geschichten und Legenden erzählt. Die Region war reich an Fischen, Pelzen, Stör, Wild, Zobel und Haselhuhn. All dies wurde von den Nenzen – den Ureinwohnern des Nordens, die sich mit traditionellen Handwerken beschäftigten: der Jagd, der Rentierzucht und dem Fischfang – geschickt erlangt.
Das Dorf Tazovsky wurde 1883 als Fischerposten mit dem Namen Halmer-Sede (Sopka (Berg) der Toten – übersetzt aus dem Nenzen) gegründet. Auf dem Hügel, auf dem sich heute das Dorf befindet, befand sich einst ein alter Nenzenfriedhof.
Im Jahr 1883 gründete die Handelsgesellschaft Funk, Murzein und Wardropper in einem Gebiet namens Halmer Sede einen Handelsposten – die erste dauerhafte Siedlung, in der sie Tee, Zucker, Streichhölzer und andere Waren gegen von den Einheimischen gefangenen Fisch eintauschten.
Seit 1884 begann der Handelsposten Halmer-Sede mit der Fischerei im Unterlauf des Taz und der Taz-Bucht. Der Fischfang wurde von einheimischen Nenzen organisiert, die jährlich etwa hundert Tonnen gesalzenen Stör und zwanzig Tonnen Muksun ernteten.
Im Jahr 1907 kamen die Surguter Kaufleute, die Gebrüder Plotnikov, zum Handelsposten. Sie errichteten hier Lagerhäuser, Geschäfte, Wohngebäude und ein Badehaus. Die Revolution brach aus und die Sowjetmacht gelangte bis in den hohen Norden. Im Jahr 1921 wurde ein Dorfrat gegründet, der die weitere Gestaltung des Lebens der Anwohner, die Arbeit des Handelspostens, die Warenversorgung, die Entwicklung der Fischerei sowie die Gründung der ersten Partnerschaften und Genossenschaften.
Im Oktober 1931 wurde zum Hauptstützpunkt des Dorfes Halmer-Sede eine Fischfabrik, die mit drei Booten und vier Transitschiffen ausgestattet war. Die Bevölkerung des Handelspostens betrug 2.560 Menschen, von denen 14 lesen und schreiben konnten.
Am 1. Januar 1949 wurde Khalmer-Sede durch das Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR in das Dorf Tazovskoye umbenannt, und am 29. Juni 1964 wurde das Dorf durch die Entscheidung des regionalen Exekutivkomitees Tjumen umbenannt als Arbeitersiedlung eingestuft. Der Dorfrat von Tazovsky wurde abgeschafft. Der Tazovsky-Rat wurde gegründet. Der zweite Name des Dorfes stammt von dem Fluss, den die Nenzen Tasu nannten – der gelbe Tundrafluss. Russische Hydrographen nannten es bequemer – Taz. Daher der Name des Dorfes Tazovsky. In den sechziger Jahren entstanden in Tazovsky neue Arten wirtschaftlicher Aktivitäten im Zusammenhang mit der Erkundung, Erschließung und Ausbeutung von Lagerstätten.
Am 8. März 1967 erließ das Zentralkomitee der KPdSU eine Resolution „Über die Verbesserung der Arbeit der Land- und Stadträte der Abgeordneten der Werktätigen“. Dem Beschluss zufolge wurde ein Exekutivkomitee gebildet, das aus der Mitte der Abgeordneten gewählt wurde. Im Laufe der Jahre waren die Vorsitzenden des Exekutivkomitees des Dorfes Tazovsky: T.M. Shumilova, V.D. Chabarin, V.T. Surikov, I.M. Korolev, A.S. Titov und andere.
Im Januar 1992 wurde die Verwaltung des Dorfes Tazovsky gegründet, G.S. wurde Leiter der Verwaltung. Kovalev wurde 2003 auf Anordnung des Bezirksleiters Tazovsky S.N. Semerikow. Im Jahr 2005 wurde im Rahmen der Kommunalreform nach den Wahlergebnissen N. A. Osikov zum Vorsteher des Dorfes Tazovsky gewählt, der sieben Jahre lang auch die Kommunalverwaltung leitete. Am 2. November 2012 trat der neu gewählte Leiter der Gemeindeformation des Dorfes Tazovsky, Vadim Anatolyevich Chetvertkov, sein Amt an und fungierte gemäß der Charta der Gemeindeformation als Leiter der Verwaltung des Dorfes.
Mit Beschluss der Abgeordnetenversammlung der Gemeindebildung des Dorfes Tazovsky vom 2. Dezember 2005 Nr. 2-1-6 wurde die Charta der Gemeindebildung des Dorfes Tazovsky angenommen, die den Tag des Dorfes Tazovsky festlegte der 1. Februar sein.
Um die Voraussetzungen für eine nachhaltige Entwicklung der Gemeindeformation des Dorfes Tazovsky als Bezirkszentrum zu schaffen, genehmigte die Abgeordnetenversammlung der Gemeindeformation im Jahr 2009 den Generalplan, verbunden mit dem Planungsprojekt für die Gemeindeformation des Dorfes Tazovsky Dorf, das eine Reihe von Maßnahmen berücksichtigt, um die Optimierung der funktionalen Nutzung des Dorfgebiets sicherzustellen. Das Projekt wurde durchgeführt, um die Grenzen der Gebiete festzulegen, die zur Siedlungsgrenze des Dorfes Tazovsky gehören.
Auf dem Territorium des Bezirkszentrums gibt es Unternehmen und Institutionen, die siedlungsübergreifende, wirtschaftliche, Produktions- und Managementverbindungen herstellen.
Das Dorf beherbergt eine Fischfabrik, die das wichtigste Verarbeitungsunternehmen in der östlichen Zone des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen ist. Der Versorgungsradius der Anlage zu den Fischereigebieten beträgt 250 km nördlich und 250 km südlich. Die Entwicklung des Dorfes Tazovsky ist mit der Stärkung der Verarbeitungsbasis der traditionellen Industrien der Region sowie mit der Organisation eines Systems von Handelsposten verbunden, das die soziokulturelle Entwicklung der indigenen Bevölkerung der Region gewährleistet.
Dank der Anwesenheit des Bahnhofs Tazovsky - Zapolyarnoye GNKM - Dorf Urengoy - Bahnhof Korotchaevo, des Flughafens in Novy Urengoy und eines Frachtpiers wird die Lage des Dorfes Tazovsky günstig für die Entwicklung eines Verkehrs- und Wirtschaftsknotenpunkts hier als Grundlage für Steigerung des wirtschaftlichen Entwicklungsniveaus des gesamten Gebietes.
Die vorhergesagte Entwicklung der im Tazovsky-Bezirk entdeckten Gasfelder wird dem Dorf neue Funktionen verleihen. Es kann ein Ausgangspunkt für die Erschließung von Lagerstätten auf der Halbinsel Gydan werden.
Tazovsky wächst und entwickelt sich ständig weiter. In den letzten Jahren ist die Lieferung neuer fertiggestellter Sozial-, Industrie-, Wohn- und öffentlicher Einrichtungen zur komfortablen Unterbringung und produktiven Arbeit der Taz-Bewohner zur Norm geworden.

Ja Ja! Du kannst lachen, grinsen, verschiedene Witze machen! Ich hatte wirklich das Vergnügen, ein Dorf mit einem so nicht ganz romantischen Namen zu besuchen - Tasowski. Na und, fragen Sie. Nun, ich ging und ging. Wahrscheinlich reisen Sie auch in einige Dörfer, aber Sie widmen diesen Reisen keine ganzen Artikel und verstopfen so den russischen Teil des Internets, der ohnehin mit allerlei Unsinn übersät ist. Aber ich beschloss trotzdem, meine Reise zu beschreiben. Ich glaube, dass ich dafür einen völlig triftigen Grund und eine Rechtfertigung habe. Ich hoffe, Sie finden meine Idee gut, wenn Sie herausfinden, wo dieses Dorf tatsächlich liegt und warum es interessant ist.

Ich garantiere 99 % – bis zu diesem Moment hatten Sie keine Ahnung, dass ein solches Dorf existiert. Triff mich. Tazovsky liegt im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen. 300 Kilometer nördlich von Nowy Urengoi jenseits des Polarkreises. Es ist das Verwaltungszentrum des gleichnamigen Bezirks Tazovsky und erstreckt sich über 760 Kilometer (!) fast von Urengoi bis zu den Inseln in der Karasee.

Nur zum Vergleich: Die für uns riesige Region Moskau ist von Nord nach Süd nur 285 Kilometer groß.

So sieht Tazovsky auf der Karte aus:

Jamal-Halbinsel! YAO! Dies ist der äußerste Norden, von dem jeder schon viel gehört hat, aber nicht jeder hat ihn mit eigenen Augen gesehen. Die Entfernungen sind hier völlig unterschiedlich. Von Urengoi nach Tazovskoye ist die Autobahn beispielsweise 230 Kilometer lang. Auf diesem riesigen Weg stoßen Sie nur auf eine Siedlung – das Dorf Novozapolyarny. Keine Dörfer lagen praktisch übereinander. Waldtundra, dann nur noch Tundra, riesige Seen, Sümpfe, Lärchen, Zwergbirken, hier und da Flechten statt Gras... Vieles hier sieht ungewöhnlich aus.

Ich habe mich entschieden, diesen Bericht keineswegs aus ungesunder Prahlerei zu schreiben und schon gar nicht, damit Sie darüber nachdenken, Ihren nächsten Urlaub in Tazovsky zu verbringen. Es handelt sich um eine eher raue Region, die für Erholung im herkömmlichen Sinne des Wortes wenig geeignet ist. Aber es ist so ungewöhnlich, so außerhalb des Alltagslebens, dass ich – zu meiner Überraschung – Ihnen für eine Weile „meine Augen und Ohren leihen“ möchte, damit auch Sie sehen können, wie ein echtes Polardorf aussieht.

Wenn einer der Anwohner diesen Artikel lesen würde, würde er ihn zumindest seltsam finden und dem Autor wahrscheinlich eine Geisteskrankheit vorwerfen. Schließlich leben die Bewohner des Dorfes Tazovsky und anderer ähnlicher Siedlungen ständig an Orten, die uns exotisch erscheinen. Alles, was einem Bewohner der Mittelzone ins Auge fällt, ist ihnen vertraut.

Deshalb entschuldige ich mich sofort bei den Kameraden vor Ort für den Pomp und die Begeisterung in der Beschreibung. Was können Sie tun, in Ihrer Gegend überrascht uns vieles. Es gibt viele Dinge, die mich verblüffen. Manche Dinge sind rätselhaft. Dieser Artikel basiert auf einer Überprüfung dieser Beobachtungen. Wenn Ihnen etwas nicht stimmt, bitte ich Sie demütig, nicht beleidigt zu sein, sondern mich in den Kommentaren zu korrigieren.

Warum heißt Tazovsky Tazovsky?

Als ich diesen Namen zum ersten Mal hörte, war meine erste Assoziation, wie wahrscheinlich auch Ihre, ein gewöhnlicher Gegenstand, der wahrscheinlich in jedem Haushalt vorhanden ist. Taz!

Zwar verwarf ich sofort die Idee, dass das Dorf für seine Becken berühmt wurde, wie zum Beispiel Semenov Zolotoy Khokhloma oder so etwas in der Art. Es wäre undenkbar, sich vorzustellen, dass es im Dorf ein stadtbildendes Unternehmen gibt, das im ganzen Land bekannte Becken herstellt. Eine Art modernes Werk mit all seinen Attributen: einem Designbüro, Prüflabors, einem Museum für Fertigprodukte und einer Ehrenplakette.

Auf dem Weg hierher hatte ich nicht damit gerechnet, viele Geschäfte zu treffen, in denen eine Vielzahl von Produkten verkauft wird, von gewöhnlichen kleinen Plastikbecken über Emaille- und Kupferprodukte bis hin zur höchsten Form solcher Produkte – goldene Toiletten, durchsetzt mit Yakhonts und anderen Edelsteinen.

Höchstwahrscheinlich liegt der Grund für diesen, ehrlich gesagt, unpoetischen Namen in etwas anderem.

Und es ist wahr. Tazovsky wird seit 1949 so genannt. Zuvor trug er den Namen Halmer-Sede, was aus dem Nenzen übersetzt „Berg der Toten“ bedeutet. Auf dem Hügel, auf dem sich heute das Dorf befindet, befand sich ein alter Nenzenfriedhof.

Stimmen Sie zu, in einem Dorf mit einem solchen Namen zu leben wäre irgendwie ungesund. 1949 änderte sich die Situation. Als Grundlage für den neuen Namen wurde der Name des Flusses genommen. Das Dorf wurde „Tazovsky“ genannt, weil es am Fluss Taz liegt ... Nun, das war's, das Lächeln begann wieder. Mittlerweile gibt es hier nichts Lustiges. Der Name „Taz“ kommt vom Nenzen „Tasu’yakha“ – übersetzt als „unterer großer Fluss“.

Wie groß ist es? Sie werden höchstwahrscheinlich überrascht sein, dass der wenig bekannte Fluss Taz einer der längsten Flüsse Russlands ist. Seine Länge beträgt 1400 Kilometer! Es beginnt in den Sümpfen nahe dem Flussbett des Jenissei und mündet in die Karasee. Der Fluss ist schiffbar. Sein 798 Kilometer langer Abschnitt ist Teil der Wasserstraßen der Russischen Föderation.

Langer Weg nach Tazovsky

Ja! Selbst für mich, der im vergangenen Jahr Zehntausende von Kilometern gefahren und geflogen war, erwies es sich als etwas schwer.

Von Nischni Nowgorod nach Moskau mit dem Lastochka-Zug (und er sagte nie wieder!). Dann Aeroexpress nach Domodedovo. Dann – Flug nach Tjumen. Übernachtung auf einer Bank am Flughafen Tjumen (alle Toiletten waren belegt). Am nächsten Morgen - Flug Tjumen - Nowy Urengoi.

Wenn das Wetter in Tjumen noch warm und sonnig wie im Sommer war, war der Boden kurz nach dem Start mit einem dichten Wolkenschleier bedeckt.

Erst bei der Annäherung war es möglich, die echte Tundra zu sehen. Der Herbst hat es in den leuchtendsten Farben bemalt – Gelb, Rot, Grün! Grüne Lärchen vor dem Hintergrund gelber Birken und roter niedriger Sträucher umrahmten die Seen und Sümpfe. Leider war das Wetter bewölkt, sodass das Bild etwas düster ausfiel. Außerdem bekam ich keinen Sitzplatz in der Nähe des Bullauges, sodass ich auf Armeslänge schießen musste.

Als die Räder des Flugzeugs die Landebahn berührten (in Nowy Urengoi besteht sie aus Stahlbetonplatten), schien es mir, als hätten wir das Schlimmste bereits hinter uns. Jetzt müssen Sie nur noch ins Auto steigen und ruhig zum Ort fahren.

Übrigens ist es gut, dass Sie jetzt direkt von zu Hause aus ein Taxi bestellen können. Als ich das tat und sie mir einen Preis von N. Urengoi an Tazovsky in Höhe von 2000 Rubel nannten, war ich zunächst ein wenig ... wie soll ich es sagen. Insgesamt war ich überrascht!

Aber in dem Moment, als das Auto endlich ins Dorf kam, war ich bereit, dem Fahrer eine große Summe zu geben. Seine Arbeit war wie eine kleine Leistung. Sechs Stunden lang rasten wir die Autobahn entlang, die diese Siedlungen verband.

Hier im Norden sind die Entfernungen völlig anders. Dies ist nicht Zentralrussland, wo die Siedlungen fast übereinander gestapelt sind. Von Nowy Urengoi nach Tazovsky 330 Kilometer. Im Prinzip – bisher nicht. Wenn die Straße gerade wäre, wie die Moskauer Autobahn, wäre es möglich, den Ort problemlos in 3 Stunden zu erreichen.

Aber das ist nicht die Moskauer Autobahn. Dabei kommt es nicht auf die Qualität der Asphaltoberfläche an. Es gibt einfach fast keine Beanstandungen. Es stellte sich nur heraus, dass die Straße furchtbar kurvenreich war ... na ja, vom Wort „Schleife“ her. Mal nach links, mal nach rechts, mal ein Hügel, mal eine Senke. Ich erinnerte mich sofort Ausflug in das Dorf Ruskeala in Karelien am Marble Canyon. Da gibt es den gleichen Hinterhalt.

Allerdings haben die Straßen hier in der Tundra noch eine andere unangenehme Eigenschaft. Manchmal gibt es lokale Ausfälle. Ich meine, keine Löcher in der Beschichtung, sondern ein kleines, plötzliches Absinken der Leinwand.

Wenn Sie mit einer Geschwindigkeit von 110-130 Stundenkilometern fahren (genau so fuhr unser Fahrer), dann schlägt das Auto nach dem Auftreffen auf ein solches Loch zunächst mit der Schnauze auf dem Asphalt auf und hebt dann in die Luft ab. Laut Aussage unseres Fahrers gelingt die Landung nicht immer. Manchmal passiert es am Straßenrand oder, am besten, direkt in der Tundra.

Wir hatten Glück. Es stellte sich heraus, dass der Fahrer aus dem Dorf Tazovsky stammte. Er bringt ständig Passagiere zum Flughafen und weiß, wo sie anhalten müssen. Eine Art Pilot des örtlichen Asphalt-Fairways. Mehr als einmal dachte ich, wenn ich das Auto selbst über eine gefährliche Straße fahren würde, müsste ich es sehr bald aus dem Graben ziehen.

Die Bilder unterwegs waren mehr als ungewöhnlich. Ich habe Glück gehabt! Während beim Sitzen im Auto alle am Kofferraum herumlungerten und ihre Koffer packten, nahm ich den Vordersitz neben dem Fahrer ein. Es ist uns gelungen, viele interessante Fotos zu machen.

Natürlich ist es ziemlich schwierig, Meisterfotos von einem Auto aus zu machen, das mit einer Geschwindigkeit von mehr als 100 Stundenkilometern fliegt. Die meisten der herrlichen Aussichten erwiesen sich als hoffnungslos verschwommen. Nur einige Fotos können gezeigt werden, ohne dass das Risiko besteht, von berühmten Fotografen unvorteilhafte Bewertungen zu erhalten. Es ist durchaus möglich, sich einen Eindruck von der örtlichen Natur zu verschaffen.

Schauen wir uns einige Bilder an und ich erkläre sie.

Die Waldtundra im Herbst ist sehr, sehr schön. Die gelben Blätter der Birken passen gut zu den noch grünen Lärchen. Sie werden gelb und fliegen später umher. Ein roter niedriger Busch rundet das malerische Bild ab. Und im zweiten Bild erscheint hellgrünes Moos. Als ich bei der Annäherung die Tundra von oben sah, dachte ich, es sei Schnee. Eigentlich ist es Moos.

Unterwegs gab es hin und wieder Seen, Sümpfe und Flüsse. Bei sonnigem Wetter wäre das Bild noch viel schöner geworden. Leider begann es bald zu regnen. Was kannst du tun. Norden! Dies ist nicht Türkiye oder Griechenland.

Während wir uns bewegten, begannen die Bäume dünner zu werden. Wenn wir früher von einem echten Wald mit Dickicht und Dickicht umgeben waren, dann wurden die Bewegungen der Bäume nach 4-5 Stunden vereinzelt, als ob sie besonders und ganz selten in zufälliger Reihenfolge in der Tundra-Ebene feststeckten.

Auch die Form der Bäume war ungewöhnlich. Besonders in Lärchen. Einige von ihnen könnten sogar mit Säulen verwechselt werden: Die Äste sind sehr kurz, wie man sagt, „keinen Schritt vom Stamm entfernt“. Wahrscheinlich werden die Pflanzen auf diese Weise vor den großen Schneekappen bewahrt, die im Winter auf die Spitzen und Pfoten fallen. Einige Lärchen hatten übrigens eine seitlich stark gebogene Oberseite. Wahrscheinlich hatte der Wind keine Zeit, die Schneekappen abzuwerfen.

Mit der Zeit verschwanden die Bäume vollständig. Es sind nur noch seltene lokale Inseln übrig. Auch die Bodenbedeckung sah sehr ungewöhnlich aus. Von Zeit zu Zeit gab es grüne Moosflechten und niedrige rote Büsche. Andere Büsche waren herbstlich gelb. Nun, über die Kombination aus grünen Lärchen und gelben Birken habe ich bereits geschrieben. Das alles war unglaublich schön!

Je weiter wir nach Norden zogen, desto weniger wuchs das Baumwachstum. Ich hatte solche Zwergbäume schon einmal gesehen, als ich auf einer ähnlichen Mission in Salechard war. Aber hier stiegen wir noch weiter nach Norden (um ein ganzes Grad!) und hatten die Gelegenheit, die echte Tundra mit eigenen Augen zu sehen, und nicht auf einem verblassten Bild in einem Geographielehrbuch. Im Herbst ist es sehr schön. Es sieht aus wie ein fester grün-gelb-rot-grauer Teppich. Wenn es auch die Sonne wäre, könnte man den Blick nicht vom Bild lassen.

Mit Blick auf die Zukunft muss ich sagen, dass es mir gelungen ist, einen Spaziergang in der Tundra zu machen, und auf dem Rückweg habe ich den Fahrer überredet, ein paar Stopps einzulegen, um anständigere Fotos zu machen. Wir werden sie später sehen.

Pontonüberfahrt über den Pur River

Darüber möchte ich auf jeden Fall sprechen, denn persönlich haben mich die Fakten über die Überfahrt in einen Schockzustand versetzt. Um ehrlich zu sein, wirkten die Informationen so unglaubwürdig, dass ich sogar dachte, meine Mitreisenden würden mir einen Streich spielen. Doch auf dem Rückweg stellte ich einem anderen Fahrer erneut die gleichen Fragen und erhielt ähnliche Antworten. Dann habe ich im Internet nachgeschaut – es stellte sich heraus, dass alles wahr war! Und beängstigend!

Die Überquerung des Pur-Flusses befindet sich ganz am Anfang der Reise in der Nähe des alten Urengoi und dient hauptsächlich der Warenlieferung auf die Felder.

Zunächst empfehle ich Ihnen, sich die Fotos der Überfahrt anzusehen:

Dies ist eine Sommeroption. Die Brücke besteht aus Militärpontons. Theoretisch sollte es sogar Panzern standhalten. Das ist wahrscheinlich wahr. Als wir hinter einem großen Ausflugsbus über die Brücke fuhren, sackte die Brücke darunter ab, versank aber nicht unter Wasser.

Aber auf dem Rückweg habe ich persönlich gesehen, wie die Brückensegmente unter einem Mehrtonner-LKW komplett im Wasser versanken. Es schien, als würde das Auto auf dem Wasser laufen. Und im Allgemeinen ist es ein so ungewöhnlicher Anblick, wenn die Brücke sich wie eine Welle zu bewegen scheint und unter der Last des Verkehrs allmählich ins Wasser fällt.

Nach Angaben von Autofahrern gab es Fälle, in denen Autos tatsächlich sanken. Besonders häufig passiert das im Herbst, wenn die Brücke furchtbar rutschig wird. Nun, wissen Sie, wenn die Segmente entweder unter Wasser sinken oder über der Oberfläche auftauchen, wo die Temperatur unter Null liegt, ist die Bildung von Eis unvermeidlich. Es ist sinnlos, die Straße zu bestreuen. Wenn das nächste schwere Fahrzeug vorbeifährt, bildet sich eine neue Schicht Eiskruste.

Sowohl Autos als auch Lastwagen rutschten von der Brücke. Nicht oft, aber es kam vor. Ehrlich gesagt würde ich es mir zweimal überlegen, bevor ich im Spätherbst mit dem Auto über eine Pontonbrücke fahre, vor allem während der Fahrt.

Aus Sicherheitsgründen wird die Brücke in der Nebensaison abgebaut. Dann ist die Überfahrt auf die andere Seite nur noch mit Lastkähnen möglich.

Wenn eine stabile Minustemperatur erreicht ist, beginnt der Bau der Eisbrücke.

Zweite Tatsache: Hier gab es früher noch eine Brücke. Es gehörte einem Privatunternehmen und bestand aus aneinandergereihten Lastkähnen auf der anderen Seite des Flusses. Leider wurde diese Brücke im Laufe der Zeit geschlossen. Es gab noch viele weitere Fälle von Autoüberschwemmungen.

Fakt Nummer drei: Zweimal am Tag wird die Pontonbrücke angehoben, um vorbeifahrenden Schiffen die Durchfahrt zu ermöglichen. Du verstehst, er lässt sich nicht scheiden wie... Hier ragen die Brückensegmente nicht in die Höhe. Sie werden einfach in der Flussmitte abgekuppelt und der Schlepper biegt sozusagen einen Teil der Brücke zurück.

Die Brücke ist zweimal täglich für jeweils ca. 1 Stunde geöffnet. Dies muss bei der Bestellung von Flugtickets und Taxis beachtet werden. Wenn Sie erwischt werden, verpassen Sie möglicherweise Ihr Flugzeug. Oder mit dem Zug, was auch immer Sie dorthin bringen möchten.

Aber 1 Stunde ist nur die Zeit, die zum Hochziehen der Brücke benötigt wird. Bedenken Sie, dass sich in dieser Zeit auf beiden Seiten des Flusses eine beträchtliche Autoschlange bildet. Mittlerweile ist der Verkehr auf der Brücke nur in eine Richtung möglich. Das heißt, entweder hin oder zurück. Laut Taxifahrer kann man hier problemlos drei Stunden stecken bleiben!

Kurz gesagt, es ist besser, Ihre Reise im Voraus zu planen, um keine Zeit mit Nerven zu verschwenden.

Schließlich, und das ist eine Tatsache, die mich auf der Stelle umgebracht hat, ist das Überqueren der Pontonbrücke eine Maut. Na und, sagen Sie. Viele Überfahrten sind kostenpflichtig, was ist daran also falsch?

Beeil dich nicht. Schauen wir uns zunächst an, wie viel Vergnügen dabei entsteht.

Am günstigsten ist es, über die Brücke zu laufen. Es kostet überhaupt nichts. Es ist wahr, dass Sie unterwegs Schwierigkeiten erwarten können. Wenn ein schwerer LKW Sie einholt oder auf Sie zukommt, können Sie problemlos mit der Brücke bis auf die Knie oder noch tiefer stürzen! Wenn das Auto vorbeifährt, können Sie natürlich Ihre Reise an Land fortsetzen, müssen aber auf der anderen Seite das Wasser aus Ihren Stiefeln schütten. Es ist wahr, was man sagt, kostenlosen Käse gibt es nur in der Mausefalle.

Ein gewöhnliches Auto überquert die Brücke für 120 Rubel (Preise von 2018). Ist es viel oder wenig? Lass uns rechnen. Wenn Sie jeden Tag „von Arbeit zu Arbeit“ über diese Brücke fahren, zahlen Sie in 20 Arbeitstagen 2.400 Rubel. Angesichts der örtlichen Gehälter ist dies ein Betrag, der vernachlässigt werden kann.

Noch viel schlimmer sieht es aus, wenn Sie einen 10-Tonnen-Lkw haben. Um die Pontonbrücke zu überqueren, müssen Sie 9.000 Rubel (neuntausend) bezahlen.

Und für einen 20-Tonner schon 18.000!

Aber im Vergleich zu den Kosten für den Transport eines 80-Tonnen-Fahrzeugs sind das alles nur ein paar Cent. Versuchen Sie nicht zu raten! Bereiten Sie sich auf einen leichten Schock vor.
Die Überquerung einer Pontonbrücke im Urengoi-Gebiet mit einem 80-Tonnen-Tankwagen kostet also 680.000 Rubel.

Wie viel-wie viel???!!!

Ja, alles ist korrekt, es liegt kein Fehler vor - sechshundertachtzigtausend Rubel!

Ich gebe zu, auch ich habe zunächst nicht an die Realität dieser Zahl geglaubt. Ich musste im Internet nachschauen. Ja, das ist richtig.

Stimmen Sie zu, vor diesem Hintergrund erscheint es wie purer Unsinn, ein Auto zu überqueren. Natürlich gibt es jede Menge Vorteile, die Ihren Geldbeutel etwas entlasten. Wenn ein Fahrer beispielsweise in seinem Reisepass einen Vermerk hat, der auf eine dauerhafte Registrierung im Tazovsky-Bezirk hinweist, kann ein Pkw für 70 Rubel über die Brücke fahren. Eine 80-Tonnen-Maschine wird immer noch einen angemessenen Preis zahlen – 270.000 Rubel, aber das ist viel weniger, als wenn es keine Vorteile gäbe.

Das Erstaunlichste ist, dass das Überqueren des Eisübergangs auch bezahlt wird. Das heißt, um über das Eis von einem Ufer zum anderen zu fahren, müssen manche Fahrer auch Geld ausgeben. Pkw hingegen werden kostenlos befördert, Lkw zahlen 5.000 Rubel. unabhängig vom Gewicht.

Triumphaler Einzug in das Dorf Tazovsky

Warum triumphierend? Ich gebe zu, dass dieses Wort hier mit einem erheblichen Maß an Sarkasmus verwendet wird. Ich weiß nicht, wie sich die anderen Passagiere gefühlt haben, aber ich muss zugeben, dass ich von der Straße so erschöpft war, dass ich dachte: „Ich will nicht.“ Mein einziger Wunsch war, schnell ein Hotel zu finden und bis morgen früh ins Bett zu gehen.

Fast ein ganzer Wachtag forderte seinen Tribut. Während ich auf dem Vordersitz saß, schlief ich immer wieder ein, was meine Mitreisenden sehr amüsierte. Wegen Schläfrigkeit auf dem Weg nach Tazovsky habe ich die Überquerung des Polarkreises verpasst. Schauen wir uns auf dem Rückweg ein Foto des Gedenkschildes an.

Tazovsky begrüßte uns mit fiesem Herbstregen und dämmrigem Grau. Industriebauten, Gasleitungen und in Pfützen stehende Baumaschinen verschärften das Bild. Meine Mitreisenden – ein junges Paar – wurden immer trauriger. Es stellte sich heraus, dass sie hierher kamen, um zu arbeiten. Das heißt, nicht für ein paar Tage, wie ich, sondern für eine lange Zeit.

Je tiefer wir ins Dorf vordrangen, desto düsterer wurde es bei unseren Mitreisenden. Vor allem die Dame. Auch der junge Ehemann schien nicht besonders begeistert zu sein. Ich wette. Er war es, der seine Leidenschaft, im Norden zu leben und zu arbeiten, bestärkte, indem er Romantik und gute Gehälter anführte. Ich denke, er wird heute Abend bekommen, was er verdient.

Wenn wir an einem sonnigen Tag im Dorf angekommen wären, wäre alles in Ordnung gewesen. Tatsächlich sehen bei klarem Wetter selbst alte Holzbaracken nicht so düster aus. Aber das Wetter hatte eindeutig Pech. Im strömenden Regen, im durchdringenden Wind bei einer Temperatur von +5 Grad wirkte die Landschaft deprimierend. Der erste Eindruck war überhaupt nicht romantisch. Hier gibt es nur einen Ratschlag. Wenn Sie sich ernsthaft dazu entschließen, sich der nordischen Romantik hinzugeben, müssen Sie es einfach ertragen und dürfen in den ersten zwei Wochen nicht auf das „Festland“ fliehen. Der Mensch gewöhnt sich an alles. Ich hoffe, dass für sie alles gut klappt.

Wo in Tasowski übernachten? Hotels im Dorf Tazovsky

Trotz der geringen Größe des Dorfes gibt es hier drei Hotels. Das angesagteste davon ist das Gästehaus Brusnika. Einzelzimmer kosten hier zwischen 3.900 und 5.000 Rubel. pro Tag. Man sagt, das sei das beste Memto, aber ich hatte nicht die Gelegenheit, all seine Freuden persönlich zu erleben. Das Budget ließ es nicht zu (oder die Gier hat es ruiniert).

Als nächstes kommt „Safe Haven“. Bei meiner Ankunft waren alle Einzelzimmer belegt und ich wollte nicht mit jemand anderem im selben Zimmer wohnen. Die Kosten für ein Einzelzimmer betrugen 4.300 Rubel. Na, was hast du gedacht? Das ist der Norden!

Die Wahl fiel auf das Tazovchanka Hotel... Nun, los geht's! Ich wusste es! Das Kichern begann erneut. Keine Ernsthaftigkeit! Nun ja! Wie hätte das Hotel im Dorf Tazovsky Ihrer Meinung nach heißen sollen?

Tazovka! Dies ist auch der Name, den die Bewohner des Dorfes erhielten. Und der Herr, der hier lebt, wird Tazovite genannt. So stellt man sich den Beginn der Rede eines Besuchsabgeordneten vor: „Liebe Taz-Bewohner und Gäste der Stadt ...“.

Das Hotel hat unterschiedliche Unterkunftsbedingungen. Die günstigste Variante ist ein Bett im Vierbettzimmer. Es kostet 1200 Rubel. pro Tag. Ich bekam ein Zimmer, das durch eine unvorstellbare Ironie des Schicksals den Status einer „Junior Suite“ hatte. Preis 3500 Rubel. pro Nacht. Es gab nicht viel Auswahl. Nachdem ich zwei Nächte an der Kasse bezahlt hatte, machte ich mich auf den Weg, um den Wohnraum zu besetzen.

Wie sieht eine einzelne Junior Suite in Tazovchanka aus?

Ich bin kein Filmstar, daher sind alle „Präsentationen“, die weiter im Text „geworfen“ werden, überhaupt keine „Angriffe“, sondern lediglich ein ironischer Vergleich der harten Realität einer Junior Suite mit ihrer erklärten halbhoher Status. Persönlich hat mich das alles zum Lächeln gebracht. Andere Menschen hätten möglicherweise heftiger reagiert.

Beginnen wir mit der Tatsache, dass die Vordertür des Zimmers von innen nicht verschlossen war. Es bestand noch die Möglichkeit, den Raum von außen zu verschließen. Und nicht das erste Mal. Es stellte sich jedoch heraus, dass der innere Griff des Schlosses gebrochen war. Ich musste fast „bei offenen Türen“ übernachten. Eine Art „Tag der offenen Tür“ in einem Hotel voller betrunkener, ungezügelter Bohrer. Wie empfinden Sie die Aussicht, in eine solche Situation zu geraten?

Tatsächlich ist das natürlich eine Übertreibung, ein Stereotyp. In den anderen Zimmern waren zwar Gäste, aber die benahmen sich recht anständig.

Aber für so einen Fall habe ich einen Trick. Ich platziere ein Kamerastativ im Flur direkt vor der Tür. Wenn jemand beschließt, nachts im Dunkeln den Raum zu betreten, wird er es nicht bemerken und mit Sicherheit stolpern. Das Stativ wird mit einem schrecklichen Krach herunterfallen.

Nun, dann sollte sich der ungebetene Gast die Mühe machen, so schnell wie möglich rauszukommen. Denn der Besitzer des Zimmers, der mitten in der Nacht durch einen unbefugten Einbruch geweckt wird und einen ledernen Offiziersgürtel mit großer Schnalle in den Händen hält, wird wahrscheinlich nicht mit den Worten „Willkommen“ einen Dialog beginnen.

Wie sich später herausstellte, erwies sich die Maßnahme als völlig unnötig. Darüber hinaus haben Bewohner vieler Häuser keine Schlösser an den Eingangstüren und schließen nicht einmal immer die Türen ihrer Wohnungen ab. Ich habe mir das nicht selbst ausgedacht. Ich erzähle noch einmal, was ich von einem Anwohner gehört habe. Bitte schön! Und ich habe hier ein Stativ installiert.

Das Zimmer hat alles, was Sie brauchen. TV, Kühlschrank, Dusche mit Boiler, Wasserkocher, Kleiderschrank, Stuhl, Tisch, Geschirrset, Bettwäsche und Handtücher.

Die Wände zwischen den Räumen sind natürlich aus Pappe. Aber ich hatte wieder Glück. Hinter der Mauer gab es keine Nachbarn. Wenn sie es wären, würde ich viel Neues aus dem Leben „wundervoller Menschen“ lernen.

Im Preis inbegriffen ist die Nutzung einer Mikrowelle (im Flur) und eines Bügeleisens. Für andere Launen müssten Sie bezahlen.

Am nächsten Tag: Wir schauen uns bei Tageslicht in Tazovsky um

Der Morgen begann mit positiven Emotionen. Als ich aus dem Fenster blickte, stellte ich fest, dass das Wetter draußen klar und sonnig war – genau wie bestellt! Aber laut Wettervorhersage war es bewölkt und regnerisch! Wunder!

Auf dem Weg zum Museum konnten wir viele ungewöhnliche und interessante Dinge sehen. Jetzt ist es an der Zeit, Fotos zu zeigen und Erklärungen zu geben.

Beginnen wir mit der Tatsache, dass Tazovsky ein Dorf jenseits des Polarkreises ist. Sommer und Frühherbst unterscheiden sich hier nicht wesentlich von dem, was wir in Zentralrussland gewohnt sind. Zum Beispiel, als ich zum ersten Mal kam in Salechard an, dann war der erste Schock die Ankündigung der Flugbegleiterin im Flugzeug, dass die Temperatur draußen +29 Grad betrug! Obwohl hier also der äußerste Norden liegt, ist nicht, wie man meinen könnte, das ganze Jahr über alles mit tiefem Schnee bedeckt. Als ich im Frühherbst in Tazovsky ankam, betrug die Temperatur nachts +3 Grad und tagsüber +9 Grad.

Überall war das für diese Jahreszeit übliche grüne Gras. Die Blätter der Bäume sind jedoch bereits gelb geworden. Noch ein paar Tage und sie beginnen abzufallen. Und bis Ende September kann es leicht zu einer dauerhaften Schneedecke kommen, die in der mittleren Zone normalerweise erst im November auftritt.

Das allererste, was sich als ungewöhnlich herausstellte, war der Bürgersteig aus Betonplatten. Offenbar hält Asphalt niedrigen Temperaturen nicht stand. Wenn ein Auto über einen solchen Bürgersteig fährt, ist das Geräusch wie bei einem Zug, der auf Schienen fährt. Klopf-klopf, klopf-klopf.

Über dem Boden erhöhte Holzpflaster. Stellen Sie sich vor, um zur Veranda Ihres Hauses zu gelangen, müssen Sie über diese Holzstege laufen. Aber das alles passiert nur bei warmem Wetter. Wenn der Schnee fällt, sind diese Gehwege nicht sichtbar. Manchmal liegt so viel Schnee, dass seine Höhe mit der Veranda verglichen wird.

Nummer zwei auf der Liste der ungewöhnlichen Dinge war die alte Holzbaracke. Ehrlich gesagt hatte ich nach meinem Besuch in Salechard, einer völlig modernen Stadt, nicht erwartet, solche Gebäude jenseits des Polarkreises zu sehen. Ich glaube, es muss dort sehr kalt sein.

Einige Häuser müssen eindeutig abgerissen werden. Nicht in Reparatur, sondern im Abriss. Zum Beispiel dieses zweistöckige Holzgebäude. Schauen Sie, es ist nicht vertikal, sondern mit einer Neigung von etwa 5-6 Grad. Wie ist es, von Raum zu Raum zu laufen, bergauf und bergab? Wie wird dort Ball gespielt? Wie gießt man ein Bad ein?

Der Grund für diese Situation ist nicht nur das alte Baujahr. Das Haus begann einfach im tauenden Permafrost zu versinken. Den Anwohnern zufolge werden die Winter von Jahr zu Jahr wärmer. In den vergangenen Jahren erreichten die Fröste 56-60 Grad unter Null. Kannst Du Dir vorstellen?

Jetzt im Winter liegt die übliche Temperatur bei etwa minus 35 Grad. Nach den Maßstäben Zentralrusslands ist das beißender Frost oder Hundekälte, je nachdem, was Sie bevorzugen. Und in Yamal ist es fast wie Tauwetter.

Und aufgrund dieser Wärme, insbesondere im Sommer, wenn das Thermometer auf 30 Grad steigt, beginnt die mehrere Meter hohe Permafrostschicht, die zuvor im Sommer nur von oben auftaut, tiefer aufzutauen. Dadurch sind die Pfähle, die vor einigen Jahrzehnten noch recht gut ihren Dienst verrichteten, keine verlässliche Stütze mehr. Häuser begannen im wahrsten Sinne des Wortes zu versinken.

Schauen Sie sich einfach an, was außerhalb einiger Häuser vor sich geht! Ja, es ist ein echter Sumpf! Jeder Besitzer eines Privathauses in der Mittelzone, der die gleiche Schande unter den Mauern seines Hauses sah, würde zuerst ohnmächtig werden (direkt in den Sumpf) und dann verzweifelt anfangen, mit zitternden Fingern auf sein Telefon zu stoßen und Spezialisten zu rufen, um das Wasser dringend zu entleeren Gebiet.

In der Arktis machen sich die Bewohner keine großen Sorgen über Feuchtigkeit unter ihren Füßen und unter ihren Häusern. Der Herbst kommt bald, das alles wird einfrieren und das Problem wird sich bis zum nächsten Sommer von selbst lösen.

Bitte verstehen Sie mich richtig. Ich sage nicht, dass alle Häuser in Tazovsky so sind. Es gibt auch recht ordentliche, moderne Gebäude. Aber wir reden über das, was „ins Auge fiel“. Also umstürzende Gebäude, hölzerne Gehwege, Sümpfe unter Häusern – das sieht wirklich ungewöhnlich aus, obwohl es für die Einheimischen selbstverständlich ist.

Ich möchte nur ein paar Worte zu den Besonderheiten der Bautechnik in der Arktis sagen. Wenn jemand beschließen würde, einfach ein Streifenfundament zu gießen oder das Haus auf eine solide Betonplatte zu stellen, wie es beispielsweise in der Region Moskau üblich ist, würde er einen schrecklichen Fehler machen. Schon im nächsten Jahr würde ein solches Bauwerk zu kippen beginnen, die Wände würden Risse bekommen und das Glas in den Fenstern würde in kleine Stücke zersplittern.

Wenn der Boden voller Wasser ist, müssen Sie die üblichen Baustandards aufgeben und etwas Zuverlässigeres verwenden. Pfähle für große Bauwerke werden in die Tiefe gerammt Vor 30 Meter. Das ist die Höhe eines modernen 9-stöckigen Gebäudes! Dann sollte das Pfahlfeld einfach ein paar Jahre „stehen“. Wenn es nicht „führt“, können Sie ein neues Wohngebäude, eine Schule oder eine Klinik bauen.

Wenn Sie also in Polardörfern auf solche Objekte stoßen, wissen Sie: Dies ist keine verlassene Baustelle. Sie wartet nur auf ihre Zeit:

Es gibt auch diese Exotik, die wir uns alle vorstellen, wenn wir die Wörter Norden, Arktis erwähnen.

Erstens handelt es sich dabei um blaue Anhänger auf Rädern. Jetzt dienen sie den Pionieren der polaren Breiten nicht mehr als dauerhafte Unterkünfte. Doch ganz am Anfang der Entwicklung des Hohen Nordens lebten gerade in solchen Schluchten Bohrer, Bauarbeiter und andere Menschen mit heldenhaften Berufen.

Ich bin in Tazovsky nur einmal auf solche Anhänger gestoßen, aber das reichte, um mich an alte sowjetische Fotografien aus dem Leben der Polarforscher zu erinnern.

Zweitens hatte ich Gelegenheit, die gleichen Anhänger auf Stelzen zu sehen. Hier sind sie keine eigenständigen Wohnblöcke mehr, sondern stehen auf einem gemeinsamen „Rahmen“ und bilden zusammen ganze Wohnhäuser.

Ehrlich gesagt sehen sie etwas veraltet aus, aber in solchen Gebäuden leben immer noch Menschen.

Natürlich gibt es in Tazovsky auch moderne, komfortable Unterkünfte. Sonst könnte man immer noch denken, dass hier nur alte, verfallene Baracken stehen.

Es gibt eine moderne Klinik, eine Schule, Einkaufszentren... Kurz gesagt, wie in jeder Stadt gibt es einen sogenannten „historischen Teil“ und modernere Bereiche. Aber ich beschloss, beides zu zeigen, anstatt ein zeremonielles Porträt des Dorfes zu malen. Denn wenn wir nicht zeigen, was bereits überlebt ist und nach und nach der Vergangenheit angehört, zerreißen wir einfach den Faden, der die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet. Aber auch die Vergangenheit muss in Erinnerung bleiben. Wie Valentin Pikul sagte: „Die Geschichte bestraft diejenigen hart, die die Geschichte vergessen.“

Menschen der Arktis

Beginnen wir mit der Tatsache, dass es eine bestimmte Anzahl von Einwohnern gibt, die im Dorf Tazovsky oder seiner Umgebung geboren und aufgewachsen sind. Dies sind die indigene Bevölkerung – die Nenzen und die Russen, Nachkommen der Pioniere der nördlichen Breiten.

Bei ihnen ist alles relativ klar. Die Idee „Wo man geboren wurde, hat sich als nützlich erwiesen“ erklärt vollständig ihre Anwesenheit an diesen schwer zugänglichen Orten.

Was für uns überraschend und ungewöhnlich ist, ist für sie Alltag. Aus dem Gespräch erfuhr ich, dass ein riesiger Nenzen-Kumpel in nur 15 Minuten installiert werden kann. Und es ist nicht ein ganzes Team unserer üblichen „Einschenken und machen“-Spezialisten, die daran arbeiten, sondern nur eine Nenzen-Frau.

Hast du es verstanden? Eine Nenzen-Frau kann allein in 15 Minuten einen Kumpel installieren! Ehrlich gesagt sehe ich nicht wirklich, wie das gemacht werden kann. Ich denke, wenn ich eine ähnliche Aufgabe bekommen würde, würde ich eine Show auf die Beine stellen, von der die lokale Bevölkerung einander noch lange, mündlich und vor Lachen erzählen würde.

Warum lächelst du so viel? Können Sie es besser machen? Probieren wir es gleich aus. Nehmen Sie etwa fünfzehn Stangen mit einer Länge von 5 bis 6 Metern und versuchen Sie, in Ihrem Garten ein Nenzenzelt aufzubauen. Eines, das nicht beim ersten Windhauch auseinanderfällt. Dann lachen wir zusammen :)

Viele Nenzen leben noch immer in Zelten und fahren Schlitten. Ich glaube nicht, dass sie ihr gewohntes Leben in der Tundra gegen gemütliche Stadtwohnungen eintauschen werden. Oder vielleicht hätten sie es ausgetauscht... Das ist schwer zu sagen. Um ehrlich zu sein, würde ich gerne mindestens einen Monat in Tazovsky leben, um in den Geist dieser Orte einzutauchen und so weit wie möglich einer meiner eigenen zu werden. Dann wäre der Bericht objektiver gewesen.

Wie viel verdienen Arbeiter? Diskutieren wir nicht über konkrete Zahlen und schauen wir in die Taschen aller anderen. Die Hauptsache ist klar: Für ein gutes Gehalt lohnt es sich eindeutig, hierher zu kommen.

Ich habe auch den früheren Ruhestand erwähnt. Nun, wissen Sie, die Situation hat sich etwas geändert, aber dennoch liegen die Vorteile klar auf der Hand. In einem Gespräch mit einem Feuerwehrmann erfuhr ich zum Beispiel, dass seine Erfahrung hier etwa zwei Jahre anhält! Kannst Du Dir vorstellen?

Sicherlich gibt es noch andere Tricks, die Menschen in diese rauen Länder locken. Denn wenn die Lohnbedingungen in Tazovsky die gleichen wären wie etwa irgendwo in der Nähe von Rjasan, dann bliebe nur die lokale Bevölkerung im Norden und alle Bohrarbeiter, Gasarbeiter sowie Lehrer, Museumsmitarbeiter und Verkäufer würden abwandern zurück ins Bolschaja-Land.

Nun ja, vielleicht nicht alle. Denn viele haben sich bereits an diese Regionen gebunden und sind bereit, für den Aufenthalt einen Aufpreis zu zahlen. Aber die meisten würden hier keinen Monat überleben.

An dieser Stelle meiner Geschichte möchte ich mich im Voraus bei denen entschuldigen, die über meine Argumentation zu den Motiven empört waren. Machen Sie mir keine Vorwürfe, aber so habe ich die Situation gesehen. Wenn Sie eine eigene Vision haben, bitte ich Sie, mich nicht mit allerlei unvorteilhaften Worten zu beschimpfen, sondern Ihre Meinung in einem Kommentar oder in einem Brief zum Ausdruck zu bringen. Ich werde es sehr gerne zu diesem Text hinzufügen. Du weißt ja selbst, ein Kopf ist gut, aber zehn sind besser :)

Spazieren Sie durch die Herbsttundra

Sind Sie schon einmal durch die Tundra gelaufen? Ich hatte Erfolg. Ich gebe zu, als ich diese endlose, mit gelb-rot-grünen Pflanzen bedeckte Ebene betrachtete, konnte ich irgendwie nicht glauben, dass ich mich jenseits des Polarkreises befand.

Zum Glück war das Wetter an diesem Tag einfach perfekt. Vom Morgen bis zum Abend war der Himmel klar, nur weit im Norden, nahe dem Horizont, war ein dunkler Wolkenrücken zu sehen, ein bisschen wie Berge. Zuerst mussten wir ein wenig die Autobahn entlang laufen, die nach Nowy Urengoi führte. Alle Versuche, an die Oberfläche der Tundra abzusteigen, blieben erfolglos. Es stellt sich heraus, dass der Boden hier ziemlich wackelig ist. Alle Sümpfe und Seen. Da ich gewöhnliche Turnschuhe „mit Löchern“ trug, hatte ich Angst, einfach „aufzuschöpfen“ oder gar zu „schwimmen“ :)

Schließlich fanden wir hinter dem Hubschrauberlandeplatz eine Art unbefestigte Straße, auf der es uns gelang, etwa einen Kilometer tiefer in die Tundra vorzudringen.

Unnötig zu erwähnen, dass der Ort sehr ungewöhnlich ist. Ganz und gar nicht wie unsere mit Gras bewachsenen Felder. Man erkennt sofort, dass sich die Vegetation hier daran angepasst hat, im Winter nicht unter der Schneedecke hervorzuragen. Pflanzen wachsen niedrig. Gras, kleine Büsche. Die Farben sind Grün, Gelb, Rot und Grau.

Die völlig flache Landschaft wird durch kleine Seen abwechslungsreich gestaltet. Dabei handelt es sich wahrscheinlich nur um Tieflandgebiete, die sich mit Wasser füllen, wenn die oberste Permafrostschicht schmilzt. Ich denke, dass sie sehr flach sind, aber ihre Fläche ist so riesig!

Was ist das für ein Himmel! Sie haben schon lange eine blaue Kuppel ohne eine einzige Wolke gesehen, die nicht von Flugzeugspuren durchzogen ist. Hier, fernab der Atemwege, konnten wir den klaren Himmel bewundern, an dem sich kein einziges Objekt festhalten konnte. Schön, ungewöhnlich, faszinierend!

Sehen Sie die echte Tundra nicht auf einem Bild aus einem Lehrbuch, sondern mit Ihren eigenen Augen. Halten Sie auf der unbefestigten Straße an, setzen Sie sich hin und schauen Sie sich die Vegetation genau an, machen Sie Erinnerungsfotos ... Nein, trotz aller Schwierigkeiten mache ich einen tollen Job! Schließlich erweitert nichts Ihren Horizont so sehr wie Reisen!

An diesem Tag wehte fast kein Wind, aber leider konnten wir die Stille nicht genießen. Dazu muss man sehr weit in die Tundra vordringen. Und hier rasten hin und wieder Autos über die Betonstraße und gaben ein charakteristisches Klingeln von sich, wenn die Räder die Platten berührten, ganz zu schweigen vom Klappern der Räder, wie bei einer Eisenbahn.

Ein Hubschrauber traf ein. Sie verstehen, das Spektakel ist wunderschön, aber sehr laut. Und da drüben in der Ferne herrscht Lärm in irgendeinem Industriegebiet. Das Geräusch ist, als würde eine Flugzeugturbine arbeiten. Vielleicht ist es so. Als ich vorbeiging, sah ich mehrere Turbinen in der Gegend herumliegen. Wahrscheinlich kaputt.

Und derjenige, der funktioniert, macht nicht nur viel Lärm, sondern wirft auch einen echten Jetstream aus. Nun, wissen Sie, wenn ein heißer Luftstrom das Bild verzerrt und vor dem Hintergrund der restlichen regungslosen Landschaft sichtbar wird.

Was ist das für eine Installation? Ehrlich gesagt weiß ich es nicht. Und es gibt niemanden, den man fragen kann. Es ist niemand da. Betreten Sie das Gebiet nicht. Vielleicht wird das Gas dadurch gezwungen, durch die Pipeline zu strömen. Vielleicht etwas anderes. Ich werde nicht lügen. Ich möchte eines sagen: Es ist eine laute Sache. Man kann es mehrere Kilometer entfernt hören.

Etwas schade ist, dass es keine Bäume gibt. Mit ihnen wäre die Landschaft vielfältiger. Aber das ist keine Waldtundra, sondern einfach Tundra. Auf jeden Fall ist die Erkenntnis, dass man sich im echten Norden befindet, jenseits des Polarkreises, durch die Tundra spaziert, sie mit eigenen Augen und nicht auf einem Bild sieht, etwas wert.

Auf dem Rückweg schaute ich bei den Hubschrauberpiloten vorbei und fragte, ob es möglich wäre, morgen mit dem Flugzeug nach Nowy Urengoi zu fliegen. Es wäre viel schneller und angenehmer, als fünf oder sechs Stunden im Auto festzusitzen. Leider bieten sie keine regulären Flüge an. Sie schlugen vor, im Büro der Fluggesellschaft anzurufen und zu fragen, ob morgen ein Hubschrauber in diese Richtung fliegen würde.

Aber ich habe es nicht getan. Was ist, wenn sie sagen, dass es fliegen wird, es aber tatsächlich nicht fliegt, dann komme ich zu spät zum Flugzeug ... Schade, ich bin seit der Armee keine Hubschrauber mehr geflogen :)

Es ist Zeit zurückzugehen. Die Sonne geht unter, es wird bald dunkel. Generell steht die Sonne hier auch tagsüber nicht sehr hoch und scheint direkt in die Augen statt in den Hinterkopf. Und bald beginnt die Polarnacht. Dies wird Anfang November geschehen. Die Sonne erscheint erst am äußersten Rand über dem Horizont und geht fast sofort wieder unter. Den größten Teil des Tages wird es dunkel sein. Sie sagen, es habe keine sehr positive Wirkung auf die Menschen.

Aber im Sommer gibt es hier einen Polartag. Selbst um Mitternacht ist es draußen so hell, dass man den Text problemlos von einem Blatt Papier ohne Hintergrundbeleuchtung lesen kann. Einmal gelang es mir, den „Schwanz“ zu fangen Polartag in Salechard. Aber für das Vergnügen muss man bezahlen. Es ist nicht so einfach, nachts einfach rauszugehen und die Straße entlangzulaufen. Rate mal, warum?

Nein. Es sind nicht Polarfüchse oder Polarwölfe, Bären oder betrunkene Bohrer, die uns ins Haus treiben. Wenn Sie ohne Schutz auf die Straße gehen, werden Sie sofort zur Beute abscheulicher Kreaturen. Es scheint nur, dass Mücken klein und harmlos sind. Es ist klar, dass ein einzelnes Insekt Ihren Spaziergang nicht ruinieren kann. Das Problem ist, dass es hier echte Wolken davon gibt. Um einen Angriff aus der Luft zu vermeiden, müssen Sie joggen und darauf achten, dass Sie das Insekt beim Einatmen nicht einsaugen.

Ich kam zu einem sehr guten Zeitpunkt in die Tundra – Anfang September. Für Mücken ist es schon zu kalt, das Wetter ist schlecht zum Fliegen. Ich kann mir vorstellen, wie viel Spaß ein Spaziergang wie dieser mitten im Polarsommer machen würde. Anwohner bestätigten teilweise meine Vermutung. Sie sagten, dass sie das Leben jetzt wirklich genießen. Es ist noch nicht zu kalt und es gibt keine Mücken.

Straße Tazovsky - Novy Urengoy

Es gelang uns nicht, lange im Dorf zu bleiben. Das Drehprogramm war am nächsten Tag nach der Ankunft vollständig abgeschlossen. Am nächsten Morgen wartete bereits das Auto auf mich, das ich am Vortag telefonisch bestellt hatte.

Ich möchte ein paar Worte zum Träger sagen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Sie von Nowy Urengoi nach Tazovsky und zurück gelangen können. Der Preis ist für alle ungefähr gleich – 2000 Rubel pro Person.

Aber es ist eine Sache, eine Gazelle zu fahren, und eine andere, einen Pkw zu fahren. Die Telefonnummer wurde mir im Museum gegeben, als wir die Reise planten. Ich rief die angegebene Nummer an und reservierte einen Sitzplatz im Auto. Am anderen Ende der Leitung teilten sie mir mit, an welchem Tag und zu welcher Uhrzeit ich ankommen würde, fragten nach meinem Namen und sagten, dass das Auto am Flughafen warten würde.

Es wurde keine Vorauszahlung verlangt. Um ehrlich zu sein, bin ich gegenüber solchen Diensten etwas vorsichtig. In meiner Fantasie stellte ich mir eine Situation vor, in der ich mit einem Koffer das Flughafenterminal verlasse, aber kein Auto da war, das Telefon nicht antwortete und so weiter im gleichen Sinne. Ehrlich gesagt möchte ich wirklich nicht in eine solche Situation geraten.

Aber es gab eigentlich keine Optionen. Ich musste mich auf das Glück und die Integrität des Trägers verlassen.

Am Tag vor meiner Ankunft klingelte ein Anruf und die Stimme am anderen Ende der Leitung sagte, dass dieses und jenes Auto mit dieser und jener Nummer auf mich warten würde. Anschließend erhielt ich eine SMS mit den gleichen Daten, damit ich nichts verwechsele. Es gab eine gewisse Hoffnung, dass alles gut enden würde.

Bei der Ankunft wartete tatsächlich ein Auto mit der angegebenen Nummer auf mich. Was dann geschah, habe ich bereits im ersten Teil des Berichts beschrieben.

Auch die Rückreise verlief ohne Komplikationen. Am Abend zuvor habe ich die gleiche Nummer angerufen und ein Auto bestellt. Bitte beachten Sie: Sie können nicht einfach zu einer bestimmten Zeit ein Taxi nehmen und bestellen. Es wäre richtiger zu sagen, dass sie planmäßig verlaufen.

Als ich sagte, wann mein Flug erwartet würde, wurde mir die Möglichkeit angeboten, um 8:00 Uhr abzufliegen, was ich auch nutzte. Erst danach begann ich, ein Flugticket zu kaufen. Wie kann es sonst passieren: Ich kaufe ein Flugticket, aber das Auto fährt einfach nicht zur richtigen Zeit. Man kann Nowy Urengoi nicht zu Fuß erreichen; Hubschrauber fliegen dorthin nicht.

Wenn das Rückflugticket im Voraus gekauft worden wäre, hätte ein Taxi ein oder zwei Tage im Voraus bestellt werden können. Die Art meiner Arbeit erlaubt es mir jedoch nicht, ein Hin- und Rückflugticket zu kaufen.

Erstens kann es sein, dass die Dreharbeiten länger dauern oder im Gegenteil schneller enden als geplant.

Zweitens könnte ich einfach im Flug abgefangen und eingeladen werden, auf dem Weg zu ihnen „einzufliegen“. Das passierte zum Beispiel, als ich dort war Petersburg abheben virtueller Rundgang durch das Zoologische Museum.

Anstatt später nach Hause zu gehen, bin ich dorthin geflogen Salechard, von dort nach Tjumen und wäre dann fast nach Samara abgebogen, aber der Kunde dachte so lange, dass er separat dorthin fahren müsste.

Aus diesem Grund müssen Sie Tickets in letzter Minute kaufen. Zum Glück gibt es in Tazovsky ein Taxi, das recht schnell auf Bestellungen reagiert.

Der Rückweg kam mir kürzer vor. Vielleicht, weil ich es vor der Reise geschafft habe, ausreichend zu schlafen. Vielleicht war das Wetter günstiger. Wir kamen 5 Stunden nach Abflug am Flughafen Nowy Urengoi an.

Gleichzeitig machte der Fahrer auf meine Bitte hin einen Halt am Obelisken „Polarkreis“ und am „Ersten Brunnen R-2“ – dem Ort, an dem tatsächlich der erste Brunnen der Region gebohrt wurde. Hier hat alles angefangen.

Abschluss

Warum habe ich das alles geschrieben? Aus logischer Sicht ist es schwierig, eine Antwort zu geben. Schließlich wird mich niemand für diesen Text bezahlen. Warum bin ich so verärgert? Ich sitze also auf dem Heimweg am Flughafen Scheremetjewo und beende diesen Text, wie man sagt, „auf den Fersen“, anstatt mich auszuruhen, in ein Café zu gehen und etwas Leckeres zu kauen.

Wofür? Wahrscheinlich hauptsächlich für mich selbst. Wissen Sie, Künstler malen Bilder für sich selbst und nicht zum Verkauf. Manche Musiker spielen für sich und genießen die Musik. Ich habe diesen Text einfach geschrieben, weil ich nicht die kleinsten Details dieser erstaunlichen Reise unwiderruflich vergessen möchte.

Sie sagen, dass der Norden die Menschen irgendwie verändert. Das soll nicht heißen, dass ich bereit bin, alles aufzugeben und in die Arktis zu gehen. Nein. Und es wird nicht sofort so gemacht. Aber wissen Sie, Sie werden lachen, aber in Ihrem Kopf hat „etwas Klick gemacht“.

Es ist klar, dass wir sowohl hier als auch in Salechard die „sommerliche“, warme Version der Arktis sehen konnten. Ich weiß nicht, wie ich auf „Winter“ reagieren würde. Ich bin noch nicht bereit, dorthin zu ziehen, aber wenn mir die Wahl geboten wird, in eine Polarstadt oder beispielsweise nach Samara zu gehen, werde ich keine Sekunde darüber nachdenken.

Der Norden ist ein ungewöhnlicher Ort. Hier werden Stereotypen zerstört und etablierte Vorstellungen verändert. Hier gibt es so viel Neues und Interessantes zu sehen, dass man am liebsten noch einmal hierher zurückkommen möchte. Ich hoffe, dass das eines Tages passiert, aber hier sind zunächst einige Abschiedsfotos aus dem Flugzeug:

Die Geographie Russlands ist vielfältig. Im Norden, jenseits des Polarkreises, herrscht Permafrost; im Süden, in den Subtropen, sinkt die Temperatur selbst im Winter selten unter Null. Jede Region ist auf ihre Art einzigartig und schön, in jeder kann man viel Interessantes und Unbekanntes finden und überall leben Menschen.

Der Tazovsky-Bezirk und der Purovsky-Bezirk (Jamal-Halbinsel) sind besiedelte Gebiete, in denen nicht nur Menschen leben, sondern auch die führenden Unternehmen Russlands, die in diesen Gebieten Kohlenwasserstoffe fördern, was der lokalen Bevölkerung Arbeit bietet und Tausende von aktiven Menschen in die Polarregionen lockt. In der Region ist die Erkundung im Gange, neue Lagerstätten werden entdeckt und erschlossen. Die Tazovsky-Halbinsel, die jenseits des Polarkreises liegt, bildete keine Ausnahme.

Jamal

Es liegt in der Arktiszone im nördlichen Teil der größten Westsibirischen Tiefebene der Welt. Seine Fläche beträgt mehr als 769.000 Quadratkilometer. Der größte Teil davon liegt oberhalb des Polarkreises. Übersetzt bedeutet der Name „Rand der Erde“, was durchaus mit seiner geografischen Lage übereinstimmt.

Auf seinem Territorium gibt es über 300.000 Seen und 48.000 Flüsse und Bäche. Ein Teil des Gebiets ist sumpfig, Tauwetter kommt jedoch nur im Sommer vor. Das Klima hier ist ziemlich rau, stark kontinental. Neben arktischen Kaltwirbeln und Luftmassen aus dem Pazifik und Atlantik wird das Klima durch Permafrost und die Nähe der eisigen Karasee, die tief ins Land eindringt, beeinflusst. Der Winter in Jamal dauert mindestens acht Monate; das Thermometer kann auf minus 59 Grad fallen. Die durchschnittliche Jahrestemperatur bleibt unter Null.

Aber der Sommer ist hier kurz und ziemlich kalt, obwohl die Temperatur an manchen Tagen auf plus 30 steigen kann. Im gesamten Gebiet herrscht oft starker Nebel, besonders im Frühherbst. Oft begleitet von Nordlichtern. und Nächte sind auch ein Merkmal dieser Orte.

Geografische Informationen

Die Tazovsky-Halbinsel liegt an der Nordspitze der Westsibirischen Tiefebene. Auf der Karte ist es zwischen den Buchten Tazovskaya und Ob zu finden. Es erstreckt sich über eine Länge von fast 200 Kilometern und hat eine durchschnittliche Breite von 100 Kilometern. Die vorherrschende Oberfläche ist flach und erhebt sich 100 km über das Meer. Die Vegetation auf der Halbinsel ist charakteristisch für die Tundra. Es überwiegen Moose und Flechten sowie Sträucher. Das gesamte Gebiet ist buchstäblich von Schluchten durchzogen, von denen viele ziemlich tief sind. Es gibt auch viele Seen und Sümpfe. Die Halbinsel liegt in einer Permafrostzone, in der der Boden viele Meter tief gefriert und selbst im kurzen, kühlen Sommer nicht mehr als einen halben Meter auftaut. Alle diese Faktoren beeinflussen die Flora und Fauna.

Tazovsky-Dorf

Das geografische Zentrum des Bezirks Tazovsky ist das gleichnamige Dorf. Es liegt 200 km vom Zentrum des Bezirks, der Stadt Salechard, entfernt, auf dem Wasserweg - 986 km, auf dem Luftweg - 552 km. Bis Tjumen erstreckt sich die Wasserstraße über 2755 km und die Luftstrecke über 1341 km. Der Bahnhof Korotchaevo liegt 230 km vom Dorf entfernt. In Tazovsky leben 7.339 Menschen.

Insgesamt verfügt der Bezirk über 11 Siedlungen und 5 Verwaltungseinheiten. Zur Tazovsky-Halbinsel wurde eine Flugverbindung eingerichtet und es gibt eine neue Autobahn. Die Infrastruktur ist aufgebaut. Diese Innovationen ermöglichen es, die Tazovsky-Halbinsel, die Bevölkerung und die Unternehmen mit allem zu versorgen, was sie brauchen. Das Gebiet verfügt über ein Museum, eine Musikschule und eine Kunstschule für Kinder, Bibliotheken und andere kulturelle Einrichtungen. All dies geschieht, damit sowohl die Anwohner als auch die Ölarbeiter, die zur Erschließung reicher Bodenschätze kommen, ihre Freizeit gewinnbringend verbringen können und ihre Kinder eine umfassende Ausbildung erhalten.

Historische Referenz

Die ersten Expeditionen zur Tazovsky-Halbinsel wurden bereits im 16. Jahrhundert von der Regierung des Russischen Reiches ausgerüstet. Am Fluss, den die Nenzen Tasu-Yam-yakha nannten, wurde eine kleine Handelsstadt gegründet, die später Gold kochendes Mangazeya genannt wurde.

Die Pomoren und Kosaken reisten etwa einen Monat lang entlang der Flüsse zu diesen Orten und lieferten Proviant, Treibstoff und andere lebenswichtige Güter. Die Schiffe kehrten beladen mit wertvollen Fischen und Pelzen zurück. Aus diesen Regionen erhielt die königliche Schatzkammer bis zu 80.000 Zobelschwänze. Dies hielt jedoch nicht lange an, die Einheimischen suchten keine Kooperation und die Bedingungen der Kampagnen waren äußerst hart. Und bald geriet Mangazeya bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts in Vergessenheit. Im Jahr 1852 wurde die erste Siedlung von Halmer Sede registriert, was übersetzt „Gräber auf dem Berg“ bedeutet. Tatsache ist, dass es auf einem Hügel gegründet wurde, auf dem sich der alte Nenzenfriedhof befand. Und wieder erreichten Karawanen mit Pelzen und Fischen die zentralen Regionen des Landes.

Als die Bolschewiki an die Macht kamen, wurde der Autonome Kreis der Jamal-Nenzen gegründet, zu dem auch der Bezirk Tazovsky gehörte. Hier wurde eine Fischfabrik gegründet, ein Flusshafen und Flughafen, Erste-Hilfe-Stationen, Schulen und andere Einrichtungen eröffnet. Die Hauptaktivitäten der Region waren die Fisch- und Fleischindustrie. Zu dieser Zeit entwickelte sich die Tazovsky-Halbinsel (Russland) rasant.

In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurden im Inneren von Jamal Kohlenwasserstoffvorkommen entdeckt. Es begann eine aktive Öl- und Gasförderung sowie die geologische Erkundung der gesamten Region. Diese Richtung ist zu einer Priorität geworden und bleibt es auch weiterhin. Jetzt erforschen und fördern die größten Ölförderunternehmen des Landes in diesen Teilen flüssiges Gold und locken Tausende von Arbeitern in ferne Länder.

Flora und Fauna

Das Klima auf der Tazovsky-Halbinsel ist ziemlich rau, daher sind Flora und Fauna die meiste Zeit des Jahres spärlich. Doch mit der Ankunft des kurzen Sommers strömen Schwärme von Zugvögeln hierher und brüten auf diesem scheinbar ungeeigneten Land zum Leben. Viele hier lebende und nistende Vögel sind im Roten Buch aufgeführt und kommen nirgendwo anders vor.

Die Vegetation wird von Moosen und Flechten, Moosen, Zwergbäumen und Sträuchern dominiert. Die Fauna wird durch Pelztiere repräsentiert, die das Ziel von Jägern und Wilderern sind. Trotz der Abgeschiedenheit der Halbinsel und der schwierigen Wetterbedingungen gibt es viele, die mit Pelzen oder wertvollem Fisch Geld verdienen wollen.

Lokale Bevölkerung

Die Tazovsky-Halbinsel, deren Bevölkerung aus 36 verschiedenen Nationalitäten besteht, zeichnet sich durch eine geringe Einwohnerzahl aus. Die meisten von ihnen sind Ureinwohner – Ölarbeiter und Geologen, die aus verschiedenen Teilen des Landes kamen.

Die Ureinwohner sind Heiden und verehren die höchste Gottheit Num und den Herrn des unterirdischen Königreichs Nga. Die Traditionen ihrer Vorfahren werden sorgfältig von Generation zu Generation weitergegeben. Das Klima der Halbinsel ist ideal für die Rentierhaltung, und diese Tätigkeit wird überwiegend von der einheimischen Bevölkerung ausgeübt. Sie durchstreifen zusammen mit ihren Herden die weiten Weiten von Jamal, leben in Zelten und stellen Kleidung aus Tierhäuten her. Die Nenzen sind auch geschickte Jäger und Fischer.

Seltene Bäume, die in der Tundra wachsen, sind Kultobjekte; ihre Zweige werden von denen, die zum Beten kommen und den Geist um Segen bitten, mit Bändern geschmückt. Die Einhaltung solcher Traditionen bedeutet nicht, dass die Bevölkerung unwissend ist. Kinder lernen in Internaten und wählen nach Abschluss der Schule ihren eigenen Weg.

Die Tazovsky-Halbinsel, deren Fotos mit der Schönheit der sich über viele Kilometer erstreckenden Tundra-Natur verblüffen, ist recht gut entwickelt und besiedelt. In Wohngebieten sind aktiver Wohnungsbau und Infrastrukturausbau im Gange.

Die Entfernung zum Regionalzentrum Salechard auf dem Wasserweg beträgt 986 km, auf dem Luftweg 552 km, zum Regionalzentrum Tjumen auf dem Wasserweg 2755 km und auf dem Luftweg 1341 km. Der nächste Bahnhof in Korotchaevo ist 230 km entfernt.

Historische Referenz

Die erste Erwähnung des Gebiets, das heute zum Bezirk Tazovsky gehört, stammt aus dem 16. Jahrhundert, als die Handelsroute nach Mangazeya entlang des Flusses Taz verlief. Über das golden kochende Mangazeya wurden Geschichten und Legenden erzählt. Die Region war reich an Fischen, Pelzen, Stör, Wild, Zobel und Haselhuhn. All dies wurde von den Nenzen – den Ureinwohnern des Nordens, die sich mit traditionellen Handwerken beschäftigten: der Jagd, der Rentierzucht und dem Fischfang – geschickt erlangt.

Das Dorf Tazovsky wurde 1883 als Fischerposten mit dem Namen Halmer-Sede (Sopka (Berg) der Toten – übersetzt aus dem Nenzen) gegründet. Auf dem Hügel, auf dem sich heute das Dorf befindet, befand sich einst ein alter Nenzenfriedhof.

Im Jahr 1883 gründete die Handelsgesellschaft Funk, Murzein und Wardropper in einem Gebiet namens Halmer Sede einen Handelsposten – die erste dauerhafte Siedlung, in der Tee, Zucker, Streichhölzer und andere Waren gegen von den Einheimischen gefangenen Fisch eingetauscht wurden.

Seit 1884 begann der Handelsposten Halmer-Sede mit der Fischerei im Unterlauf des Taz und der Taz-Bucht. Der Fischfang wurde von einheimischen Nenzen organisiert, die jährlich etwa hundert Tonnen gesalzenen Stör und zwanzig Tonnen Muksun ernteten.

Im Jahr 1907 kamen die Surguter Kaufleute, die Gebrüder Plotnikov, zum Handelsposten. Sie errichteten hier Lagerhäuser, Geschäfte, Wohngebäude und ein Badehaus. Die Revolution brach aus und die Sowjetmacht gelangte bis in den hohen Norden. Im Jahr 1921 wurde ein Dorfrat gegründet, der die weitere Gestaltung des Lebens der Anwohner, die Arbeit des Handelspostens, die Warenversorgung, die Entwicklung der Fischerei sowie die Gründung der ersten Partnerschaften und Genossenschaften.

Im Oktober 1931 wurde zum Hauptstützpunkt des Dorfes Halmer-Sede eine Fischfabrik, die mit drei Booten und vier Transitschiffen ausgestattet war. Die Bevölkerung des Handelspostens betrug 2.560 Menschen, von denen 14 lesen und schreiben konnten.

Am 1. Februar 1949 wurde Khalmer-Sede durch das Dekret des Präsidiums des Obersten Sowjets der RSFSR in das Dorf Tazovskoye umbenannt, und am 29. Juni 1964 wurde das Dorf durch die Entscheidung des regionalen Exekutivkomitees Tjumen umbenannt als Arbeitersiedlung eingestuft. Der Dorfrat von Tazovsky wurde abgeschafft. Der Tazovsky-Rat wurde gegründet. Der zweite Name des Dorfes stammt von dem Fluss, den die Nenzen Tasu nannten – der gelbe Tundrafluss. Russische Hydrographen nannten es bequemer – Taz. Daher der Name des Dorfes Tazovsky. In den sechziger Jahren entstanden in Tazovsky neue Arten wirtschaftlicher Aktivitäten im Zusammenhang mit der Erkundung, Erschließung und Ausbeutung von Lagerstätten.

Mit Beschluss der Abgeordnetenversammlung der Gemeindebildung des Dorfes Tazovsky vom 2. Dezember 2005 Nr. 2-1-6 wurde die Charta der Gemeindebildung des Dorfes Tazovsky angenommen, die den Tag des Dorfes Tazovsky festlegte der 1. Februar sein.

Tazovsky (bis 1949 Khalmer-Sede) ist eine Siedlung städtischen Typs im Autonomen Kreis der Jamal-Nenzen. Verwaltungszentrum des Bezirks Tazovsky.

1883 als Fischerposten mit dem Namen Halmer-Sede (Sopka (Berg) der Toten – übersetzt aus dem Nenzen) gegründet. Auf dem Hügel, auf dem sich heute das Dorf befindet, befand sich einst ein alter Nenzenfriedhof. Seit 1964 ist es ein städtisches Dorf. http://fotki.yandex.ru/users/lapshin-8975/view/443686/

Der Bezirk Tazovsky ist Teil des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen und flächenmäßig der größte Bezirk in der Region Tjumen. Es liegt jenseits des Polarkreises auf der rechten Seite des Golfs von Ob und erstreckt sich über 750 km von Nord nach Süd und bis zu 300 km von West nach Ost.

Der größte Teil der Region liegt auf der Halbinsel Gydan. Das Gebiet ist dünn besiedelt. Die Bevölkerung des Bezirks beträgt zum 1. Januar 2011 16,5 Tausend Menschen, darunter: 6808 Menschen im Dorf Tazovsky.

Die wichtigsten Wasserstraßen der Region sind die Buchten Ob, Taz und Gydan sowie die Flüsse Taz und Pur. Die Schifffahrt auf ihnen dauert von Mitte Juli bis Mitte September. Die größten Flüsse der Region sind Taz, Pur, Tanama, Messoyakha, Yuribey. In der Region gibt es mehr als 18.000 Seen.

Von Norden und Westen wird der Bezirk Tazovsky vom Jenissei-Golf, den Buchten Gydan, Yuratsk und Ob der kalten Karasee umspült, im Osten grenzt er an die Region Krasnojarsk, im Süden an die Bezirke Krasnoselkupsky und Purovsky der Autonome Kreis der Jamal-Nenzen.

Das regionale Zentrum – das Dorf Tazovsky – liegt 200 Kilometer nördlich des Polarkreises und fast das gesamte Gebiet der Region – die Halbinseln Tazovsky, Gydansky, Mamonta, Yavai und die Inseln Oleniy, Shokalsky, Neupokoeva, Damned, Vilkitsky – liegt in der arktischen Zone. Die nördlichsten von ihnen liegen mehr als 700 Kilometer nördlich des Polarkreises. Die Gemeindeformation des Bezirks Tazovsky umfasst 5 Siedlungen: die städtische Siedlung des Dorfes Tazovsky und die ländlichen Siedlungen des Dorfes. Antipayuta, s. Gaz-Sale, Dorf Gyda und s. Nachodka.

Schon im Mittelalter war bekannt, dass es in den wilden nördlichen Regionen großen Reichtum gab. Über das golden kochende Mangazeya wurden Geschichten und Legenden erzählt. Die Region war reich an Fischen und Pelzen, Stör, Wild, Zobel und Haselhuhn. All dies wurde von den Nenzen – den Ureinwohnern des Nordens, die sich mit traditionellen Handwerken beschäftigten: Jagd, Rentierhaltung, Fischerei – geschickt erlangt.

Während der Sowjetzeit wurden im Hohen Norden neue Reichtümer entdeckt – „blauer Treibstoff“ und „schwarzes Gold“. Von hier aus kam 1962 mit der Entdeckung des Tazovskoye-Feldes das große Jamal-Gas. Und nach der Entdeckung weltberühmter Lagerstätten – Russkoje, Urengoiskoje, Jamburgskoje und Zapolyarnoje – wurde der Autonome Kreis Jamal-Nenzen als Gasprovinz Russlands bezeichnet.

In der Tazovsky-Region gibt es die weltweit größte Hirschherde (etwa 200.000 Stück), riesige Reserven an wertvollem Fisch und die reichsten unterirdischen Lagerhäuser, die nach Ansicht von Experten das Niveau der Gasproduktion in ganz Russland bestimmen werden nächsten 10-15 Jahren.

Aber der Hauptwert der Region, ihr Reichtum, sind ihre Menschen, dank denen im 21. Jahrhundert alte Bräuche und Volkshandwerke harmonisch mit neuem Wirtschaftsdenken verbunden werden.